Ein Menü von Stefan Marquard zu essen, war schon immer etwas besonderes. Mittlerweile ist es eine echte Rarität geworden. Er ist viel unterwegs, hält Kochkurse oder präsentiert Kochshows. Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen kocht er richtig und achtet darauf, daß Kostproben ins Publikum gehen. Da kann man schon einmal ein Häppchen erwischen.
Meine zwei Stefan-Marquard-Menüs liegen gefühlte 1000 Jahre zurück. Einmal bei einem Kabarett-Abend im Theaterzelt Das Schloss und einmal im Lenbach zu seinen Küchenchef-Zeiten. Streng genommen habe ich auf dem Tollwood auch noch ein Menü nach seinem Konzept gegessen. Das zählt für mich nicht, er war damals nicht in der Küche und das war auch zu spüren.
Seit einiger Zeit denke ich schon daran, daß ich sehr gerne wieder ein Menü von Stefan essen würde. Zufällig habe ich von dem geplanten Event im Landgasthof Schwögler erfahren. Für dieses Wochenende war eine kleine Reise geplant, ein großer Umweg war es nicht und es sprach nichts dagegen einen Tag früher zu fahren. Im Nachhinein muß ich sagen: was für eine glückliche Entscheidung.
Mit einem Glas Gewürztraminer-Sekt wurden wir von Helmut Schwögler sehr herzlich auf der Terasse empfangen. Auch der Wettergott spielte mit und für einen Abend im März war die Temperatur sehr angenehm. Bei den Gästen herrschte schon sehr gute Stimmung und man spürte, daß sich alle auf den Abend freuten. Die Spannung stieg, als Stefan die Gäste begrüßte und erklärte, daß es diesmal ein asiatisches Menü mit Überraschungen geben würde. Mich hat es sehr gefreut, diese Variante konnte ich bei ihm bisher noch nicht probieren.
Schnell haben wir unseren Tisch gefunden. Ich hätte ihn mir selber nicht besser ausgesucht. Der erste Tisch neben der Küche und die Geruchsschwaden versprachen einiges....
Jeder Platz war besetzt und wir hatten sehr nette Tischnachbaren, die ebenfalls sehr zum Gelingen des Abends beigetragen haben.
Um unser leibliches Wohl kümmerte sich die Küchencrew des Schwögler und Wolfgang Müller, ein Aisen-Experte und sehr renommierter Koch aus Berlin. Nur der Küchenchef des Schwögler hatte heute "frei" und moderierte charmant durch den Abend. Ich glaube, er wäre auch sehr gerne in der Küche gewesen, um zu erleben, was da alles passiert. Jeder Gang wurde von Stefan Marquard und Wolfgang Müller angesagt und erläutert. Mit dem Motto "asiatische Hausfrauenküche" wurde stilecht umgegangen. Bereits das Amuse kam in kleinen Schüsseln, zum Selbstbedienen, auf den Tisch.
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Thailändischer Glasnudelsalat mit Garnelen |
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dazu Nham Yhim Sauce und Chili-Gurken |
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Terrine von Schweineohren und Soja |
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Lasagne von Rinder-Innereien |
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Mit Pfeffer und Palmzucker gebranntes Sashimi vom Lachs |
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alle Vorspeisen auf einem Teller |
Das Menü wurde von Weinen des Südtiroler Weinguts Weger begleitet. Johannes Weger erklärte jeden Wein im Glas. So kamen wir auch noch in den Genuß einer Weinprobe. Auch für die musikalische Begleitung war mit zwei Herren, deren Namen ich leider nicht mehr parat habe, bestens gesorgt. Fröhlich und beschwingt schlemmten wir uns durch den Abend.
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Kokosmilchsuppe mit Makrele, Lotuswurzel und Tamarinden |
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Lackierter Schweinebauch und Aal in Schwarzer Bohnen-Chili-Sauce |
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Hainan-Hühnchen mit Choi Sam und Gemüsereis |
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Teriyaki Rindfleisch, Edamame-Bohnen und Shiitake Pilzrolle |
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Obstplatte |
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Lotus-Kokoscurry, Grüntee-Eis |
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Lotus-Kokoscurry, Grüntee-Eis und marinierte Früchte |
Wenn ich die Bilder sehe, würde ich es am liebsten gleich nocheinmal essen. Besonders hervorheben möchte ich diesen wunderbaren Seidenreis. Nach Abschluß des Menüs mischten sich die Köche unter das Publikum. Die hatten zwei arbeitsreiche Tage in der Küche hinter sich und Wolfgang Müller war so nett, mir die Reis-Zubereitung ganz geduldig zu erklären.
Erklärst Du uns das auch mit dem Seidenreis? ;-)
AntwortenLöschenNachgekocht habe ich ihn schon, ob ich es verraten darf, kläre ich gerade ab :-).
AntwortenLöschenIch bin ja wirklich froh, dass Träume schäume sind und sich die Küche in ordentlichem Zustand befand.
AntwortenLöschenDas Menü ist der Wahnsinn, ich wäre gerne eure Tischnachbarin gewesen.
Liebe Jutta, Dein Traum war ja sehr phantasievoll, aber ich kann Dir versichern, daß die Wände nicht mit Fleisch tapeziert waren. Und Du hättest bestimmt viel Spaß an unserem Tisch gehabt und wärst herzlich willkommen gewesen.
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