Es lockte die Gastro-Premium-Night auf dem Süllberg mit dem Gastgeber Karl-Heinz Hauser. Bereits am Vormittag spürte ich auf der Internorga schon die Aufregung. Gibt es noch Karten? Hast Du schon eine Karte? Jeder wollte dabei sein, bei dieser schon legendären Party. Und wer schon einmal erlebt hat, wie die Gastro feiert, der weiß, was eine Party ist.
Die Anfahrt gestaltete sich schon aufregend, da das Auto unseres Freunds abgeschleppt war und er es erst wieder einmal "befreien" musste. Wir fuhren mit dem Taxi voraus. Es war ein aussichtsloses Unterfangen, da sich über die gesamte Elbchaussee ein gewaltiger Stau zog. War ja klar, jeder wollte jetzt dabei sein und es wurden 1.600 Gäste erwartet. Unseren Taxifahrer verließ die Geduld und er begab sich auf Nebenpfade. So kamen wir noch in den Genuss einer schönen Rundfahrt durch Hamburgs Treppenviertel Blankenese.
Irgendwann haben wir es dann doch geschafft und unser erster Anlaufpunkt war die Bar, in der sich die Jury für das Finale der Jungen Wilden langsam warm lief. Bernd Arold und Lucki Maurer hielten sich vorbildlich an einer Flasche Mineralwasser fest. Jetzt konnte man sich noch frei bewegen und die Stände der Aussteller und Sponsoren besuchen. Da gab es einiges zu entdecken und zu probieren. Einen guten Eindruck davon vermittelt dieser kleine Film:
Video: © rolling pin
Ich war schon sehr gespannt auf das Finale der Jungen Wilden und habe mich gleich darauf konzentriert. Die Jury war erstklassig besetzt mit Stefan Marquard, Karlheinz Hauser, Lucki Maurer, Tom Rossner, Marvin Böhm (der Junge Wilde 2013), Heinz Hanner, Bernd Arold, Otto Koch und Heiko Antoniewicz.
Vor diesem Finale gab es bereits drei Regionalausscheidungen, bei denen sich drei junge Köche durchgesetzt hatten. Und diese drei standen jetzt mit zittrigen Händen in der Küche: Dennis Joza (21 Jahre) von der Speisemeisterei in Stuttgart, Walter Triebl (25 Jahre) vom aiola upstairs in Graz und Matthias Bernwieser (26 Jahre) vom Ylajali in Oslo. Insgesamt haben sich 2.271 Köche für die Teilnahme bei den Jungen Wilden beworben. Für den Gewinner winkt ein Praktikum bei Joan Roca, der laut S.-Pellegrino-Liste aktuell der beste Koch der Welt ist.
Die Anforderung war, ein Drei-Gang-Menü für die Jury zu kochen und alle Produkte aus dem Warenkorb zu verwenden. Im Warenkorb lagen Oberschale vom Neuseelandhirsch, Parmigiano Reggiano, Nespresso Ristretto Origin India, Mermaid King Prawns by Servicebund, Albers Wagyu Flanksteak, Wiberg Exquisite Camelina-Hanf-Öl Edel-Cuvée, SteirerKren, Franks Kürbiskernöl, Wiberg Curry Orange und BASIC textur. Ohne diese Sponsoren wäre die Veranstaltung und Förderung der jungen Köche nicht möglich. Deshalb mussten auch zwei Techniken angewendet werden, sous-vide-Garen mit dem Fusion Chef by Julabo und die Verwendung einer iSi-Flasche.
Die jungen Köche hatten insgesamt nur 4 Stunden Zeit, das Menü zu kochen. Die Gerichte mussten zu einer festgelegten Zeit bei der Jury angekommen sein, sonst gab es Punktabzug. Ab einem bestimmten Zeitpunkt ertönte ein akustisches Signal und in der Küche wurde es hektisch. Dies konnten wir auf großen Bildschirmen beobachten, die live das Geschehen in der Küche zeigten. Sobald die Teller bei der Jury angekommen waren, erzählten die Köche etwas zu diesem Gang. Da konnte man schon merken, dass sie ganz schön aufgeregt waren. Aber wer sollte es ihnen verdenken, wenn ihr Gericht nun von so einer hochkarätigen Jury beurteilt wird. Die Jury beurteilte jedes Gericht nach den Kriterien Optik des Arrangements, Konsistenz, Geschmack und Idee, Innovation, Kreativität. In jeder Kategorie wurden zwischen 0 und 10 Punkte vergeben.
Höhepunkt waren die drei Hauptgänge von denen mir auch Dank Bernd Arold die besten Fotos gelungen waren. Bernd sass ganz außen und ich durfte mich immer anschleichen und ein Foto von seinem Teller machen. Überhaupt habe ich die Jury sehr bewundert, die da im grellen Scheinwerfer-Licht sass, umschwirrt von Fernsehkameras und Foto-Apparaten wurde und auch noch während der Verkostung und Bewertung Interviews gab. Aber so erfuhr man immerhin, dass es ausgezeichnet schmeckt und zum Beweis meinte Heiko Antoniewicz: "Ich habe alles aufgegessen!"
Jeder Gang wurde in Windeseile von den Service-Mitarbeitern des Süllberg zur Jury gebracht. Die sind so schnell gelaufen, da war ein Foto nahezu unmöglich. Unterwegs gab es auch noch das ein oder andere Malheur. Das war sehr nett zu beobachten, als Bernd Arold und Lucki Maurer das Dessert von Matthias Bernwieser verglichen und feststellten, da stimmt irgend etwas nicht. Im Eifer des Gefechts rutschte die Parmesanhülle vom Eis und mit einem eleganten Löffel-Schubs platzierte Bernd sie wieder an die richtige Stelle.
Die Jury hatte ordentlich zu rechnen, insgesamt 9 Gerichte mit jeweils vier Bewertungen und jetzt musste der Gewinner ermittelt werden. Da zogen sich die Jury-Mitglieder erst einmal zurück, um intensiv zu beraten. Das Ergebnis fiel sehr knapp aus und die Spannung stieg. Wer der drei sympathischen jungen Köche wird Junger Wilder 2014?
Die Anspannung macht der großen Freude Platz und den Titel Junger Wilder 2014 hat Walter Triebl aus Graz gewonnen. Sein mitgereister Fanclub feiert ihn begeistert und seine Mitstreiter gratulieren ihm sehr fair. Die drei haben dieses große Erlebnisse noch bis tief in die Nacht gemeinsam gefeiert. Es war schön zu sehen, wie viel Spaß sie gemeinsam gehabt haben.
Auch wir sind noch ziemlich lange hängen geblieben und der Abschied am nächsten Tag ist uns nicht leicht gefallen. Vielleicht ist die Elbphilharmonie nächstes Jahr fertig, wenn wir wieder kommen.
Leider konnte ich das Finale ja nicht selber sehen. Deswegen vielen Dank für den Einblick! Ich hab in der Zeit meinen Stand bewacht und mich durch all die Köstlichkeiten gefuttert. Die Party war wirklich toll!
AntwortenLöschenLG Maja
Dann freut es mich sehr, dass Du jetzt noch mehr vom Finale mitbekommen hast. Es gibt soviele Möglichkeiten auf der GPN, da müsste man sich teilen können, um alles zu erleben :-)
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