Beata Zatorska wurde in Polen geboren und wanderte Mitte der 1980er Jahre mit ihren Eltern nach Australien aus. Dort studierte sie Medizin und lernte ihren Mann Simon Target kennen. Heute lebt sie mit ihm und ihren beiden Kindern in Sydney und arbeitet als Ärztin. Nach über 20 Jahren kehrte sie mit ihrem Mann in das polnische Dorf zurück, in dem sie bei ihrer Großmutter aufgewachsen war. Die beiden bereisten einen ganzen Sommer Polen und veröffentlichten ihre Eindrücke, traditionelle Rezepte und Fotos in dem Buch "Rosenmarmelade: Ein Sommer in Polen". Für das zweite Buch reisten die beiden erneut nach Polen, diesmal im Winter. Wieder zeichnet ihr Mann Simon Target, ein erfolgreicher Regisseur und Drehbuchautor, für die Fotos verantwortlich.
Das im Gerstenberg Verlag erschienene großformatige Buch ist mehr ein Lesebuch zum Träumen, als ein Kochbuch. So sind die Kapitelüberschriften Geschichten gewidmet und die Auflistung der 47 Rezepte finden sich erst im alphabetischen Register am Ende des Buches. Das Register beinhaltet auch Personen, Orte und allgemeine Begriffe, die im Buch behandelt werden.
Im ersten Kapitel "Eine Kindheit in Polen" erzählt die Autorin von ihren Erinnerungen und stimmt uns auf die besondere Atmosphäre in der Weihnachtszeit ein. In "Der Winter naht" haben wir teil an den winterlichen Reiseerlebnissen in Warschau, Lublin und Schloss Lancut. In den Kapiteln "Advent" und "Weihnachten zu Hause" erfahren wir viel über polnische Weihnachtsbräuche und -Geschichten. Wie in den Familien in Deutschland folgt nach der Weihnachtszeit der Jahreswechsel. Wie das in Polen gefeiert wird, erfahren wir in "Ein Neues Jahr". Die beiden abschließenden Kapitel "Winterferien" und "Fortfliegen" nehmen uns wieder mit auf die Reise durch Polen und die Kindheit der Autorin.
Das Buch ist eine sehr liebevolle und opulente Zusammenstellung von Erinnerungen, privaten Fotos, Gedichten, Geschickten, Collagen, Reisefotos und Rezepten. Am liebsten möchte man sich einen Glühwein kochen, dicke Sochen anziehen und zum Schmökern auf die Couch zurück ziehen. Unterstützt wird dies durch unterschiedliche Papiersorten und den Wechsel von Schreibschrift und Druckschrift.
Für die Rezension habe ich drei Rezepte zum Nachkochen ausgewählt. Selbstverständlich musste das Titelrezept, die kandierten Orangen dabei sein. Für die Mohnnudeln und den Backpflaumensaft entschied ich mich, weil die Rezepte ungewöhnlich waren und sie mich neugierig machten. Es ist sehr ungewöhnlich für mich, wenn ich mich streng an Rezepte halte. In diesem Fall habe ich es getan, da ich mit der polnischen Küche nicht vertraut bin und an manchen Stellen hat es mich schon sehr gereizt, eine Variation einzubauen. Aber ich bin standhaft geblieben und war im Nachhinein sehr froh darüber. Alle drei Rezepte haben bestens funktioniert und meinen kulinarischen Horizont erweitert. Geschmacklich waren die Orangenschale, die Mohnnudeln und der Saft sehr fein und ich freue mich schon darauf, weitere Rezepte, gerade in der Weihnachtszeit, zu servieren.
Kandierte Orangen
Mohnnudeln
Backpflaumensaft
Fazit:
Das Buch Kandierte Orangen: Eine kulinarische Reise durch Polen empfiehlt sich für alle, die die Weihnachtszeit richtig genießen möchten und sich Zeit für besinnliche Momente nehmen. Ich kann es mir auch sehr schön vorstellen, mit Kindern darin zu blättern, die Bilder zu betrachten und Geschichten vor zu lesen oder eigene Geschichten zu erzählen. Wer auf der Suche nach weihnachtlichen Rezepten mit feinem Geschmack ist, wird hier ebenfalls fündig.
Der Meinung über das Buch kann ich mich einfach nur anschließen!
AntwortenLöschenDas freut mich, dass Dir meine Rezension gefällt. Ich bemühe mich immer um eine nachvollziehbare Beurteilung eines Buchs und um so schöner ist es natürlich, wenn das bestätigt wird.
Löschen