Jahre später traf ich Heiko Schulz, einen der beiden Köpfe hinter der Kochbox, zufällig bei einem Kochkurs bei Stefan Marquard. Da musste ich lachen, wie klein die Welt und wie gut meine Intuition ist. Heiko und seinen Partner Walde Müller treffe ich seitdem regelmäßig bei Messen oder Events. Viel ist seitdem geschehen und die Kochbox-Jungs sind mittlerweile auch regelmäßige Gäste im SAT 1-Frühstücksfernsehen. Außerdem ist die Kochbox umgezogen in das Herz von Berlin, an den Alexanderplatz.
Und nun ist das erste Kochbuch "Culinary Rebellion" der Kochbox im Verlag Le Schicken erschienen. So wie ich Heiko, Walde und ihr Team kennengelernt habe, machen sie natürlich auch hier vor nichts Halt. Beim Durchblättern musste ich an vielen Stellen laut lachen und habe mich an Witz und Wortspiel der Rezepte erfreut. Für das Nachkochen habe ich mich sehr bewusst für Rezepte entschieden, die ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte.
Culinary Rebellion |
Die Titel der Kapitel lassen schon erahnen, was uns erwartet. In Kushi statt Sushi gibt es, um im Jargon zu bleiben, Berliner Herz auf die Schnauze. Da darf natürlich eines der Signature-Dish, der Berliner Currywurst-Brunnen, nicht fehlen. Bei den Starters verraten sie auch das Rezept für das Chicken-Teriyaki-Schwarzbier, mit dem ihre Kochkurse eröffnet werden. In den Kapiteln Main Course Fisch, Main Course Geflügel, Main Course Fleisch und Main Course Veggie entdecken wir weitere Klassiker. Darunter sind Edelfischwaffel mit Tomatensugo und Parmesan-Espuma, "Red Flying" Königsberger Klopse mit Black-Molly-Püree, Tätowiertes Kalbsmäusle mit Gemüsebouquet 24 Karat und Gemüseschaschlik mit Jack-Daniels-BBQ-Sauce. Für die Desserts sind wohl die Damen zuständig und im Kapitel "Süsses von der Zuckerschlampe" gibt es vier süße Rezepte, von denen zwei in den Wurstdarm kommen.
Auch die Freunde von Heiko und Walde kommen nicht zu kurz und so haben Stefan Marquard, Christoph Brand, Ralf Jakumeit, Lucki Maurer und Wolfgang Müller je zwei Rezepte als kulinarischen Gruß hinterlassen.
Bei meiner Rezeptauswahl für das Nachkochen habe ich mich auf das Buch eingelassen und das ausprobiert, was mir am verrücktesten erschien. Viele Kombinationen und Aromen konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen und sowas kann man natürlich nur ausprobieren. Lustigerweise hatte ich die größten Probleme beim Einkaufen von typischen Supermarkt-Zutaten wie Kaugummi.
An diese Rezepte aus Culinary Rebellion habe ich mich gewagt:
Hubba Bubba Chorizo
Seeteufelbäckchen Arabica mit Schwarzwälder-Kirsch-Risotto
Erdbeer-Mortadella mit Eierlikörespuma
Culinary Rebellion hat für mich den Spirit des kreativen, unangepassten Berlin mit Witz und Charme und ein bisserl Chaos. Manchmal braucht es einen Schritt zurück, um langweilige, konventionelle Rezepte mit eigenen Kocherfahrungen und Geschmack anzupassen. Das Buch empfehle ich allen Hobbyköchen, die mal was Neues und Witziges ausprobieren und sich außerhalb gängiger Konventionen bewegen wollen.
Bildnachweis: Ariane Bille |
Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.
Ich war diese Woche sehr, sehr tapfer. Ich habe erst ein Buch gekauft. Dieses hier wäre dann wohl das zweite :-) :
AntwortenLöschenDu bist gaaaanz tapfer und voll toll und hast Dir jetzt eine schöne Kochbuch-Belohnung verdient. :-)
LöschenDas klingt ja wahnsinnig spannend :) mal sehen was ich alles ausprobieren werde :)
AntwortenLöschenDarauf bin ich auch schon gespannt. Bitte gib' mir Bescheid, ob das Buch gut bei Dir angekommen ist.
LöschenSchöne und treffende Buchbesprechung, liebe Dorothée! Die meine lässt noch auf sich warten, aber ich bewundere derweil schon mal Deinen Hubba-Bubba-Chorizo-Mut ;-). Lieben Gruß aus Berlin, Claudia
AntwortenLöschenLiebe Claudia,
Löschenein bisserl Mut schadet manchmal nicht :-).
Ich freue mich auch schon sehr auf Deine Besprechung.
Die Seetteufelbäckchen mit Schwarzwälder-Kirsch-Risotto fand ich auch spannend. Haben sie denn auch geschmeckt? Ach ja, und meinen Bericht muss ich auch endlich mal schreiben...Liebe Grüße Melanie
AntwortenLöschenLiebe Melanie,
Löschenauf Deinen Bericht freue ich mich schon. Meiner steht ja auch noch aus, aber er ist immerhin schon geschrieben. Das war ein toller Abend, ich habe bisher auch jeden veröffentlichten Bericht sehr gerne gelesen.
Das Risotto schmeckt wie Schwarzwälder-Kirsch-Risotto :-). Herr bushcook fand es toll, der isst auch gerne Milchreis. Ich bin eher ein Freund der pikanten Risottos.