Dienstag, 21. Februar 2012

Omas Kalte Ente 2.0

Blogevents machen mir besonders Spaß, wenn Sie mich genau am Nerv' treffen. Oft denke ich mir: "Das machst Du mal!" Und dann verschiebe ich es wieder, vergesse es oder es passt nicht.

Barbara hat für die närrischen Tage einen Blitzevent ausgerufen und sie schoß mir sofort in den Kopf, die Kalte Ente.


Foto freundlicherweise von Hamburg kocht zur Verfügung gestellt.

Als ich 16 wurde, durfte ich bei meiner Oma auch Alkohol trinken. Sie meinte, das mußt Du auch mal lernen. Meiner Mutter habe ich das vorsichtshalber nicht erzählt :-). Einmal, während meiner Ferienaufenthalte bei ihr, wurde dann eine Bowle angesetzt und zu einem besonderen Anlaß genossen. Der besondere Anlaß war meist eine besondere Fernsehsendung. Das waren noch Zeiten, als man sich eine Bowle und Schnittchen machte, sich hübsch anzog und im Wohnzimmer feierlich den Fernseher anmachte.

Unsere gemeinsame Lieblingsbowle war die Kalte Ente. Vermutlich habe ich sie seit 25 Jahren nicht mehr getrunken. Bei der Suche nach dem Rezept für Omas Weißen Weihnachtspunsch, habe ich im handschriftlichen Rezeptheft auch meine Lieblingsbowle entdeckt. Die wollte ich am liebsten gleich machen und dann, siehe oben....

Aber jetzt gibt es kein Zurück mehr. Das Rezept habe ich nur in den Mengen verändert, so ist es auch für den Kleinhaushalt besser zu bewältigen. Für die große Runde einfach vervielfältigen. Bei meinen Recherchen habe ich festgestellt, daß es eine klassische Zubereitung gibt, meine Oma war eine praktische Frau und hat sie anders gemacht.

Ich serviere sie Euch stilecht in dem Original-Bowlen-Gefäß meiner Oma. Das hat sie mir einmal geschenkt, sie hatte ein zweites, und ich halte es seitdem sehr in Ehren. Ich habe auch noch alle 12 Bowlengläser dazu.


Kalte Ente für 2 - 4 Personen

400 ml trockener Weißwein - ich nehme dafür Riesling
400 ml trockener Sekt - ich nehme dafür zwei Piccolo eines guten Winzer-Seccos
1 Bio-Zitrone
Puderzucker nach Geschmack

Den Weißwein in einen kleinen Topf geben. Die Zitrone waschen und in dünne Scheiben schneiden, dabei die Kerne entfernen. Die Scheiben zum Wein geben. Den Topf abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Die beiden Piccolos ebenfalls kaltstellen.

Vor dem Genuß den Wein mit den Zitronenscheiben in das Bowlengefäß geben. Mit den kalten Piccolos aufgießen. Gegen die Spitze der Säure etwas Puderzucker dazugeben. Der löst sich besser auf, als normaler Zucker. Wer es süßer mag, gibt mehr Zucker dazu.

Die Bowle ist sofort genußbereit und muß auch nicht mit Eiswürfel etc. gekühlt werden.





Mein Beitrag für Barbaras Blogevent und es hat mir eine besondere Freude gemacht.

Rezepte für die tollen Tage

13 Kommentare:

  1. Die guten alten Klassiker! Bowle gab es bei meiner Oma auch, aber da die Varianten mit Dosenobst, das war ja damals in den 1970ern noch etwas Besonderes... Komischerweise kann ich mich nicht an eine ordentliche Erdbeerbowle erinnern.

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    1. Meine Oma war damals schon fortschrittlich, es gab nur frisches Obst :-)

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  2. Ach, ich liebe solche Geschichten zwischen Oma und Enkelin. Das sind so ganz spezielle Beziehungen. Ich hatte auch so eine Oma, zu der ich eine ganz besondere Beziehung hatte. Und meine Tochter hat nun so eine mit meiner Mutter. Schön!

    Das Rezept ist ja das eine - aber Dein Bowlengefäss... ich fall in Ohnmacht. Soooooo schön! Ich würde beim Geschirrspülen sterben vor Angst, dass das edle Teil in Scherben geht.

    Lieben Gruss von nostalgischen Henne

    PS: Blogspot hat neuerdings eine saublöde Sicherheitsabfrage drin - kann man kaum lesen. Vielleicht könntest Du die ausschalten?!

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    1. Danke für den Hinweis, liebe Henne. Ich habe mich immer schon gefragt, ob ich das Sicherheitsding habe - habe es jetzt entfernt.

      Ja, die Bowle finde ich auch sehr schön, dabei ist sie pflegeleicht und kann sogar in die Spülmaschine.

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  3. Bei einer Freundin von mir gibt es die Kalte Ente auch immer bei diversen Feiern. Find ich total lecker. Danke fürs erinnern... ;)

    LG

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  4. Die kalte Ente gabs bei uns in der DDR nicht...zumindest kenne ich sie nicht. Lag wohl am Mangel an Zitronen. Dafür gabs bei uns viel Erdbeerbowle. Erdbeeren hatte ja jeder im Garten und dann eingeweckt im Keller. Und wenn es ein ganz besonderes Fest gab, dann auch schon mal mit Dosenfrüchten (Ananas oder Mandarinen) von der Westverwandschaft. Und den Wein zu bekommen, war ja auch nicht so einfach. Da wurde dann gebunkert, wenn es mal welchen gab (es gab in der DDR speziellen Bowle-Wein). Da wurde sogar der Kellerschlüssel versteckt, damit die pubertierende Tochter ja nicht die guten Vorräte wegschleppte.
    Jaja...die guten alten Zeiten!

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    1. Ich sehe schon, Du hast auch so schöne nostalgische Erinnerungen und dringenden Nachholbedarf in Sachen Kalte Ente :-)

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    2. Vielleicht könnten wir die mal gemeinsam?

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    3. Das ist eine schöne Idee, das sollten wir wirklich mal machen :-)

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  5. Ich schmeiß mich weg; da fühlt man sich doch mal locker dreißig Jahre zurückversetzt. Und dann das Licht herunterdimmen und Stehbluesmusik auflegen.

    Genial!

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    1. Psst ich verpetze Dich auch nicht bei Deinen Chefinnen. Genieße ruhig das volle Programm.

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  6. Das waren wirklich noch Zeiten - heute geben sich die 14jährigen dem Koma-Saufen hin und die Eltern stehen daneben, damals war man glücklich, wenn man bei Oma ein wenig Alkohol bekam. Ich glaube, das war auch recht verbreitet... ;-)

    Dann die Geschichte mit dem Fernsehen - ich bin glaube ich ähnlich alt wie Du; schon enorm, wie sich die Zeiten verändert haben.

    Vielen Dank für das Rezept Deiner Lieblingsbowle, original von Oma und in Omas Bowle-Service (ich habe das, das ich von meiner bekam, mal entsorgt...) serviert. Schön.

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