Donnerstag, 28. Februar 2013

Asiatisches Menü

Erinnert Ihr Euch an das erste Menü, das ich aus dem Buch "Kochen - die neue digitale Schule" gekocht habe? Es war ein klassisches, fast schon traditionelles Menü. Das Buch wurde mir vom Zabert Sandmann Verlag im Dezember zur Rezension zur Verfügung gestellt.

Mich hat es gleich angesprochen. Ich habe fast alle Bücher aus der Kochbuch-Reihe mit dem "Roten Löffel" in meiner Sammlung. Bereits beim ersten Durchblättern war deutlich, daß es keine Neuauflage ist, sondern ein völlig neues Konzept mit neuen Rezepten und neuen Bildern.

Beim Auswählen der Rezepte konnte ich mich sehr schwer entscheiden, in welche Richtung ich gehe. Ich habe sowohl klassische, als auch moderne asiatische Rezepte markiert. Mir gefällt die Bandbreite des Buchs und so gab es also auch noch ein asiatisches Menü.

Gemüse-Glücksrollen mit Tofu und Chilidip

Rindfleischsalat auf thailändische Art
Kartoffel-Kokos-Suppe mit Garnelen und Thaibasilikum

Krosser Schweinebauch mit Zimt, Sternanis und Frühlingszwiebeln
Kokosparfait mit Ananas und Minze-Zucker
In den nächsten Tagen könnt Ihr die Rezepte zu den einzelnen Gerichten auf dem Blog nachlesen und ich werde sie auch hier verlinken.

Die Rezepte sind genau beschrieben und lassen sich gut nachkochen. Gut gefallen hat mir auch, daß man nicht übermäßig viele Spezial-Zutaten braucht. Sojasauce, Sesamöl, Chiliöl usw. sind ja heute keine Exoten mehr, sondern stehen in jedem Supermarkt zur Verfügung.

Meine ersten asiatischen Kochkurse bei "native cookers" (ich nenne sie gerne so) habe ich vor über 25 Jahren gemacht. Damals mußte man schon genau wissen, wo man die Zutaten bekommt. Selbst in einer Großstadt wie München gab es nur wenig asiatische Supermärkte.

Die Rezepte, die ich ausprobiert habe, treffen auch den authentischen Geschmack und sind nicht "eingedeutscht". Diesmal war ich beim Nachkochen ein bißchen nachlässiger und habe ein paar kleine Veränderungen vorgenommen, weil sie einfach meine Standards beim Kochen sind.

Auch bei den asiatischen Rezepten ist dieses Buch eine sehr gute Empfehlung für kochbegeisterte Anfänger.



Dienstag, 26. Februar 2013

Restloses Vergnügen: Karpfen mit Spitzkohl, Karotten und Clementinen-Schaum

Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden, das stand beim Einkauf schon im Vordergrund und sollte auch der Tenor des Gerichts werden. Ich hatte einen Termin in der Innenstadt und habe diesen gleich genutzt Fisch und Gemüse zu kaufen. Beim Karpfenfilet konnte ich nicht widerstehen und so gut mir dieser Fisch schmeckt, gebraten sieht er einfach nicht hübsch aus. Ich kann schon verstehen, daß man ihn gerne in einer Panade versteckt. Alternativ habe ich ein Schäumchen dazu gemacht. Der Schaum ist nicht nur Deko, sondern bringt auch mit der Clementine ein bißchen Säure ans Gericht. Als Basis dazu dient ein Fischfond, in den man wirklich jeden klitzekleinen Rest stecken kann. Und somit ist dies wieder ein Gericht aus der Serie "Restloses Vergnügen", bei der man noch nicht einmal etwas einfrieren muß.



Für 2 Personen

Karpfen:
1 Karpfenfilet
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer
Butter

Das Karpfenfilet auf Gräten kontrollieren und ggf. entfernen. Die Bauchlappen wegschneiden und für den Fond zur Seite legen. Den Fisch portionieren, mit Salz und Pfeffer würzen und in etwas Butter bei mittlerer Hitze auf beiden Seiten kurz braten. Er sollte saftig bleiben. Herausnehmen und mit etwas Salz und schwarzem Pfeffer würzen.


Spitzkohl:
1 sehr kleiner Spitzkohl oder ein halber kleiner
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer
Butter
1 Knoblauchzehe
Muskatnuß

Den Spitzkohl vierteln und in sehr feine Streifen schneiden. Mit Salz und Zucker marinieren und stehen lassen. Den Strunk für den Fond zur Seite legen. Die Knoblauchzehe anschlagen und mit einem Stück Butter zum Spitzkohl geben. Das Gemüse mit geschlossenem Topfdeckel und bei kleiner Hitze bißfest garen. Mit schwarzem Pfeffer und Muskatnuß abschmecken. Bei Bedarf ein paar EL von dem Clementinen-Schaum unterrühren.

Karotten:
1 Karotte
Meersalz
Zucker
Butter
1 Knoblauchzehe
etwas abgeriebene Clementinenschale

Die Karotte schälen und in sehr dünne Scheiben schneiden. Die Schale und die Abschnitte für den Fond aufheben. Die Karottenscheiben mit Salz und Zucker marinieren und stehen lassen. Die Knoblauchzehe anschlagen und mit einem Stück Butter zu den Karotten geben. Das Gemüse mit geschlossenem Topfdeckel und bei kleiner Hitze bißfest garen. Mit etwas abgeriebener Clementinenschale abschmecken.

Clementinen-Schaum:
1 Schalotte
Butter
Meersalz
Zucker
1 Bio-Clementine
250 ml Fischfond
100 ml Sahne
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Die Schalotte schälen (Schale für den Fond aufheben) und fein würfeln. Die Schalottenwürfel in etwas Butter anschwitzen und mit Salz und Zucker würzen. Dünsten, bis sie glasig sind. Die Schale der Clementine fein abreiben (ungefähr ein Drittel davon für die Karotten verwenden), anschließend den Saft auspressen und damit die Schalotten ablöschen. Mit dem Fischfond und der Sahne auffüllen und für 30 Minuten leicht köcheln lassen. Zum Schluß mit Salz, Zucker, Pfeffer und der restlichen Clementinenschale abschmecken. Mit dem Pürierstab sehr fein pürieren. (Man kann den Schaum abpassieren, oder später nur leicht erwärmen und aufschäumen.) Den Schaum mit einem Löffel abnehmen.

Exkurs Fischfond:
Strunk des Spitzkohls
Schale und Abschnitt der Karotte
Schale der Schalotte
Abschnitte des Karpfenfilets
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Fenchelsamen
300 ml Wasser

Alle Zutaten in das kalte Wasser geben und erhitzen, leicht köcheln lassen. Den Fischfond abgießen und abschmecken.

Das Rezept liest sich ziemlich komplex - ist aber alles halb so wild, wenn man eine vernünftige Reihenfolge einhält.
- Fischfilet portionieren
- Gemüse vorbereiten und marinieren
- Fischfond kochen
- Clementinen-Schaum vorbereiten
- Gemüse dünsten, Fisch braten
- anrichten


Vom Clementinen-Schaum wird sehr viel übrig bleiben. Ich hatte noch einen Rest Rote-Bete-Saft von einem anderen Gericht und aus beiden einen Suppe gemacht. Einfach den Saft in einen Topf geben und den restlichen Schaum durch ein Sieb gießen und dazugeben (deshalb muß man den Schaum auch nicht gleich passieren). Die Suppe erwärmen, abschmecken und aufschäumen. So hat man am nächsten Tag gleich noch eine Suppe.



Und danach gibt es wirklich keinen Rest!

Der Karpfen bewirbt sich um einen Platz bei Peggys Süßwasserfisch-Event.



Und der Schaum macht gerne beim Clementinen-Event vom Gärtner-Blog mit.

Garten-Koch-Event Februar: Clementine [28.02.2013]









Sonntag, 24. Februar 2013

"Basics - Gutes Fleisch" Kochkurs im Forstwirt

Kochen ist ein unerschöpfliches Thema und es gibt immer und überall etwas zu lernen. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, daß Lukas Zellermayer, der Küchenchef vom Forstwirt in Harthausen bei München wieder einen Kochkurs geplant hat. Thema diesmal: Basics - Gutes Fleisch; gutes und wichtiges Thema.

Wir (also ich nicht) stecken gerade im aktuellen Pferdefleisch-Skandal. Pferdefleisch ist genauso gutes oder schlechtes Fleisch wie Schwein, Kalb, Rind, Lamm, Huhn, Pute, Kaninchen, etc. Das Problem ist nicht das Fleisch, das Problem ist das Kochverhalten der Verbraucher und die Profitgier der Anbieter. Im selbst gekochten Essen weiß ich genau was darin enthalten ist, bei fertigen Gerichten aus der Industrie bin ich grundsätzlich mißtrauisch. Vegan oder Vegetarisch sind keine Alternative dazu. Ich warte nur auf die ersten Skandale, die auf die Beimischung von was auch immer in diese industriellen Lebensmittel, zurückzuführen sind.

Mein Rezept dagegen:
nachdenken - bewusst einkaufen
lieber bio, artgerecht, saisonal, regional
geizig sein bei Qualität und Menge- alles verwerten, nichts wegwerfen
und KOCHEN, selber kochen, eine fertige Kürbissuppe im Biomarkt ist für mich KEIN bio!!!!
und bei jeder Gelegenheit etwas über KOCHEN lernen :-)

Diese Gelegenheit war letztes Wochenende und Lukas hat sich mit seinem Kollegen Daniel gut auf den Kurs vorbereitet. Liebevoll wurden wir empfangen und die kleine Gruppe konnte sich erst einmal kennenlernen. Nach dem Durchsprechen der Rezepte ging es gleich in die Küche. Ich nutze jede Gelegenheit eine Profi-Küche zu besuchen. Die Küche im Forstwirt gehört nicht nur zu den sehr gut ausgestatteten Küchen, sondern auch zu den besonders schönen Küchen mit einer großen Fensterfront und viel Licht. Das ist nicht selbstverständlich.

Schwarzfeder-Huhn, sozusagen der Rolls Royce uner den Hühnern. Fachmännisches Zerlegen stand auf dem Plan. Anschließend wurde es angebraten, auf Gemüse gebettet und in den Ofen geschoben.

Das Bürgermeisterstück steht heute nicht nur den Bürgermeistern, sondern auch dem einfachen Bürger zu. Ein wunderbares Schmorfleisch aus der Keule des Rinds und dem Tafelspitz ebenbürtig. Parieren, anbraten, Mire poix anrösten, mit Wein ablöschen, Tomaten verkochen, mit Brühe aufgießen, Fleisch einlegen, im Ofen schmoren. Eine so bewährte Methode und schmeckt immer noch köstlich.

Ein wunderbarer Kalbsrücken - Luxus. Rücken und Filet auslösen, parieren, die Knochen hacken und anrösten, Mire poix  anrösten, usw. usw. - siehe oben........ Ergebnis: ein Kalbsjus.

Und mit dem wunderbaren Kalbsrücken ging es weiter: in Scheiben schneiden, plattieren, mit einer Spinatmatte (puh: Geduldsjob) bedecken und die Mozzarella-Füllung einwickeln, anbraten, mit Sauce auffüllen und garen.

Keine Angst vor Semmelknödel. Viele fleißige Hände formen perfekte, gleichgroße Knödel, geben sie ins Wasser. Nichts zerfällt - perfekte Semmelknödel und sehr gut im Geschmack.

Jedes Fleischgericht gewinnt durch Beilagen, oft gehen sie schnell und sind einfach zuzubereiten. Gemüsereis, Polenta,  Paprika-Zwiebel-Gemüse machten sich fast nebenbei. Da bleibt auch noch Zeit sich sorgfältig Notizen zu machen oder die hübsche Optik der frischen Kräuter zu bestaunen.

Anrichten. Schnell, schnell, schnell! Die größte Herausforderung für den ambitionierten Hobbykoch. In der Profiküche stehen mehr hilfreiche Hände zur Verfügung und die Wärmelampen sorgen für heiße Teller.

Wir haben sehr konzentriert auf die Erklärungen von Lukas und Daniel geachtet, trotzdem war genug Zeit für nette Gespräche und viel Lachen in der Küche. Nach der Vorbereitung aller Gerichte haben wir uns gerne an  den liebevoll gedeckten Tisch bitten lassen. Vor jedem Gang sind wir wieder in die Küche, um ihn fertigzustellen und anzurichten. Danach konnten wir das Essen so richtig genießen. Zu jedem Fleischgericht gab es den passenden Wein.



Gefülltes Kalbsröllchen mit Polenta

Brust und Keule vom Schwarzfeder-Huhn mit Gemüsereis

Geschmortes Bürgermeisterstück in kräftiger Rotweinsauce mit Brokkoli, Karotten und Semmelknödel

Schweinefilet am Stück gebraten mit Kräuterbutter, Paprika-Zwiebel-Gemüse und Kartoffelecken 
Schokomousse mit flüssigem Maracujakern im Biskuitmantel
Das hatte das Küchenteam bereits vorbereitet und gab' es als "Belohnung" noch dazu.

Bei diesem Kurs ging es darum, unterschiedliche Fleischsorten und -stücke kennenzulernen. Wir haben sie zerlegt und portioniert und dann nach verschiedenen Garmethoden zubereitet. Ergänzend wurden verschiedene Beilagen gemacht, die das Gericht optimal ergänzten, aber in der Zubereitung eher einfach geblieben sind. Wichtiger war die Demonstration von Fonds und Saucen.

Hier darf ich noch einen kleine Tip von Lukas vorstellen:
Brühe wird kalt angesetzt, wenn der Geschmack in die Brühe gehen soll, z. B. beim Suppenhuhn.
Wenn der Geschmack im Fleisch bleiben soll, wie bei Tafelspitz, wird die Brühe heiß angesetzt.

Wer jetzt Lust auf einen Kochkurs bei Lukas bekommen hat, kann sich auch in den newsletter eintragen lassen oder Fan bei facebook werden.

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(Bitte Zeichen in Klammern entsprechend ersetzen)      

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Freitag, 22. Februar 2013

Jakobsmuschel mit Ananas, Erbsenpüree und Speck

Jakobsmuscheln essen wir sehr gerne und wenn es beim Fischhändler m. V. welche gibt, kann ich oft nicht widerstehen. Auch für Gäste-Menüs bereite ich sie gerne zu und sie kommen immer sehr gut an. Sous-Vide-gegart habe ich sie noch nicht gegessen, zumindest nicht wissentlich. Deshalb hat mich dieses Rezept aus meinem neuen Sous-Vide-Kochbuch von Hubertus Tzschirner sehr angesprochen.



Als Vorspeise oder Zwischengericht für 8 Personen


Komponente:      Temperatur:        Zeit:
Ananas 85 Grad 70 Minuten
Jakobsmuschel 46 Grad 25 Minuten


Jakobsmuschel:
8 ausgelöste Jakobsmuscheln
4 Stängel Thymian
3 feine rote Thai-Chilistreifen
Meersalz
50 ml Olivenöl
Olivenöl zum Braten

Jakobsmuscheln putzen, den seitlichen Muskel entfernen und mit Küchenpapier trockentupfen. Mit den übrigen Zutaten in einen Kochbeutel geben und mit Softbelüftung voll vakuumieren. Jakobsmuscheln 25 Minuten im Wasserbad bei 46 Grad garen. Die Jakobsmuscheln nach dem Garen aus dem Kochbeutel nehmen. In einer heißen Pfanne mit etwas Olivenölbei mittlerer Hitze auf einer Seite goldgelb anbraten.

Ananas:
1/2 Ananas
1 EL Honig
1 Stängel Thymian
1/2 EL Butter
ein Stück ausgekratzte Vanilleschote (aus dem aromatisierten Zucker nehmen)

Ananas schälen, der Länge nach vierteln und den Strunk entfernen. Mit den übrigen Zutaten in einen Kochbeutel geben und voll vakuumieren. Ananas 70 Minuten im Wasserbad bei 85 Grad garen. Die Ananas nach dem Garen aus dem Kochbeutel nehmen. Den Garsud in einer Pfanne auffangen und sirupartig einkochen. Die Ananas darin glasieren und danach aufschneiden.

Erbsenpüree:
50 gr. Sahne
etwas Butter
etwas Meersalz
200 gr. TK-Erbsen

Sahne mit Butter und Meersalz aufkochen. Erbsen kurz darin mitkochen, danach in einem Mixer sehr fein pürieren und ggf. durch ein Sieb passieren. Noch einmal erhitzen und mit etwas Meersalz und Butter abschmecken.

Anrichten:
50 gr. luftgetrockneter Speck in Scheiben
1/2 Schale Gartenkresse
150 ml Fischfond
50 gr. Sahne
20 ml Noilly Prat oder Wermut
etwas Meersalz

Speck in einer beschichteten Pfanne bei mittlerer Hitze beidseitig knusprig rösten und auf Küchenpapier abtropfen lassen. Nach dem Erkalten zerbröseln. Etwas Kresse fein zupfen. Fischfond mit Sahne und Noilly Prat aufkochen und mit Meersalz abschmecken. Den Fond leicht reduzieren und mt einem Mixstab aufschlagen. Mit den übrigen Komponenten auf vorgewärmten Tellern anrichten. Mit Kresse und Meersalz garnieren.


Vorbereitung 1:
Die Ananas kann 3 bis 4 Tage vorher vakuumiert und gegart werden. Den Beutel auskühlen lassen und ungeöffnet im Kühlschrank aufbewahren.

Vorbereitung 2:
Das Erbsenpüree kann einen Tag vorher komplett zubereitet und dann kurz vor dem Servieren erwärmt werden. Den Speck ebenfalls einen Tag vorher braten und zerkleineren  - kühl und trocken auf Küchenkrepp lagern. Auch der Fischfond für den Schaum kann einen Tag vorher zubereitet und abgedeckt im Kühlschrank aufbewahrt werden. Kurz vor dem Servieren erwärmen (nicht aufkochen!) und dann aufschäumen.


Ein wirklich sehr tolles und (besonders wichtig!) gelingsicheres Rezept aus:


Mittwoch, 20. Februar 2013

Einfach. Gut. Bachmeier - Präsentation des neuen Kochbuchs

"Im Februar präsentiert Herr Bachmeier sein neues Kochbuch, ich schicke Ihnen dann eine Einladung zu."

Das stand da so einfach in der E-Mail. Ich musste es gleich zweimal lesen. Hans-Jörg Bachmeier, der einzige Fernsehkoch, von dem meine Freundin immer so schwärmt und der in München Einkaufs-Engpässe verursacht. Zander? Nein, Zander ist aus. Den hatte der Bachmeier gestern in seiner Sendung....

Im Sommer stürzte der Himmel, nein, die kürzlich renovierte Decke im Restaurant Blauer Bock, der Wirkungsstätte von Herrn Bachmeier, ein. So mußte das gesamte Restaurant renoviert werden. Neugierde, Neueröffnung, Neues Jahr - genug Gründe, um einen schönen Sylvester-Lunch im Blauen Bock zu erleben. Sehr angenehm und die geplante Neuerscheinung wanderte auf meine Kochbuch-Wunsch-Liste.

Dann könnt Ihr Euch sicher meine Freude über die Einladung vorstellen und sie kam richtig schön und formell. Nicht per E-Mail, sondern als gedruckte Einladungskarte. Ich fühlte mich ein ganz klein wenig wie roter Teppich :-).

Herzlicher Empfang mit Mandarinen-Cocktail und dem Objekt der Begierde

Der Verleger Herr Sandmann und Herr Bachmeier stellen das Buch vor.
Gutes Motto!
Auf die Veranstaltung habe ich mich gefreut, weil ich Claudia von Dinner um Acht wieder treffen konnte. Fast zeitgleich sind wir vor dem Restaurant angekommen, viel zu früh, aber gut geplant, weil wir schließlich noch auf dem Viktualienmarkt einkaufen mussten. Der Münchner Viktualienmarkt, der schönste Platz der Stadt und weltberühmt. München: Oktoberfest, Viktualienmarkt, Glockenspiel und leider auch FC Bayern. Probiert es mal aus, wenn jemand fragt, woher Ihr kommt. Bei der Antwort München kommen sofort diese vier Begriffe.

Das Restaurant füllte sich immer stärker mit Freunden und Wegbegleitern von Herrn Bachmeier, interessierten Journalisten, Fotografen, einem Fernsehteam und zwei Foodbloggerinnen. Welches unglaubliche Glück hatten wir, an einem Tisch zu sitzen mit drei ganz besonderen Damen. Eine Kochbuch-Autorin und Journalistin, eine Herausgeberin eines München-Magazins und dem Vorstand des Viktualienmarkts. Alleine die leuchtenden Augen zu sehen und den begeisterten Worten zu lauschen hätten schon für eine grandiose Veranstaltung gereicht. Bei jeder spürte man Leidenschaft, Begeisterung und Herzblut. Danke für die wunderbaren Tischgespräche.

Mit Herzblut kann man die gesamte Präsentation beschreiben. Herr Sandmann, der Verleger schilderte sehr anschaulich, wie engagiert Herr Bachmeier an dem Buch gearbeitet hat. Er recherchierte im Vorfeld akribisch den Kochbuch-Markt und entwickelte klare Vorstellungen über Layout, Format und Papier, bis hin zu einem Wunsch-Fotografen.

Herr Bachmeier beschrieb in einem kurzen Vortrag den Aufbau des Buchs. Besonders wichtig war ihm, auch seinen langjährigen Produzenten einen Platz zu geben. Im Anschluß stellte er uns das Buch so vor, wie es nur ein Koch präsentieren kann; mit Kostproben aus dem Buch. Auch hier war das Herzblut zu spüren, wir bekamen einen großen Querschnitt aus dem Buch zur Verkostung. Damit hat er natürlich unseren Nerv mehr als getroffen. Jedes Gericht hat ausgezeichnet geschmeckt und wir blätterten gleich parallel im Kochbuch.

Schinkenkipferl

Marinierter Saibling mit Rote-Bete-Tartar

Blaukrautsuppe - die wird auch in der Kochsendung vom 17.02. vorgestellt

gedämpfter Huchen auf Spinat

Kalbfleischpflanzerl mit Kartoffelsalat

Heilbutt mit Chicoree und Kürbis-Curry-Sauce

Ossobuco mit Mark-Crostini
Die Idee ist so einfach wie genial, das Mark kommt auf das Brot und der häßliche Knochen muß nicht angerichtet werden. Rezept ist glücklicherweise im Buch :-)

Das Dessert richteten die Köche in der Küche an und wir durften es uns dort selbst abholen. Eine Einladung in die Küche muß man bei mir nicht zweimal aussprechen und wir waren so schnell da, daß das Dessert-Anrichten noch im vollen Gang war. Die Köche haben sich auch sehr über den Besuch gefreut und uns ganz herzlich hereingebeten. Geduldig haben sie alles erklärt und nebenbei die letzten Portionen des Hauptgangs geschickt und die Huchen für den Abend-Service vorbereitet. Auch das Kamerateam fing die schönen Bilder ein und überall bildeten sich Grüppchen. Die besten Partys finden eben immer in der Küche statt :-).

Munster mit Orangen

Topfenknödel mit Marillen

Apfelstrudel mit Vanillesauce
Fernsehen und Spaß in der Küche

Da ist er, der wunderbare Huchen und vor drei Stunden hat er noch geschwommen.
Der nette Koch hat uns die Quelle verraten.......

Dessertbuffet in der Küche

Danke, Herr Bachmeier und viel Erfolg mit dem neuen Kochbuch

Im neuen Kochbuch habe ich schon ausgiebig geschmökert und kann mich gar nicht entscheiden, was ich kochen soll. Da lacht mich vieles an und ich freue mich schon darauf, Euch das Buch näher vorzustellen.

Den Bericht von Claudia bei Dinner um Acht findet Ihr hier.

Ganz herzlichen Dank an den Verlag Zabert Sandmann und Herrn Bachmeier für die Einladung.

Wer jetzt schon neugierig geworden ist, kann Herrn Bachmeier im Bayerischen Fernsehen sehen (Sonntag - 17.00 Uhr) oder sich schon einmal das Buch bestellen. Großzügig hat der Verlag Zabert Sandmann meinen Blog-Event "Open Door" mit vier Büchern unterstützt. Also, mitmachen und mit ein bißchen Glück kommt bald ein signiertes Exemplar zu Euch.



Montag, 18. Februar 2013

Happy Valentine im Tramin

Einer guten Tradition folgend haben wir uns am Valentinstag wieder einen schönen Abend mit einem guten Menü gegönnt. Oder anders gesagt, man muss nur einen guten Anlass finden, um sich wieder einmal mit einem schönen Restaurantbesuch zu verwöhnen.

Und weil das Gute nicht nur in der Ferne liegt, sondern auch immer so nahe liegt, habe ich ein internes Projekt laufen. Ich möchte zumindest einmal in allen Sternerestaurants München gegessen haben. Unser letztes Valentins-Dinner ging für das Restaurant schlecht aus. Im Jahr darauf haben sie den Stern verloren. Diese Gefahr sehe ich beim Tramin nicht. Münchens jüngster Sternekoch Daniel Schimkowitsch hat seinen eigenen Stil gefunden und der ist manchmal ein bißchen frech und mit einem Augenzwinkern. In der sehr angenehmen und ungezwungenen Atmosphäre (auch ein großes Kompliment an den Service) macht es viel Spaß die unterschiedlichen Aromen, Konsistenzen und Kombinationen zu genießen.

Für ein romantisches Valentins-Date ist das Licht perfekt. Für eine Foodbloggerin in freier Wildbahn nicht. Trotzdem möchte ich Euch das sehr schöne Menü vorstellen.

Cornetto mit Tartar und mariniertem Saiblingskaviar, Ziegenfrischkäse und Himbeere auf Knäckebrot, Taschenkrebsmouse und Dashi auf Reiscracker

Tafelspitz im Glas: Bratkartoffelsülze, Kalbscreme, Meerrettich-Air

Roh marinierter Huchen mit Liebstöckl, Blumenkohlpüree, -chip und gehobelte Röschen, Dijonsenf-Kugeln, Sojagelee

Entensalat, Red-Bull-Cola-Kugeln, Mais

Jakobsmuschel, Ochsenmark, Imperialkaviar, Schwarzwurzelgemüse, -püree und -chip, Brunnenkressesud

Loup de Mer, Kartoffelespuma, Gurkenspaghetti, Escabechesud

Fontina-Risotto, pochiertes Wachtelei, Sellerieschaum, Perigord-Trüffel

Lammrücken in Kräutermantel, geschmorter Lammnacken, Mairübchenscheiben, - püree, Petersilienpüree, Portweinschalotten, Portweinsauce, Kartoffelkrapfen

Basilikumschmand, Olivenöl, Rote-Bete-Sorbet und Chip

Schokolade, Maracuja und Frischkäse

Schokolade, Maracuja und Frischkäse nach dem Aufschlagen der Schokokugel

Trüffeleis, Wildkirsche, Pinienkerne, griechischer Joghurt, Karamell

Linzer Macaron, Johannisbeere-Tabak-Macaron, Earl-Grey-Macaron

Gegen Ende des Menüs waren wir in unserer Ecke ganz alleine und da geht auch mal der Blitz, weil er niemand stören kann. So bekommt ihr einen besseren Eindruck von dem Dessert. Das durften wir vor dem Essen mit einem Löffel aufschlagen, wie ein Ei. Das Innere war besser: köstliche Schokolade.

Wenn Ihr noch überlegt, mal ins Tramin zu gehen, es lohnt sich. Am besten bald einen Tisch reservieren, das Interesse der Genußsüchtigen ist größer, als das Restaurant.

Und auf meiner Liste sind noch zwei "besternte" Häuser offen. Die aktuelle Entwicklung zeigt mir, daß keine Gefahr besteht fertig zu werden. Mich freut es, wenn München kulinarisch zulegt und wir könnten bald zwei neue Sterneköche haben.