Bereits das Cover entführt nach Marokko. Dieses Muster, das die Sonne symbolisiert, trifft man in Marokko im wahrsten Sinne des Wortes auf Schritt und Tritt, da viele Böden und Wände damit gefliest sind. Der erhabene Streifen in der Mitte ist ein sehr edles Gestaltungselement, das wir auch im Inneren des Buchs wieder treffen. Immer wieder entdecken wir eine kleine Doppelseite aus ähnlichem Papier zwischen den großformatigen Fotos mit einer persönlichen Geschichte von Sophia und Rob.
Die Karte mit der Reiseroute des Paares zeigt mir sofort, dass sich unsere damalige Reise zu 80 % mit dieser deckt. Wir waren noch viel weiter südlich in Tafraoute und Tiznit. Die einzelnen Kapitel sind den unterschiedlichen Regionen gewidmet. Marokko ist landschaftlich sehr unterschiedlich und sehr reizvoll. So unterschiedlich sind auch die regionalen Gerichte. Die Auswahl der Rezepte zu einer Region ist für mich sehr stimmig und zeigt die Vielfalt und Eleganz der marokkanischen Küche.
Die vielen stimmungsvollen Fotos von Land und Leuten lassen den Leser tief eintauchen und zeigen ein realistisches Bild eines sehr schönen Landes. Besonders wohltuend sind für mich auch die Rezeptfotos. Die Gerichte werden in landestypischer Keramik angerichtet und es ist nichts von den geschmacklosen Dingen zu sehen, wie sie immer mehr unsere Märkte überschwemmen. Es wird deutlich, dass das Konzept von Rob und Sophia aufgegangen ist, sich für diese Reise von Familie und Freunden helfen zu lassen. Man merkt deutlich, dass hier viele Türen geöffnet wurden und wir einen ganz besonderen Einblick bekommen.
Die Kapitel dieser Reise sind:
- Berauschendes Chaos (Marrakesch)
- Ewige Passatwinde (Essaouira und Mohammedia)
- Schatten der Vergangenheit (Casablanca und Rabat)
- Auf den Spuren der Kaiser und Könige (Fès, Volubilis, Moulay Idris, Meknès)
- Unter dem Zitronenbaum (Oujda)
- Staubige Wüsten und majestätische Berge (Ifrane, Midelt, Rissani, Erg Chebbi, Imilchil, Dades-Tal,
Todra-Schlucht, Ouarzazate und Aît Ben Haddou)
- Land der Kontraste (Marrakesch)
In den Kapitel wechseln sich Fotos der Reise mit Hintergrund-Geschichten und Rezepten ab. So wird man immer wieder verführt mehr über das Land und seine Küche erfahren zu wollen. Jedes Rezept ist bebildert, mal mit einem ganzseitigen Foto und manchmal mit kleineren Bildern. Neben der Zutatenliste und der Beschreibung der Zubereitungsschritte gibt es noch einen Einleitungstext und eine Angabe zur Personenzahl. Die Rezepte sind authentisch, dies bedeutet auch, dass für eine größere Personenzahl gekocht wird. Es ist aber kein Problem die Menge zu verringern, oder sich einfach Gäste einzuladen.
Abschließend gibt es ein Verzeichnis von Unterkünften in Marokko, ein alphabetisches Glossar mit Zutaten, Kochgeräten und allgm. marokkanischen Begriffen, ein alphabetisches Rezeptregister mit einer Einteilung in Rezeptkategorien und ein allgemeines alphabetisches Register.
Es gibt kaum ein Rezept im Buch, das ich nicht ausprobieren wollte. Um den Geschmack und die Vorgehensweise zu beurteilen, habe ich mich dann entschlossen zwei Rezepte auszuprobieren, die ich gut kenne. Beim dritten wollte ich auch noch etwas Neues kennen lernen und so fiel meine Wahl auf den Blumenkohlsalat mit Safran-Korinthen-Dressing. Wie bereits erwähnt, habe ich die Mengen reduziert. Ansonsten habe ich mich eng an die Rezepte gehalten und war sehr begeistert davon. Die Zubereitung ging mir gut von der Hand. Die Beschreibung war klar und verständlich - es hat alles bestens geschmeckt. Und geschmacklich haben mich alle drei Gerichte sehr überzeugt. Genau so kannte ich das aus Marokko.
Blumenkohlsalat mit Safran-Korinthen-Dressing
Hühner-Tajine mit Salzzitrone und Oliven
Milchpudding mit Orangenblütenwasser
und Mandeln
Fazit:
"Zu Gast in Marokko" ist ein sehr empfehlenswertes Buch für Liebhaber der orientalischen Küche, die sich mit der marokkanischen Küche besser vertraut machen wollen. Es ist für unerfahrene Köche genauso geeignet, wie für ambitionierte Hobbyköche. Wer eine Reise nach Marokko plant, dem würde ich es auch sehr für die Reisevorbereitung empfehlen. Im Unterschied zu einem Reiseführer, der nach der Reise seine Schuldigkeit getan hat, nimmt man dieses Buch immer noch gerne zur Hand, um sich zu erinnern.
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.