Ein bißchen wehmütig haben wir Wissembourg verlassen, um ins Baerenthal weiter zu fahren. Ob es dort Bären gibt, konnte ich nicht feststellen, aber es liegt wirklich ganz tief und einsam im Wald. Dort gibt es eigentlich nur das Hotel und das Restaurant
Arnsbourg von Jean-Georges Klein und unzählige Bäume, viel Natur und eine wunderschöne Landschaft.
Hier kann man richtig die Seele baumeln lassen und ich habe auch nicht meine üblichen Probleme mir Zimmernummern zu merken. Wir wohnten im Risotto und das habe ich bis heute nicht vergessen. Zum Empfang gab es gleich ein Glas Champagner und köstliche Macarons. Danach war erstmal Nichtstun und Entspannen angesagt, schließlich war ich auf
Geburtstagsreise.
Abends gingen wir die paar Schritte über einen kleinen Weg durch den Park des Hotels zum Abendessen ins Restaurant. Das Ambiente hat mich etwas überrascht. Durch die großen Glasfronten sieht man diese herrlichen alten Bäume, die auch attraktiv ausgeleuchtet wurden. Im Raum stehen sehr kontrastreich überlebensgroße japanische Kitschfiguren. Man möge mir meinen mangelnden Kunstsinn nachsehen, aber ich finde die Dinger einfach nur häßlich.
Konzentrieren wir uns lieber auf das Essen. Der Service hat sich viel Mühe gegeben, uns alle Gerichte auch auf deutsch vorzustellen. Im Laufe unserer Elsaß-Reisen habe ich festgestellt, daß sich die französische Sprache immer mehr durchsetzt. Deshalb darf man nicht mehr selbstverständlich erwarten, auf deutsch angesprochen zu werden.
Jean-Georges Klein, der erst im Alter von 40 Jahren vom Service in die Küche wechselte, steht für die molekulare Küche, die er mit traditionellen elsässichen Gerichten kombiniert. Es waren einige sehr attraktive und spannende Komponenten im Menü. Irgendwie haben wir bei uns selbst festgestellt, daß wir für diese Art zu kochen nicht mehr sehr empfänglich sind.
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Karamellisierte Kürbiskerne |
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Radieschenbrioche, Erdbeermacaron mit Aal und Gänseleber |
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pochiertes Wachtelei, Koriandercreme, Ras-el-Hanout-Öl |
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Lachs-Spargel-Variationen |
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Auster mit Beurre-blanc-Emulsion |
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Marinierte Makrele in Ceviche-Jus |
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Gebratener Seehecht, Pomelos und Picholine, Holunderblüten-Vinaigrette |
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Gänseleber-Mousse, Hibiskus und Grüner Apfel |
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Gebratene Taubenbrust, Aloe Vera Confit, Variation von Jungen Beeten |
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Tiramisu mit schwarzem Trüffel und Onsenei |
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Cappuccino von Kartoffeln und Trüffeln |
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Briocheschaum und Mangosorbet |
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Getränktes Madeleine mit Kokos und Mango |
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Whiskytrüffel, Salz-Karamell, Nußkaramell |
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Banane-Muskat-Krokant, Fenchel-Krokant, Baiser mit Ananas, Kaffeemacaron, Beerengelee |
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Orangen-Marshmellow |
Wer sich mit der Küche von Jean-Georges Klein intensiver auseinander setzen will, findet viele Anregungen in diesem Buch:
Bei Monsieur Klein zu essen ist immer ein ganz, ganz besonderes Erlebnis. Wobei ich deinen eingangs geschriebenen Satz, für diese Art des Kochens nicht mehr so ganz empfänglich zu sein, voll und ganz unterschreibe. Vielleicht waren wir deshalb auch schon seit über 2 Jahren nicht mehr dort...
AntwortenLöschenDanke Dir für den verständnisvollen Kommentar. Ich hatte irgendwie so das Gefühl, daß die Zeit vorbei ist. Aber es gibt immer noch viel zu entdecken und zu genießen :-)
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