Meine Vorfreude war also doppelt groß, als ich in der Kochschule eingetroffen bin. Dort wurden wir gleich von Frau Haas charmant mit Kaffee begrüßt. Nach einer kleinen Vorstellungsrunde, ging es schon in die Küche.
Die Kochschule Hans Haas ist mit ganz normalen Haushaltsgeräten ausgestattet, damit die Rezepte auch ganz einfach zu Hause nachgekocht werden können. Wir werden ein sehr schönes 5-Gang-Menü kochen. Ziel des Kurses ist es auch, das richtige Zeitmanagement zu lernen. Deshalb wird ein ganz klassisches Mis en Place vorbereitet. Dies bedeutet, daß alle Gerichte so weit wie möglich vorbereitet werden und dann kurz vor dem Anrichten sind nur noch ein paar Handgriffe zu tun. So wie es in Restaurants üblich ist. Wer zu Hause größere Menüs kochen möchte, lernt schnell, daß nur mit dieser Vorgehensweise die Arbeit vernünftig zu bewältigen ist. So entstehen keine langen Pausen zwischen den Gängen und auch die Hobbyköchin kann viel Zeit bei den Gästen verbringen.
Mit dem Dessert haben wir begonnen und uns über die Vorbereitung von Fleisch und klassischem Saucenansatz bis zu den fischigen Vorspeisen durchgekocht. Jeder Arbeitsschritt wurde von Herrn Haas sorgfältig erklärt und demonstriert und dann wurden wir auf die Lebensmittel losgelassen.
Kochkurse in dieser Liga haben ihren Preis, aber der Gegenwert steht dem in nichts nach. Es werden ausschließlich hochwertige Lebensmittel verarbeitet. In unserem Fall waren dies z. B. eine Gelbflossenmakrele, ein Glattbutt, mehrere Entenbrüste und ein ganzer Kalbsrücken. Zu jedem Gang gab es excellente Weine aus dem Weinkeller des Tantris. Der Tisch war mit hochwertigem Porzellan, Gläsern und Besteck eingedeckt - diese findet man auch im Tantris. Die Betreuung der kleinen Gruppe (max. 12 Personen) erfolgte den ganzen Tag durch Herrn und Frau Haas und den Koch Hans aus dem Tantris. Und das ist der wesentliche Punkt. Es gibt sehr viele Kochkurse von Spitzenköchen, preislich sind sie ähnlich gestaltet. Wenn ihr so einen Kurs besuchen wollt, empfehle ich immer, im Vorfeld zu klären, ob der Chef den ganzen Tag anwesend ist. Sollte dies nicht der Fall sein, muß der Kurs nicht schlecht sein und ihr könnt bestimmt auch dort viel lernen. Ihr könnt dann noch entscheiden, ob Euch das den selben Preis wert ist.
Herr Haas hat mich an diesem Tag sehr beeindruckt. Mit seiner charmanten Art hat er alle einbezogen und auch die noch schüchternen "Neuköche" an den Herd gelockt. Jede Frage hat er gerne und geduldig beantwortet. Für jeden Spaß war er zu haben und wir haben viel gelacht.
Natürlich ist es ganz selbstverständlich, daß man von so einem erfahrenen Spitzenkoch, wie Herrn Haas viel lernen kann. Obwohl ich inzwischen schon viele Kochkurse besucht habe und auch genug eigene Kocherfahrung besitze, da war immer noch viel Neues für mich dabei.
Wie versprochen gebe ich gerne einen Tip für Kohlrouladen an Euch weiter. Beim Spitzkohl um den Stunk kegelförmig einschneiden. Den Spitzkohl auf eine Fleischgabel stecken und ein einen Topf mit kochendem Salzwasser geben. Dabei den Spitzkohl immer drehen, so lösen sich die Blätter ganz von selbst und sind schon blanchiert. Dies funktioniert auch mit Rosenkohl und endlich ist das mühsame Gezupfe vorbei.
So langsam machte sich Hunger breit, schließlich waren wir den ganzen Tag sehr fleissig. Zur Belohnung gab es Champagner und diese unglaublich köstlichen Filotüten. Das war ein perfekter Einstieg in das Menü.
Rindertatar in der Filotüte |
Marinierter Kingfisch mit Kardamommarinade und Mango |
Glattbutt mit frischen Morcheln und Spinat |
Confierte Entenbrust mit Currylinsen |
Lammcarre mit Bohnengemüse und Auberginenpüree |
Karamellschnitte mit Rhabarber und Vanilleeis |
Habt ihr die Filoteig-Tüten auch gemacht, oder waren die schon fertig und ihr brauchtet nur die Füllung zuzubereiten?
AntwortenLöschenLieber Heinz,
Löschendas Amuse war das Einzige, was wir nicht selbst zubereitet haben. Das hat uns der nette Koch abgenommen und im Hintergrund schnell gemacht. Dabei werden Filoteigstreifen über so ein metallenes Cornetto gewickelt und gebacken. Dann kann das Tatar eingefüllt werden. Geschmeckt hat es unglaublich gut und wir haben mehr davon gegessen, als unser Hunger eigentlich zugelassen hat.
In welchen Abständen machst du eigentlich all diese Kurse und Besuche bei Events und Köchen? So wie ich das hier immer lese, mußt du eine gute Kondition haben. Treibst du Ausgleichssport?
AntwortenLöschenSo habe ich das noch gar nicht gesehen :-). Für mich ist das Kochen immer der Ausgleich zu allem anderen...
LöschenDie Berichte im Blog erscheinen so, wie ich sie lege und haben mit der genauen zeitlichen Abfolge manchmal nichts zu tun.
liebe dorotheé, es war mir auch eine freude dich wieder zu treffen zu so einem tollen anlass. viel spaß haben wir gehabt und einfach toll gegessen. das machen wir irgandwann mal wieder, da fällt uns sicher was ein :)
AntwortenLöschenLiebe Petra,
Löschenaber ganz sicher fällt uns da was ein und ich habe mich auch gefreut, daß es endlich geklappt hat.
Liebe Dorotheé,
AntwortenLöschenda war ich auch schon im Kochkurs vom Hans Haas. Und ich kann dir nur zustimmen in allem. Ich war restlos begeistert von diesem Kurs. Und genau so muss ein Kurs von einem Sternekoch auch sein. Vor allem sollte er immer anwesend sein.
Die Filotartarhäppchen gab's bei mir auch. Ich glaub, die macht er immer.
Es grüßt der immer noch begeisterte Martin
Lieber Martin,
Löschendas wusste ich ja noch gar nicht und hoffentlich macht er diese Tütchen immer, weil ich könnte die immer essen :-)
Dorotheé echt superrrrrrr :)
AntwortenLöschenJaaaa, lieber Zava, das hätte Dir auch gefallen. Es ging den ganzen Tag nur um Essen :-)
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