Freitag, 30. Oktober 2015

Genuss mit lokalen Produkten im Passeiertal:
Jägerhof in Walten bei St. Leonhard

Letztes Jahr erlebten wir mit Freunden eine wunderbare Zugfahrt mit dem historischen Glacier-Express. Im Anschluss daran machten wir noch eine kleine Stippvisite in Südtirol und die Rückfahrt nach München führte uns über das Passeiertal und den Jaufenpass. Wir waren zur Mittagszeit dort unterwegs und uns begegneten sehr viele Motorradfahrer, die ebenfalls das schöne Wetter und die grandiose Landschaft genossen. Eigentlich hatten wir Hunger, aber wir entdeckten nichts passendes. Irgendwann landeten wir in Österreich in einem Restaurant, sprechen wir nicht darüber, ich möchte mich nicht daran erinnern.

Anfang Oktober gönnten wir uns ein verlängertes Wochenende in Südtirol, zum Kraft tanken. Wir waren zu Gast im Geniesser- & Wanderhotel Jägerhof im Passeiertal. Das Restaurant steht nicht nur den Hotelgästen zur Verfügung und so ärgere ich mich noch nachträglich, dass wir das damals nicht entdeckt haben. Dabei liegt der Jägerhof etwas oberhalb von St. Leonhard direkt an der Bergstrasse, die zum Jaufenpass führt und ist über eine kleine Stichstrasse zu erreichen.

Das familiengeführte Restaurant und Hotel hat sich zur Aufgabe gemacht mit hochwertigen Produkten aus der Region zu kochen und die Gäste zu verwöhnen. In der Küche steht Siegi Augscheller, der den Betrieb von seinen Eltern übernommen hat. Im Service kümmert sich seine Frau Irmgard liebevoll um die Gäste. Nach der Kochausbildung hat sich Siegi laufend weiter gebildet und drei Jahre als Kochlehrer in der Berufsschule gearbeitet. Er bringt eine feine Variante der klassischen Südtiroler Küche auf den Teller. Ein besonderes Highlight sind seine Saucen, selbstverständlich alle frisch und selbst hergestellt. Auch glutenfreie oder vegetarische Gerichte sind selbstverständlich möglich.

Vor dem Haus gibt es einen Gemüse- und Kräutergarten. Auch einige Obststräucher und einen Walnussbaum habe ich entdeckt. Es ist ein schönes Ritual, wenn Siegi zuerst in den Garten geht und die Zutaten für den nächsten Service frisch erntet. Was er nicht selbst produziert, bekommt er von Produzenten aus der Nähe, die den gleichen Anspruch an Qualität haben, wie er. So viel Mühe wird auch anerkannt und der Jägerhof ist das am besten bewertete Restaurant im Passeiertal. Dazu gehört eine Haube im Gault Millau und die Schnecke von slow food.

Im Oktober gab es das 0 km-Menü "Kraut & Ruabn". Hinter diesem Konzept steht die Idee, dass die Zutaten keine weite Anreise hinter sich haben. So werden die Krautrüben 10 km entfernt angebaut und die Gams stammt aus einer Jagd, die 15 km entfernt ist.



Selchfleisch-Carpaccio (13 km) mit Senfeis und roh marinierten Krautruebn (10 km)

Kürbisrisotto (0 km) mit Blauschimmelkäse (10 km)

Gamsschmorbraten (15 km), gebackene Schupfnudeln (16 km), Blaukraut (0 km)

Herbststrudel (0-25 km) mit Kastanieneis (30 km)

Heublütenkäse (10 km) mit Ringelblumen-Apfelchutney (0 km)

Siegi beim Ernten für das Abendessen
Ein Blick in das Restaurant und der schöne Ausblick von der Terasse



Während unseres Aufenthalts haben wir die Gelegenheit genutzt zwei Produzenten des Jägerhof und einen Winzer zu besuchen. Mehr Informationen dazu findet Ihr in den einzelnen Berichten.

Fast zeitgleich war meine liebe Kollegin Katja vom wellspa-portal.de in Südtirol und hat kulinarische Themen-Wanderwege entdeckt.

Fischzucht:
Stefan Schiefer


















Kraedu Kräuter:
Rosi Mangger Walder


















Weingut Glögglhof:
Franz Gojer

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