Die Wallbergbahn ist vom Hotel aus in wenigen Minuten erreichbar ist und mit der Gondel hatten wir einen ganz bequemen "Aufstieg". Dort oben erwartete uns ein atemberaubender Anblick und der Tegernsee lag uns in seiner ganzen Pracht zu Füssen.
Am Abend ging es diesmal in das japanische Restaurant MIZU. Darauf habe ich mich ganz besonders gefreut, da es bei uns immer noch etwas Besonderes ist bei einem japanischen Spitzenkoch zu essen. Besonders spannend wird das, wenn es nicht in einer deutschen Großstadt, sondern am beschaulichen Tegernsee passiert. Solche Kombinationen entstehen meist aus dem prallen Leben und so erging es dem Hotelier Korbinian Kohler, als er mit einer Freundin über neue kulinarische Konzepte sprach und sie sofort "Sushi" sagte. Die Suche nach einem geeigneten Küchenchef war schwieriger, als er erwartet hatte.
Es ließ sich einfach kein Koch mit der notwendigen Kompetenz finden. Glücklicherweise hielt er trotzdem an dieser Idee fest und dann kam ihm der Zufall zu Hilfe. Ein Jugendfreund, der mittlerweile in Japan lebt, besuchte ihn und kannte einen geeigneten Koch. Kohler machte sich auf nach Japan, um ihn kennen zu lernen. Alles passte, er wollte ihn einstellen, aber so einfach ist das in Japan nicht. Das japanische Außenministerium schaltete sich ein und wollte überprüfen, ob sie den Spitzenkoch ziehen lassen können. Letztendlich gelang es ihm, die Behörden zu überzeugen, dass seine Absichten ehrlich und seriös sind.
Jetzt stand der Eröffnung eines japanischen Restaurants nichts mehr im Wege. Viel Liebe zum Detail wurde auch in die Räume des MIZU gesteckt. Es gelang eine wunderbare Symbiose aus traditionellen Elementen, regionalen Materialien und fernöstlichem Ambiente. Auch die Lieblingsfarbe des Chefs, orange, durfte einige Akzente setzen.
Der Schwerpunkt der kleinen, feinen Karte liegt auf Sushi und Sashimi. Aber auch Fleisch- und Gemüseliebhaber kommen auf ihre Kosten. Am meisten Spaß macht es in einer kleinen Runde Gleichgesinnter, damit man gemeinsam auswählen und viele verschiedene Gerichte probieren kann. Das haben die Tegernseer schon lange verstanden. Nette Tischrunden, viele in der traditionellen Tracht, haben sich zusammengefunden und es wirkt ganz selbstverständlich. Wir haben es ihnen gleich getan und eine tolle Vielfalt ausprobiert.
Edamame mit Chili Crispy Calamari mit Wasabimayonnaise Japanese Martini Dry Cocktail Gemüse in Tempura mit Tensuyusosse |
Nigiri-Sushi mit Lachs, Thunfisch, Saibling, Garnele und Tintenfisch Mariniertes Ribeye-Steak mit Knoblauchchips Lauwarmer Spinatsalat mit Erdnuss und mit Sesam |
MIZU-Inside Out-Roll mit Rinderfilet und mit gebackener Garnele Nigiri mit Pulpo und Sake Spinatsalat mit Sesam Inside Out-Roll mit Shiitake und Tamago |
Mitsutoshi Sugiyama führte viele Jahre ein japanisches Gourmet-Restaurant am Fuße des Bergs Fuji. Er wollte gerne zurück nach Deutschland, wo er bereits in Düsseldorf als Koch gearbeitet hatte. Am Tegernsee fühlt er sich sehr wohl. Die Landschaft erinnert ihn an die Heimat und er liebt das Wasser des Tegernsees. Das japanische Wort für Wasser, Mizu, war auch der Namensgeber für das Restaurant.
Eine besondere Spezialität sind die Sushi mit Saibling aus dem Tegernsee. Mehr Frische geht nicht. Mitsutoshi erklärt uns den Begriff "katsu". Das steht für lebendig und voller Lebenskraft. So empfindet er den heimischen Saibling und verarbeitet ihn sehr gerne. Stolz zeigt er uns seine Messer, die ihn schon sein ganzes Kochleben begleiten. Das eine ist rund 35 Jahre alt und das zweite hat er ungefähr schon genauso lange. Sein Ausbilder hat es ihm geschenkt und vorher auch schon rund 30 Jahre damit gearbeitet.
Es war ein sehr besonderer Abend für mich. Es ist lange her, dass ich Sushi auf diesem hohen Niveau gegessen habe und bin sehr froh darüber, dass das künftig für mich in erreichbarer Nähe bleibt.
Yuzu-Sorbet mit geliertem Sakesüppchen |
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.