Katharina Seiser ist gebürtige Oberösterreicherin. Nach ihrer Ausbildung als Köchin und der Berufserfahrung als Alleinköchin, studierte sie Kommunikationswissenschaften. Damit hatte sie das perfekte Rüstzeug, um zu kochen, zu essen und darüber zu schreiben. Ihre kritische Haltung und zuverlässige Gründlichkeit haben sie zu einer der renommiertesten deutschsprachigen Food-Journalisten werden lassen. Zu unserem Glück bloggt sie unter esskultur.at und arbeitet auch sehr erfolgreich als Kochbuch-Autorin. Mit Meinrad Neunkirchner fand sie den perfekten Partner dafür.
Meinrad Neunkirchner ist ein Spitzenkoch, der bei Eckart Witzigmann in der Aubergine und in den französischen Gourmet-Restaurants Troisgros und Marc Meneau gearbeitet hat. In Österreich hatte er bereits drei Hauben erkocht und sich dann von der klassischen Gourmet-Küche abgewandt. Sein Hauptaugenmerk legt er heute auf Wildpflanzen und heimische Produkte, die nur in kleinen Mengen erhältlich sind und eine kurze Saison haben. Er gilt als ausgezeichneter Experte für das Thema Wildpflanzen uns setzt dies mit ganz besonderen Menüs im Wiener Gourmet-Gasthaus Freyenstein um.
Das erste gemeinsame Buch der beiden Autoren, "So schmecken Wildpflanzen" zeigte bereits die hohe Kompetenz und die Qualität der Rezepte. Danach wurde mit "Österreich Vegetarisch" der Grundstein für eine kleine vegetarische Länderserie gelegt.
Die erfolgreiche Arbeit der beiden wird jetzt mit "Einer für Alles - 80 Rezepte und ein Topf" fortgesetzt. Das Buch ist, wie die vegetarische Reihe, im Christian Brandstätter Verlag erschienen. Es hat das typische "Brandstätter-Format", die bewährten zwei Lesebändchen und die gewohnt hochwertige Ausstattung. Ich schätze das sehr, wenn ein Verlag an einem Format festhält. Die Bücher stehen optisch ansprechend im Regal und ich kann sie auch leichter finden, weil ich nach visuellen Kriterien suche.
In ihrem Vorwort erwähnt Katharina Seiser den Anspruch an das Buch. Jedes Rezept sollte eine eigenständige Mahlzeit sein und wirklich nur mit dem einen Topf auskommen. Das hat meine Neugierde gesteigert und insgeheim habe ich nachgedacht, welche Gerichte mir spontan einfallen würden. Das war eine gute Übung, um die Kreativität zu bewundern, mit der Meinrad Neunkirchner völlig unterschiedliche und anspruchsvolle Gerichte entwickelt hat. Es ist an alle Mahlzeiten des Tages gedacht und die Rezepte sind in thematisch passenden Kapiteln zusammengefasst:
- Morgenwonne
Frühstück & Brunch: Abwechslungsreicher Start in den Tag - Suppen
Klar & cremig: Heiß oder kalt, Gemüse oder Pilze, Fisch oder Fleisch - Alles Getreide
Körner & Nudeln: Ein Topf, viel Geschmack und wenig Arbeit - Küchenzauberei
Schnell & raffiniert: Hunger groß, aber Butterbrot zu banal? - Pflanzenreich:
Gemüse & Hülsenfrüchte: Heiß, lauwarm oder kalt - Hauptsache vegetarisch - Ganz Klassisch
Ragouts & Schmorgerichte: Machen immer satt und froh - Aus dem Ofen
Auflauf & Gratin: Topflappen bereithalten! - Zum Mitnehmen
Fürs Büro & für Feste: Zuhause vorbereiten, woanders essen - Heisse Luft
Dämpfen & Räuchern: Wer sagt, dass man im Topf nur kochen kann? - Frisch gebacken
Süßes & Brot: Wir backen alles im Topf!
Jedes Rezept wird auf einer Doppelseite präsentiert. Eine Seite nehmen die stimmungsvollen Fotos ein, auf der Seite gegenüber finden wir die Zutatenliste und die Beschreibung der Arbeitsschritte. Bei jedem Rezept ist die Mengenangabe für 2 oder für 4 Personen angegeben. Zusätzlich informieren uns kleine Piktogramme, in welche Kategorie das Rezept gehört. (z. B. Saison, vegetarisch, vegan, schnell). Oft sind auch noch Varianten für den Tausch von Zutaten, Tipps zur Zubereitung und eine passende Getränkebegleitung angeben.
Im Register sind die Zutaten alphabetisch aufgeführt und die passenden Rezepte zugeordnet. So kann man schnell feststellen, was man aus der Wunschzutat kochen kann.
Auch dem Topf selbst sind einige Erläuterungen gewidmet. Wir erfahren viel hilfreiches über Emailletöpfe, Eigenschaften und Geschichte von Töpfen. Auf den Rezeptbildern sind oft die wunderschönen Emailletöpfe von Riess abgebildet. Die sehen so gut aus, dass ich gleich Lust bekommen habe, so einen Topf einmal auszuprobieren. Es ist keine Voraussetzung mit einem Emailletopf zu kochen. Ich habe zweimal einen Edelstahltopf und einmal einen Gußeisentopf verwendet und alles hat wunderbar funktioniert.
Bei der Auswahl der Rezepte für meine Rezension habe ich mich nach Lust und Laune entschieden. Es hätten mich sehr viele Gerichte angesprochen und ich habe bei meiner Auswahl darauf geachtet, dass der Topf unterschiedlich eingesetzt wird. Einmal im Backofen, einmal zum Braten auf dem Herd und einmal zum Dünsten auf dem Herd. Alle Gerichte sind mir sehr leicht von der Hand gegangen und ich war überrascht, wie schnell es ging. Geschmeckt haben alle drei ausgezeichnet und mir hat vor allem Spaß gemacht, dass es keine Gerichte waren, wie man sie an jeder Ecke sieht.
Lachsforelle mit jungem Gemüse über Lorbeer gedämpft
Huhn mit Kräutern, Knoblauch und Kartoffeln
Lammbitoks mit breiten Bohnen und jungem Knoblauch
Fazit:
"Einer für Alles" ist ein Kochbuch für alle Lebenslagen und bietet für den Hobbykoch, der im Alltag gut essen will mit vertretbarem Aufwand, viele schöne Anregungen. Die Rezepte sind gut erklärt und leicht nachvollziehbar. Es ist für den Kochanfänger genauso geeignet, wie für Genießer mit Kocherfahrung. Besonders gut gefällt mir, dass die Rezepte frischen Wind in die Küche bringen und auch Zutaten eingesetzt werden, die nicht jeden Tag auf den Tisch kommen und trotzdem leicht zu besorgen sind.
Du machst mir grad Angst... ich hab auch E15!!!!!! Aus gesundheitlichen Gründen bereitet das Handspülen mir große Schmerzen. Ich werd das Buch wohl gleich bestellen. Unter 4 Töpfen geht hier nämlich normalerweise nichts.
AntwortenLöschenLG Beate
Dieses E15 ist wirklich eine schreckliche Angelegenheit und dann könnte das Buch für Dich eine gute Arbeitserleichterung sein. Viel Glück mit der Spülmaschine.
LöschenDas ist eine Form von Purismus, die ich sehr mag!
AntwortenLöschenFreut mich und man muss wirklich auf nichts verzichten.
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