Mittwoch, 7. Oktober 2015

Brigitte Lugger - die Retterin der Lesachtaler Mühlen

Maria Luggau im Lesachtal ist ein bedeutender Wallfahrtsort mit einem Kloster und einem historischen Klostergarten. Auch heute noch ist der kleine Ort das Ziel von großen Wallfahrten aus Italien. Dann rücken alle zusammen, um die Pilger aufzunehmen. Beim Betrachten der Fotos denke ich mir wieder, Maria Luggau muss ein gesegneter Ort sein, so schön, wie es da ist. Das war eine besondere Station auf meiner kulinarischen Reise durch Kärnten.




Durch das neu renovierte Kloster führt Brigitte Lugger, die als Lehrerin nach Maria Luggau kam und dort ihren späteren Ehemann kennen lernte. Die Klosterführung ist Teil der Mühlenführung, bei der es auf einem Wanderweg weiter nach oben geht, wo die letzten fünf Wassermühlen stehen. Es ist Brigitte Lugger zu verdanken, dass wir sie heute noch erleben können.




Bei starken Unwettern vor 50 Jahren wurden die Mühlen zerstört und es gab im Ort wenig Interesse an einem Wiederaufbau. Brigitte Lugger und ihr Mann Leopold machten sich für den Erhalt der Mühlen stark und konnten immer mehr Nachbarn überzeugen. So klappern die wassergetriebenen Mühlenräder noch heute und treiben die Mahlsteine an, die das Korn zu Mehl vermahlen.




Es erklärt sich fast von selbst, dass die Menschen in diesem Hochtal autark sein müssen. Es gibt keine größeren Orte in der Nähe und auch die Einkaufsmöglichkeiten sind sehr beschränkt und so versorgen sich die Lesachtaler heute noch selbst. Die Bauern leben vom Vieh in ihren Ställen und vom Anbau auf ihren Feldern. Jeder Haushalt bäckt noch immer das eigene Brot. Das Lesachtaler Brot wurde von der UNESCO zum "immateriellen Kulturerbe" ernannt und Eiko Funada, eine japanische Ethnologin hat dafür gesorgt, dass in Tokio ein Brotbackhaus errichtet wurde. Seitdem wird auch dort das Lesachtaler Brot gebacken.

Wer das Lesachtaler Brot probieren möchte, kann es im Lesachtaler Bauernladen in Maria Luggau kaufen. Täglich bringen Bäuerinnen frisches Brot dort hin.

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