Samstag, 3. Oktober 2015

Genuss und Information beim Schau-Bauernhof Gailtalbauer in Kärnten

Am zweiten Tag meiner kulinarischen Kärntenreise besuchte ich den Gailtalbauer in Kirchbach. Das ist ein Schau-Bauernhof mit angeschlossener Gastronomie. Im Zentrum steht natürlich die Tierhaltung von Schweinen und Kühen, die man im Rahmen einer sehr interessanten Führung besuchen kann.

Lustig ist es im Schweinestall, wo die ausgewachsenen Schweine zusammengekuschelt schlafen und die kleinen Ferkel herumspringen. Aus dem Schweinefleisch wird der berühmte Gailtaler Speck hergestellt und reift in Glasschränken, die von außen zu besichtigen sind. Da hängen die köstlichen großen Speckstücke, die leider wegen der Spiegelung des Glas auf dem Foto nicht zu erkennen sind. Die Kühe leben draußen und haben zusätzlich einen sehr großen Stall. Bei unserem Besuch ging gerade ein heftiger Regenschauer herunter und sie haben es vorgezogen, ins Trockene zu kommen. Dort bekommen sie ausschließlich Heu zu fressen, das aus der Umgebung stammt und im Stall mit Luft getrocknet wird. Besonders goldig waren natürlich die Kälbchen, die sich auch streicheln lassen. Die Milch der Kühe wird in der Schaukäserei zu verschiedenen Käse-Sorten verarbeitet.




Ein Highlight im Kuhstall ist der Melk-Roboter, von dessen Existenz ich vorher noch nie etwas gehört habe. Alle Kühe tragen ein Halsband mit Chip, auf dem ihre individuellen Daten gespeichert sind. Zusätzlich werden dort die Melkzeiten festgehalten. Die Kühe kommen freiwillig zur Melkstation, da sie dort auch ein Leckerchen bekommen. Der Trick bei der Sache ist, dass der Roboter weiß, ob die Kuh melkbereit ist und nur dann die kleine Köstlichkeit freigibt. Anfangs sind die Kühe oft vergebens gekommen, mittlerweile hat sich das eingespielt. Die Kühe stellen sich in den Melk-Roboter, der wirft das Leckerchen aus und die Kuh steht still und frisst. In dieser Zeit werden die Zitzen gereinigt und die Melk-Maschine angesetzt. Dann wird die Kuh kontrolliert gemolken. Auf einem Display ist genau zu sehen, aus welcher Zitze wie viel Milch gekommen ist. Dabei wird die Milch genau kontrolliert. Sollte irgend etwas nicht in Ordnung sein, wird diese Milch ausgesteuert und die Anlage automatisch gereinigt. Wenn die Kuh nichts mehr zu fressen bekommt, geht sie und hinter hier wartet schon die nächste. Die Kühe haben das sehr ruhig und entspannt gemacht, es war tägliche Routine für sie.




Im Hofladen können Speck, Käse, Brot und andere Produkte gekauft und verkostet werden. Man kann sich da auch einen Picknick-Korb zusammenstellen lassen. Der Gastraum ist sehr charmant mit unterschiedlichen Tischen und Stühlen ausgestattet und mit Küchenartikeln nett dekoriert. Im ersten Stock gibt es auch noch eine Puppenausstellung. Diese handgefertigten Puppen zeigen Alltagsszenen aus dem bäuerlichen Leben. Sehr witzig ist der Schaukasten mit prominenten Puppen. Wer wissen möchte, wie Arnold Schwarzenegger als Puppe aussieht, der sollte unbedingt vorbei schauen.



Draußen auf dem Freigelände ist ein wunderschöner Nutzgarten, den ein Koch angelegt hat. Es gibt Gemüse- und Kräuterbeete, Beerensträucher, ein Bienenhaus, eine Wurmanlage für den Kompost und die schönsten Sonnenblumen, die ich je gesehen habe. Wer essbare Pflanzen liebt, wird dort viele Anregungen finden und eine schöne Zeit verbringen. An Kinder wurde auch bestens gedacht, mit einem großen Spielplatz und einem Streichelzoo mit Ziegen, Ponys und Eseln. Der Gaitalbauer ist ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie, bei dem Lernen und Genuss im Vordergrund stehen.



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