Dienstag, 28. Mai 2013

Buntes Programm bei der Slow Food Messe in Stuttgart

Wie schön, wenn eine Messe nicht so früh startet. Das Wetter war unterirdisch und so ein bißchen ausschlafen hat nach dem wunderbaren Abend bei Vincent Klink sehr gut getan.

Der erste Messetag der Slow Food Messe in Stuttgart steht unter dem Motto "Nacht der Sinne". Am langen Donnerstag ist die Messe bis 22.00 Uhr geöffnet und es bleibt viel Zeit zum Entdecken und Schmecken. Mein Liebling ist die Lange Tafel. Über die gesamte Länge der Messehalle zieht sich eine Tafel von 100 Meter Länge.

Das Rahmenprogramm hat mich so begeistert, daß ich mich gleich für ein paar Veranstaltungen angemeldet habe. Gleich zum Messestart blieb nur Zeit für einen sehr kleinen Rundgang und schon stand das gemeinsame Kochen mit Barbara Schlachter-Ebert auf dem Programm.


Zander-Fischpflanzerl auf pochiertem Chicorée mit gerösteten Pinienkernen stand auf dem Programm. Was sich die Organisatoren beim Aufbau der Kochkurs-Küche gedacht haben kann ich nicht nachvollziehen, aber Barbara Schlachter-Ebert tat das einzig richtige und verließ diese merkwürdige und weit entfernte Bühnenküche, um mit den Teilnehmern direkt zu kochen. Über die Gestaltung dieser Kochkurse sollten die Messe-Verantwortlichen vielleicht nochmal nachdenken. Das ist weder für die Köche noch für die Kursteilnehmer angenehm. So geht mein Dankeschön hauptsächlich an Barbara Schlachter-Ebert.
Barbara Schlachter-Ebert in ihrem Element, beim Kochen.

Das wunderbare Gericht: Zander-Fischpflanzerl auf pochiertem Chicorée mit Pinienkernen
Kurz vor dem nächstem Programmpunkt blieb nur wenig Zeit. Die haben wir perfekt genutzt und bei Joachim Kaiser seinen wunderbaren Schinken verkostet. Ein Besuch in seinem Schinken- keller ist derzeit in Planung und danach gibt es einen genaueren Bericht.

Wir machten uns auf den Weg zum Pfeffer-Seminar mit Ute Bornholdt, der Inhaberin von Spirit of Spice.

Im Freundeskreis haben wir vor Jahren auch einmal eine Pfefferverkostung durchgeführt. Als "Unterlage" verwendeten wir damals Brot mit Frischkäse. Im Seminar gab es Brot und Mascarpone. Für mich geht beides sehr gut zum Pfeffer. Frau Bornholdt wies auf eine weitere, sehr attraktive, Verkostungs-Methode hin. Ein gebratenes Steak wird dabei mit unterschiedlichen Pfeffersorten gewürzt.

Der preisliche Unterschied bei Pfeffer macht auch einen Qualitätsunterschied. Bei günstigen Sorten wird die ganze Rispe mit dem Vollernter geerntet. Dagegen steht die Ernte von Hand einzelner Pfefferkörner. Echter Pfeffer stammt immer von der Pfefferpflanze Piper Negron. Unter dem Namen Pfeffer kennen wir auch andere Sorten, die von anderen Pflanzen stammen. Hierzu gehören exemplarisch die Rosa Pfefferbeeren, Piment und tasmanischer Pfeffer.


Der frische Pfeffer ist immer grün und wird heute auch gefriergetrocknet in sehr guter Qualität angeboten. Nicht nur der Wein kennt die Spätlese, auch die schwarzen Pfefferkörner werden spät geerntet. Beim weißen Pfeffer werden die schwarzen Körner eingeweicht und geschält. Pfeffer in ganzen Körnern ist mindestens 5 Jahre lagerbar. Er sollte dunkel und trocken gelagert werden. Bei richtiger Lagerung kann man ihn sogar noch länger geniessen.

In dieser Reihenfolge, die ich als optimal empfunden habe, verkosteten wir den sehr hochwertigen Pfeffer von spirit of spice:

- Pfeffer grün
- Urwaldpfeffer Tellicherry
- Pfeffer weiß
- Kubebenpfeffer
- Voatisperry-Pfeffer
- Langer Pfeffer
- Rosa Beeren, Schinusbeeren
- Szechuan Pfeffer
- Tasmanischer Pfeffer

Vielen Dank an Frau Bornholdt für das sehr informative Pfeffer-Seminar und die interessante Verkostung. Neben meinem bisherigen Gewürz-Liebling Spice for Life, nehme ich auch spirit of spice gerne in die Liste meiner Einkaufsempfehlungen auf.

Jetzt blieb leider nur noch wenig Zeit das sehr hochwertige und genussvolle Angebot der Messe zu erkunden.  Wir waren auch schon ein bißchen müde und haben uns eine Pause an der traumhaft schönen Langen Tafel gegönnt. Dort lernten wir eine sehr charmante Dame aus Stuttgart kennen, die uns zu einem Birnen-Champagner der Manufaktur Jörg Geiger verführt hat. Der war so wunderbar, daß ich mir gleich ein Kartönchen bestellt habe :-).

Sie sprudelte nur so für Tips, die ich mir alle für das nächste Jahr aufheben muß. Alb-Büffel von Fallenschmid aus Reutlingen, Fleisch und Wurstwaren vom Eichelschwein und Steffans Käsekuchen soll auch ein MUSS sein. Mir wurde immer klarer, daß mein erster Besuch dieser Messe nur einmal ein Herantasten war und es noch viel zu entdecken ist. Das hole ich nächstes Jahr bestimmt nach. Besonders diese Lange Tafel hat es mir sehr angetan, wo man so nett und zwanglos ins Gespräch kommt und mit Gleichgesinnten einen wunderbaren Abend verbringen kann. Danke Stuttgart, so habe ich Dich noch nie kennen gelernt.

Der Messe-Ausklang konnte natürlich nur an unserem Lieblingsstand der Destillerie Kohler stattfinden. Lieb-gewonnene Genussfreunde treffen, sich austauschen, lachen und diesen unglaublichen Schnaps probieren. Wer es versäumt hat, kann bei Lars bestimmt etwas bestellen......


So kann die Geburtstagsreise  weitergehen.

8 Kommentare:

  1. Das klingt ja nach einer wunderbaren Geburtstagsreise. Und ich habe grade jede Menge über Pfeffer gelernt; vielen Dank dafür!

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  2. nächstes Jahr, ganz sicher. Das muss sein bei dem Bericht!

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    1. Du verstehst mich und ich habe schon den perfekten Ablauf im Kopf :-)

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  3. Das war sicher ein sehr informativer Tag, wo auch einige neue Ideen mitgenommen werden konnten.

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  4. Allerdings ist ein Problem, dass man fast nicht rumkommt. Obwohl es nur zwei Hallen sind.

    Aber schön, dass wir uns getroffen haben. Und nochmal vielen Dank für das Chutney das soooo gut zum Käse passt!

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    1. Das nächste Mal muß ich halt noch mehr Zeit einplanen.
      Und sonst, immer gerne :-)

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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.