Sonntag, 30. November 2025

Kochbuch-Empfehlungen für Weihnachten

Meine Kochbuch-Empfehlungen für Weihnachten gab es leider länger nicht mehr. Ich hatte einfach zu viele Baustellen, dass ich weder Rezensionen schreiben, noch so eine Empfehlungsliste aufstellen konnte. Nun wird es langsam besser und ich habe wieder angefangen mich intensiv mit Kochbüchern zu beschäftigen. Dann kam eine E-Mail und ich wurde eingeladen als Jury-Mitglied drei Kategorien für den Deutschen Kochbuch-Preis zu beurteilen. Da habe ich sehr gerne zugesagt. Aus diesen Erfahrungen habe ich meine Empfehlungsliste zusammengestellt und hoffe, dass es nächstes Jahr wieder mehr wird.

Heuer habe ich angefangen die Rezensionen aus drei Blogs nach Themen zu sammeln. Die Links zu diesen Sammlungen sind auf dem Reiter "Kochbuch-Rezensionen" zu finden. Hier ist der direkte Link. Vielleicht ist da auch noch die eine oder andere Anregung für Euch dabei.




The Duc Ngo:
Neue asiatische Küche

Link zur Rezension
Wolfgang Müller, Benjamin Haverkamp:
Wild - Nose to tail

Link zur Rezension
Sarah und Christian Bau:
Einfach Bau

Link zur Rezension - folgt
JRE - Signatures:
Österreichs junge Spitzenköche

Link zur Rezension
Sascha Stemberg:
Stemberg - Das Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie Deutschland

„Stemberg – Das Kochbuch“ ist das erste Kochbuch von Sascha Stemberg. Sein Vater Walter hat bereits einige Kochbücher veröffentlicht und der Untertitel „Tradition trifft Moderne“ versinnbildlicht den Generationenwechsel, aber auch die beiden gastronomischen Linien der Familie Stemberg: Sternerestaurant und Gasthaus. Die Rezepte sind ein sehr gelungener Mix aus beiden Welten, immer mit dem Fokus, dass sich die Gerichte am heimischen Herd gut umsetzen lassen. Meine Lieblingskategorie bei Kochbüchern ist die gepflegte Alltagsküche und dieses Buch passt da perfekt hinein.

Traditionellen Gerichten, wie Matjes mit Hausfrauensauce gibt Sascha Stemberg einen neuen Twist und macht daraus Königsmatjes mit Hausfrauencreme und Gurkensud. Er hebt es auf ein Fine-Dining-Niveau und erklärt im Rezept genau, was anders gemacht wird und warum.  So können sich auch weniger erfahrene Hobbyköche heranwagen. Die Zutaten sind ein einem gut sortierten Supermarkt oder auch einmal auf einem Wochenmarkt gut zu bekommen. Seine gastronomischen Wurzeln ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch. Die meisten Rezepte stammen aus der deutschen Küche und sind sehr bodenständig. Mit der Achtung zum Produkt und der Liebe zum Kochhandwerk bringt er diese auf ein neues Level. Die Rezepte sind sehr gut beschrieben und mit stimmungsvollen Fotos illustriert. Ein alphabetisches Rezeptregister, auf der Basis von Zutaten, erleichtert die Suche nach dem gewünschten Rezept.

Zwischen den Rezept-Kapiteln lernt man die Familie Stemberg und ihre Vision von der Gastronomie näher kennen. Auch einzelne Lieferanten und Produzenten werden vorgestellt. So bekommt man nicht nur Lust zum Nachkochen, sondern auch Lust einmal dort hinzufahren.


Thomas Straker:
Rezepte die du lieben wirst

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Bronzemedaille in der Kategorie International

Am liebsten sind mir Kochbücher, die ich mit „gepflegter Alltagsküche“ umschreibe und das trifft auf das Kochbuch von Thomas Straker zu. Die umfangreichen Rezepte sind nachvollziehbar in Kapiteln  wie Suppen, Pasta, Salat, Fleisch, Fisch, Gemüse oder Dessert gegliedert. Zu jedem Thema lassen sich kreative Rezepte, deren Basis internationale Länderküchen sind, finden. Die Rezepte sind klar beschrieben und gut nachvollziehbar. Küchentechnische Hinweise erleichtern das Nachkochen und sorgen für ein besseres Ergebnis.

Auf den Fotos wird das Gericht ansprechend präsentiert und es lässt sich gut erkennen, wie es aussehen soll. Das Kochbuch ist ein schöner „Allrounder“ für die Alltagsküche und bietet auch Inspiration für Gästeeinladungen. Schnell auffindbar sind die Rezepte im alphabetischen Rezeptregister. Die Rezepte sind auch für weniger erfahrene Hobbyköche geeignet.


Meera Sodha:
Happy

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie International

Happy von Meera Sodha ist ein gelungenes Beispiel, für eine alltagstaugliche und genussreiche vegetarische Küche. Im Schwerpunkt sind die Rezepte geprägt von asiatischen und orientalischen Länderküchen. Der Fokus liegt auf Kochen mit ganz normalen Grundzutaten, Ersatzprodukte kommen nicht vor. Sehr angenehm ist es auch, dass Gewürze, Öle, Saucen, etc. verwendet werden, die man daheim hat, wenn man gerne asiatisch oder orientalisch kocht.

Die Rezepte sind klar strukturiert und gut nachvollziehbar. Angenehm ist es, dass man für das Zubereiten eines Gerichts nicht vorher Saucen, Würzmischungen, etc. herstellen muss. Gut gefallen hat mir die Strukturierung der Rezepte. Zusätzlich zum Inhaltsverzeichnis sind Rezepte nach Saison strukturiert und, alternativ, nach Kategorien, wie schnelle Küche, Ofengerichte, Curry, Reis, Suppen, etc.

Die eigentlichen Rezeptkapitel richten sich nach unterschiedlichem Gemüse, Eier und Käse, oder Dessert. So kann man sich sehr gut zurechtfinden, wenn man ein Rezept sucht. Unterstützt wird das durch ein sehr ausführliches Register mit alphabetischer Auflistung der Zutaten und Rezepttitel.

Das Kochbuch ist für alle Hobbyköche gut geeignet, die vegetarisch frischgekocht essen möchten und neue Anregungen suchen. Die klaren Fotos der fertigen Gerichte unterstützen weniger erfahrene Hobbyköche genauso, wie die kleinen Kapitel zu Küchen-Equipment und Koch-Grundlagen.


Marti Buckley:
Das Buch der Pintxos

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Goldmedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

Bevor ich das Buch über die Pintxos in den Händen hielt, dachte ich, dass ich weiß was Pintxos sind. Marti Buckley ist mit dem Anspruch angetreten, das ultimative Buch über Pintxos zu schreiben. Und es ist ihr gelungen, verständlich zu machen, dass Pintxos mehr sind als eine kleine Speise zu einem Getränk in einer Bar, sondern ein Lebensgefühl.

Zwischen den Rezepten werden Bars vorgestellt und kleine Anekdoten erzählt. Bei jedem Rezept erfährt man, wann diese Kreation entwickelt wurde, wo man sie essen sollte und was man dazu trinkt. Leider ist die Schrift sehr klein und man muss sich etwas anstrengen, das zu lesen.

Alles Wissenswerte zu den Pintxos sind in einem umfangreichen Einführungsteil, aber auch in den Rezeptkapiteln zu finden. Dabei wird kein Detail ausgelassen, wie beispielsweise die „6 w des Brotschneidens“ im Kapitel der Brot-Pintxos. So ist eine sehr umfassende Sammlung von Informationen rund um das Thema entstanden.

Die grafische Gestaltung ist sehr modern und fröhlich bunt. Man merkt, dass auf ein durchgängiges Gesamtkonzept aus Fotos, Zeichnungen und Typografie geachtet wurde. Mit diesem Buch dürfte jede Information, die es zum Thema Pintxos gibt, abgedeckt sein und es macht Laune, sich mit dem Thema intensiv auseinanderzusetzen.


Samin Nosrat:
Etwas Gutes

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie International

Im Kochbuch „Etwas Gutes“ von Samin Nosrat geht es hauptsächlich um Geschmack. Und das will sie dem Leser nicht nur mit Rezepten, sondern auch mit der Weitergabe ihres umfangreichen Wissens vermitteln. Es ist ein Konzept, auf das man sich einlassen sollte, um viel von ihr zu lernen. Mit einfachem Nachkochen der Rezepte ist es nicht getan, da so viele Informationen und Varianten mitgegeben werden, dass es schade wäre, sie nicht zu beachten. Ihr geht es eher darum, sich von starren Rezepten zu befreien und die Küchenkompetenz zu erweitern.

Die Rezepte sind sehr ausführlich formuliert, mit einigen Exkursen zu Warenkunde oder Küchentechnik. Manche Kapitel sind wie ein Baukasten aufgebaut, aus dem man das Geeignete für sich anwenden kann. Das Buch kann auch als Nachschlagewerk dienen, wenn man sich zu einzelnen Zutaten oder Zubereitungsarten weiterbilden möchte. Es werden auch ungewöhnliche Zutaten behandelt, wie z. B. Aprikosenkerne.

Das sehr umfangreiche Register listet alphabetisch Zutaten, Rezepttitel und Fachbegriffe auf.


Sylvie Da Silva:
Porto

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
nominiert in der Kategorie Spanien/Portugal

Das Buch von Sylvie Da Silva stellt die Hafenstadt Porto kulinarisch vor und gibt dabei einen umfassenden Überblick über die bodenständige portugiesische Küche. Die Rezepte sind sehr authentisch und gut nachvollziehbar. Von den Petiscos, also Kleinigkeiten wie Stockfischkrapfen und flambierter Chorizo über deftige ländliche Küche mit Schweinegulasch, Blutwurst und Kutteln oder Meeresküche mit vielen Stockfischrezepten, spannt sich der Bogen bis zu den Desserts wie Milchreis, Bratäpfel in Portwein oder den berühmten Pastéis de Nata.

Wer nur ein portugiesisches Kochbuch haben möchte, ist mit diesem Buch sehr gut bedient. Grundsätzliche Informationen zur portugiesischen Küche, zu kulinarischen Mitbringseln und ein kulinarisches Grundvokabluar runden das ab. Einziger Wehmutstropfen ist, dass kein Rezeptregister vorhanden ist. 


Maria José Sevilla:
Die Küche von Andalusien

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

Die Rezepte in dem Kochbuch von Maria José Sevilla sind klar strukturiert: Tapas, Brot und Gebäck, Gemüse, Fisch, Fleisch und Süßes. Sie beschränkt sich auf das Wesentliche und so gibt es zu jedem Kapitel eine kleine Einführung und ansonsten Rezepte mit Rezeptfotos. Schön ist, dass dieses Kochbuch eine umfangreiche Rezeptsammlung ist und Lust aufs Ausprobieren macht. Ergänzt wird das mit einem umfangreichen Register, das Rezepttitel und Zutaten auflistet.

Die präsentierten Gerichte sind ein spannender Mix aus klassisch, wie Paella und modern, wie Bauchfleisch vom roten Thun mit Orangensauce. Dabei gibt es auch keine Scheu vor Zutaten wie Rotbarbe oder Ochsenschwanz.

Mit diesem Kochbuch bekommt man einen guten Überblick über die Küche der Region Andalusien.


Emma Warren:
Viva Espana!

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Silbermedaille in der Kategorie Spanien/Portugal

In Viva Espana hat Emma Watson eine große Sammlung traditioneller spanischer Rezepte zusammengetragen. Viele davon sind sehr interessant, aber es ist schade, dass man das Gericht auf den sehr dunklen Fotos nicht gut erkennen kann. Als schwierig empfinde ich die Zusammenstellung der Rezeptkapitel, die Situationen beschreiben. Damit sind in den Kapiteln Rezeptsammlungen entstanden, die schwer nachvollziehbar sind. Das Brathähnchen mit Chorizo-Füllung steckt im Kapitel „Einfache Mahlzeiten für den Tag“. Für meinen Geschmack hätte es auch bei „Genussvolle Sonntage“, „Winterwohlfühlgerichte“ oder „Feiern an der frischen Luft“ aufgeführt werden können. Das macht es schwierig, sich inspirieren zu lassen, was man nachkochen möchte.

Positiv sind das umfangreiche Register, in dem Zutaten und Rezepttitel aufgelistet sind und die Sammlung von Grundlagen-Rezepten.


Hannelore Fisgus:
Das Allgäu-Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
Bronzemedaille in der Kategorie Deutschland

„Das Allgäu-Kochbuch“ von Hannelore Fisgus legt den Fokus auf junge Gastronomen und Produzenten im Allgäu. Schön ist die Gliederung in die einzelnen Regionen des Allgäus. Trotzdem wäre eine Karte mit Markierung der Standorte wünschenswert gewesen. Die Betriebe werden mit stimmungsvollen Fotos, informativen Texten und Rezepten vorgestellt.

Die Rezepte sind eher knapp gehalten und die Bandbreite geht von einfachen Gerichten, wie Allgäuer Kräuter-Bruschetta bis gehobene Küche, wie Tartar von Salmore Räucherlachs, Blumenkohlcreme und grüne Buttermilch. Wohltuend ist, dass auf komplexe Gerichte aus der Sternegastronomie verzichtet wurde. Auch Sternerestaurants stellen ein eher bodenständiges Gericht vor. Die meisten Rezepte haben einen kleinen Twist, der sie interessant macht. Mit etwas Kocherfahrung lassen sich die Gerichte gut daheim ausprobieren.

Das Buch macht Lust darauf die Region zu entdecken und kann sehr gut als kulinarischer Reiseführer dienen. Im Anhang sind ein alphabetisches Rezeptregister und eine Adressliste der vorgestellten Betriebe zu finden.


Petra Milde:
Das Schwarzwald-Kochbuch

Deutscher Kochbuchpreis 2025:
nominiert in der Kategorie Deutschland

„Das Schwarzwald-Kochbuch“ von Petra Milde ist eine sehr genussreiche kulinarische Reise. Der Untertitel „Von der Berghütte bis in die Sterneküche“ beschreibt bereits treffend das ganze Spektrum, zeigt aber auch die Schwierigkeit der Rezeptbeschreibungen. Einfache Rezepte, wie ein Kartoffelsalat oder ein gebackener Weisskäse mit Kirschwasser werden auf 2 Seiten vorgestellt, genauso wie Crêpinette mit Hirschrücken auf Selleriepüree, Pancetta-Fêves, Preiselbeerbirne und Portweinjus. Dadurch müssen die einzelnen Rezepttexte sehr knapp gehalten werden. Man sollte also gute Koch-Erfahrung haben, um die Gerichte nachzukochen.

Mir gefällt das Buch gut und ich sehe es eher als einen kulinarischen Reiseführer, als ein reines Kochbuch. Es stellt Restaurants und Produzenten im Schwarzwald mit viel Einfühlungsvermögen vor und regt an, eine Reise zu planen. Dazu gehört natürlich auch die Vorstellung der Küche, was mit Rezepten zu typischen Gerichten auch schön gelungen ist.

Das Rezeptregister beschränkt sich auf eine alphabetische Auflistung der Rezepttitel. Leider fehlt eine kleine Landkarte mit Markierung der vorgestellten Adressen.


Samstag, 29. November 2025

Sake Aburi Tiradito - Geflämmter Lachs mit einer peruanischen Chilisauce

Dieses Gericht aus dem Kochbuch von The Duc Ngo ist eine raffinierte Kombination aus Sashimi und Ceviche. Mir gefällt bei der"richtigen" Ceviche immer nicht, dass der Fisch in grobe Würfel geschnitten wird. Schöner finde ich dünne Scheiben, oder so wie hier etwas dickere.

Ansonsten kann das alles schnell gemacht werden, Sauce und den Belag könnte man sogar einen Tag vorher zubereiten. Dann müsste nur noch der Fisch aufgeschnitten und abgebunst werden. Das macht es ideal als Einstieg für die Bewirtung von Gästen.

Hier ist meine Rezension des Kochbuchs "The Duc Ngo - Neue asiatische Küche" zu finden.



für 2 Personen

Sauce:
1 kleine Saftorange
1/2 Limette
1 EL Sojasauce
1 Schuss Olivenöl
1 Schuss Yuzu-Essig
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Saft der Orange auspressen, die Schale der Limette fein abreiben (für den Belag) und dann die Limette auspressen. Die Zitrussäfte mit Sojasauce, Olivenöl und Yuzu-Essig vermischen und mit Salz und Pfeffer abschmecken.


Belag:
Stiele von 10 Korianderstengeln
1 kleine rote Chili
etwas rote Zwiebel
1 Streifen frischer Ingwer
10 Stiele Schnittlauch
Limettenabrieb oder gefrorenes Zitronengras, frisch gerieben

Die Stiele von Koriander und Schnittlauch in feine Ringe schneiden. Die Chili längs halbieren, entkernen und in feine Würfel schneiden. Zwiebel und Ingwer schälen und fein würfeln. Jede Zutat (außer Chili) sollte in etwa die gleiche Menge haben. Alles mit der vorher abgeriebenen Limettenschale vermengen. Alternativ kann man auch den unteren Teil von Zitronengras einfrieren und mit der Microplane fein über den Fisch reiben.


Fisch:
200 gr. Lachsloin
Salz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Lachs in gleichgroße Scheiben schneiden und auf Teller legen. Mit dem Bunsenbrenner auf einer Seite abflämmen und mit Salz und Pfeffer bestreuen. Mit der Sauce begießen und den Belag längs auf die Fischscheiben geben. Sofort servieren.




Eine Inspiration aus:




















Freitag, 28. November 2025

Rezension - The Duc Ngo: Neue asiatische Küche

Es wurde höchste Zeit, dass der Berliner Gastronom und Koch The Duc Ngo seine Gerichte vorstellt. Auf sein erstes Kochbuch "Neue asiatische Küche" habe ich mich richtig gefreut. Wie passend der Titel ist, wurde mir schnell klar, als ich Rezepte ausprobiert habe. Es ist eine eigenständige Küche, deren Grundlage die Länderküchen Asiens sind. Er kombiniert sie mit Zutaten, wie Tahin aus der arabischen Welt oder Guanciale aus Italien und schafft damit etwas Neues.

Eine weitere Rezension zu diesem Buch gibt es im Blog Magentratzerl - klick hier, direkt zum Beitrag.



The Duc Ngo ist ein Phänomen. Geboren in Hanoi, Vietnam, gehörte seine Familie jedoch zur chinesischen Minderheit. Seine Familie floh nach Hongkong und von dort nach Deutschland. So kam er als Kind nach Berlin, wo er aufwuchs. Nach dem Abitur, studierte er Japanologie und arbeitete in einem Sushi-Restaurant in Berlin. Er war immer bestrebt eine gastronomische Laufbahn einzuschlagen, machte aber nie eine Kochausbildung. 

Er war immer sehr vielfältig interessiert, arbeitete in sehr unterschiedlichen Restaurants und erweiterte somit seine fachliche Kompetenz. Seinen Verdienst investierte er in Restaurants und war bereits in jungen Jahren selbständiger Gastronom. Diese Vorgehensweise hat ihn zu einem erfolgreichen Multi-Gastronomen in Berlin und anderen Städten gemacht. Im Laufe seines Lebens hat er bereits 22 eröffnet und betreibt aktuell 14 verschiedene Restaurants. Gerichte aus acht davon werden in dem Buch vorgestellt.  Medial bekannt wurde er durch seine Teilnahmen an Kitchen-Impossible-Sendungen mit Tim Mälzer.

Zum Auftakt nimmt uns The Duc mit in seine kulinarische Welt und stellt seine Familie und sein Team vor, die ihn in den Restaurants unterstützen. Daran schließen sich grundsätzliche Tipps zum Kauf von Lebensmitteln und zur Zubereitung an. Dann geht es schon mit den Rezeptkapiteln los. Folgende Restaurants sind vertreten:
- Kuchi
- 893 Ryotei
- Moriki
- Golden Phoenix
- Burbank
- Madame Ngo
- Funky Fisch
- Ngo Kim Pak.

Zur Einstimmung wird das Restaurant mit einigen Fotos vorgestellt. Dazu erzählt The Duc die Geschichte des Restaurants aus seiner Perspektive. Zu rund zehn Gerichten aus jedem Restaurant gibt es Rezepte. Da die Konzepte sehr unterschiedlich sind, ist von einfachen bis zu ambitionierten Rezepten alles dabei. Es handelt sich um Restaurant-Rezepte, die auf haushaltsübliche Mengen heruntergebrochen wurden. Dadurch sind manche Zutaten in "krummen" Mengen angegeben. Man kann das aber für daheim gut angleichen. 

Die Rezepte sind klar strukturiert und gut beschrieben. Jedes Rezept hat ein eigenes Foto des fertigen Gerichts, das große Lust aufs Ausprobieren macht. Das war auch etwas mein Problem, ich hatte großes Interesse an vielen Rezepten und musste die Auswahl beenden. Ich werde aber in Zukunft gerne noch mehr ausprobieren.

Die Gerichte erfordern, wie bei der asiatischen Küche üblich, einiges an Spezial-Zutaten und Fisch bzw. Meeresfrüchte, die es nicht in jedem Supermarkt gibt. Zusätzlich werden auch Glutamat, Maggi oder sehr seltene Dinge, wie Yuzu-Pulver verwendet. Ich habe manches einfach weggelassen oder ersetzt. Das hat dem Geschmack nicht geschadet. 

Alles, was ich ausprobiert habe, hat sehr gut funktioniert. Bei manchen Rezepten war ich sogar überrascht, wie schnell das Ergebnis auf dem Tisch stand. Jedes Gericht war optisch sehr ansprechend und hat uns ausgezeichnet geschmeckt. Ich habe es an manchen Stellen so angepasst, dass ich es gut umsetzen kann. 

Den Grundrezepten ist ein eigenes Register gewidmet. Auf diese Grundrezepte wird immer wieder bei den Restaurant-Rezepten verwiesen. Meistens braucht man nur eine Teilmenge, dafür sind Angaben zur weiteren Verwendung und Haltbarkeit gemacht worden.

Abschließend zieht The Duc Ngo ein Resümee zu seinem gastronomischen Weg. Es ist interessant zu lesen, wie er denkt und handelt.

Zwei Rezeptregister erleichtern die Suche nach einem passenden Rezept. Eines listet die Rezepte nach den Restaurants auf und das zweite nach Kategorien, wie Salate, Suppen, Nudeln, Fisch, Schwein, etc.


Sake Aburi Tiradito
Geflämmter Lachs mit einer peruanischen Chilisauce











Nasu Goma-Ae - Link folgt
Frittierte Aubergine mit Sesamsauce




















Wok Fried Rice & Guanciale
Link folgt




















Sushi-Pizza - Link folgt
Frittierter Sushi-Reis mit Lachs und Tobiko




















Spicy Tofu & Wakame
Link folgt






















Fazit:
The Duc Ngo: Neue asiatische Küche ist ein Kochbuch, das längs überfällig war. Die Gerichte sind sehr interessant und nicht "an jeder Ecke" zu finden. Der Kochstil von The Duc ist eigenständig und macht Laune sich darauf einzulassen. Für Koch-Anfänger ist es nicht geeignet, man sollte bereits Koch-Erfahrung haben. Dafür bringt es für ambitionierte Hobbyköche viele neue Anregungen. Für die Zutaten sollte man die Möglichkeit haben in asiatischen Supermärkten und bei Fischhändlern einkaufen zu können.

Weitere Rezensionen zu Kochbüchern der asiatischen Länderküche sind hier zu finden.


Donnerstag, 27. November 2025

fine dining in München: Daniel Pietsch in der Max-Emanuel-Brauerei

Vor kurzem wurde ich gefragt, wo man gut bayerisch essen kann. Das ist eine gute Frage, da wir in München sehr viele bayerische Wirtshäuser in der Altstadt haben, die von Touristen gerne besucht werden. Da zieht es uns aber nicht hin. Vor ein paar Jahren hätte ich da keine richtig gute Antwort gehabt. 

Nun empfehle ich gerne die Max-Emanuel-Brauerei, die aufwändig und sehr gelungen renoviert wurde. Die Geschäftsleitung haben drei junge Münchner übernommen. Einer davon ist Daniel Pietsch, geborener Münchner, gelernter Koch und er war vorher Sous-Chef von Christoph Kunz im Restaurant Alois. Er kochte also auf 2-Sterne-Niveau und hat einen hohen Anspruch an gutes Essen.

Das kann man in der Max-Emanuel-Brauerei daran sehen, dass die Karte eher klein ist. Neben den traditionellen Klassikern gibt es auch moderne Gerichte, aber immer in sehr guter Qualität. Die Lieferanten, wie Poltinger oder Fischerei Schliersee beliefern auch die Sternegastronomie. Die Weinkarte ist ebenfalls sehr klein, führt aber gute Weingüter, vorwiegend aus Deutschland und Österreich. Der Service unter der Leitung von Barbara Englbrecht, die ebenfalls sehr erfolgreich in der Sternegastro gearbeitet hat, kümmert sich sehr charmant um die Gäste. Man kann sich dort also sehr wohlfühlen.

Die Max-Emanuel-Brauerei hat sich in der Nachbarschaft sehr gut etabliert. Das moderne Wirtshaus wird von vielen jungen Leuten gut angenommen - eine Reservierung empfiehlt sich. Im Sommer steht ein sehr schöner Biergarten zur Verfügung, in den man sogar die eigene Brotzeit mitnehmen kann.

Die Max-Emanuel-Brauerei steht auf der Liste unserer Lieblingsrestaurants in München. Wer die anderen auch noch entdecken möchte, klickt hier.

(Besuch vom 31.10.2025)

Besuch vom 1. Mai 2025

Besuch vom 1. Mai 2024

Besuch vom 5. Oktober 2023

Besuch vom 18. November 2022




Saiblingsmatjes von der Fischerei Schliersee
mit Hausfrauensauce, grünem Apfel, Essiggurke & Frisée

Carpaccio von hausgeräucherter Entenbrust
mit Yuzukraut, Radicchio & Entenjus-Mayo

Kross gebratenes Lachsforellenfilet
mit Tomaten-Safran-Essenz
sautiertem Mangold & abgebräunten Kartoffelgnocchi

Poltinger Rehschulter
zart geschmort in Portweinjus
dazu Schwarzwurzeln in Rahm und Kastanienspätzle

Ofenfrische Bauernente
knusprig gegrillt mit Apfelblaukraut, Kartoffelknödel & Natursauce

Affogato al Caffè


Mittwoch, 26. November 2025

Genussfestival Straubing 2025 - Küchenparty

Das Genussfestival in Straubing sollte genauso großartig zu Ende gehen, wie es angefangen hat. Die dritte und letzte Veranstaltung war die Küchenparty in den Räumen des Hotels Asam. So eine Küchenparty ist mehr, als eine kulinarische Veranstaltung. Sie ist auch so eine Art Klassentreffen, wo man sich freut, wenn man sich wieder einmal trifft und man neue Restaurants, neue Produzenten und neue genussaffine Menschen kennenlernen kann.

Nicht nur Köche haben ein Gericht angeboten, auch Bäcker, Milchbauern, Winzer, Metzger, Patissiere oder Tierhalter überzeugten mit ihrem kulinarischen Angebot. Es war eine große Auswahl, für jeden Geschmack war etwas dabei, auch Vegetarier kamen auf ihre Kosten. Das Schöne an so einer Küchenparty ist, dass man sich frei bewegen, die Stände nach Lust und Laune besuchen und mit den Köchen in Kontakt kommen kann.

Für die passenden Getränke sorgten die Winzer und die alkoholfreien Essenzen von Oxymiel. Die richtige Partystimmung kam sofort auf, als die Band Randy Club live spielte und gleich die ersten Gäste das Tanzbein schwungen.

Bericht zum Dinner mit Spitzenköchen am 7. November

Bericht zur Kochshow am 8. November



Rote Beete | Buttermilch | Meerrettich | Oona Schweizer Alpenkaviar
von Tobias Peyerl, Verve by Sven
"Yunico" Perlbach-Chicken Karaage | Yuzu-Mayonnaise | Edamame-Bohnen |
Safran-Awa-Pinienkern-Panko-Crunch | Kresse
von Christian Sturm-Willms, Yunico
präsentiert von Jannik Schrack

Brot von Christian Philipps, Bäckerei Philipps
Butter, Käse und Raclette von Markus Berl, Berl Biomilchhof
Weingut Topf aus der Wachau
Honig von Gäuboden, Honigmanufaktur

Ossobuco vom Hirschkalb | Kräftige Jus | Risotto Milanese | Kirschtomate
von Leo Mauerer, Wildfang
Waldpilzragout-Consommé | Karamellisierter Zwiebelchip | Moulouk
von Tobias Pecher, Port Viktoria
Wagyu Frankenhöhe
Gebackene Aubergine | Tahina | Marmor Petersilienpulver | Pinienkerne | Knoblauch-Mayo
von Kaan Erbatu

Risotto aus dem Parmesanlaib mit Riso Gallo Venere | Crème fraîche |
Maracuja | Traube | Hirschschinken
von Sebastian Völkl, Jedermann
Simone Beckenbauer, Markus Berl, Markus Meier und Team Weingut Meier
Belugalinsen | Boudin Noir | Spanferkelbauch | Alter Balsamico
Bobby Bräuer, ehemals Esszimmer

Salsiccia-Tramezzini | Pfirsich | Fenchel | Thymian
Hermann Retzer, Habe Dere
Lachs | Tomate | Koriander | Mojo Verde
Nicolas La Rocca, Edl.Eins
Butternut-Kürbis | Anabell-Kartoffel | Toggaraschi | Petersilie | Limette | Rauchmandel
Christoph Mezger, Flo & Co.

Surf & Turf-Spydersteak vom Duroc-Schwein | Garnele | Forellenkaviar
Markus Resch, Metzgerei Resch
Saibling | Miso | Avocado | Rettich | Soja
Daniel Klein
Steinpilz-Tortellini | Trüffel | Rote Bete | Kartoffelstroh
Enis Topalovic, Hotel Asam
alkoholfreie Getränkebegleitung von Oxymiel

Gebäck von Taya's Sweets
Pralinen von Simone Beckenbauer, eat in colours
Umeboshi Pflaume | Weisser Sesam | Schokolade | Miso


Dienstag, 25. November 2025

Genussfestival Straubing 2025 - Kochshow

Heuer hatte das Genussfestival in Straubing erstmals auch eine Kochshow im Programm. Das war eine informative und genussreiche Veranstaltung, bei der die Produzenten und Köche bzw. Patissiers gemeinsam je einen kleinen Gang zubereiteten.

So konnten die Gäste zusehen, wie das Gericht auf der Bühne gekocht wurde und dabei auch etwas über die Hauptzutat, wie den Fisch oder das Wagyu-Fleisch erfahren. Danach gab es eine kleine Kostprobe. Parallel konnte man bei den teilnehmenden Winzern auch den passenden Wein probieren.

Für den etwas größeren Hunger hatte Enis Topalovic, der Küchenchef des Hotels ASAM, noch ein Risotto und eine Suppe vorbereitet. So wurde die Kochshow gleich zu einem schönen Mittagessen.

Moderiert wurde die Kochshow von Susanne Smolej Wierl und Michael Schinharl.


Bericht zum Dinner mit Spitzenköchen am 7. November

Bericht zur Küchenparty am 8. November


Moderation: Susanne Smolej Wierl und Michael Schinharl



Nicolas La Rocca, Edl.Eins


Loup de Mer | Koriander | Tomate | Mojo Verde

Daniel Klein und Nicolas La Rocca


Armin Nürnberger von Wagyu Frankenhöhe und Daniel Klein

Unterschiedliche Stücke vom Wagyu

Rote Bete Risotto
Enis Topalovic


Sophie Mussotter

Birne | Kokos | Litschi

Sophie Mussotter und Simone Beckenbauer

Simone Beckenbauer, Eat in Colours

Bierpraline von der Mooser Liesl