Meine Freude war natürlich groß, als die Collection Rolf Heyne ankündigte die schöne Kochbuchreihe von Luzia Ellert und Gabriele Halper mit einem Buch über Zitrusfrüchte fortzuführen.
Lange Zeit war das Buch in meiner Wunschliste und plötzlich war es einfach verschwunden. Warum?
Der Verlag hatte sich entschlossen, die gesamte Reihe in einem völlig neuen "Look" zu veröffentlichen. Da standen meine schönen großen Bücher und warteten auf den Neuzugang, der plötzlich arg geschrumpft war. So dachte ich lange Zeit, bis mir das Buch vom Verlag für eine Rezension zur Verfügung gestellt wurde.
Da habe ich sie beäugt, die kleine Schwester und vorsichtig reingeblättert. Es hatte mich gleich wieder gepackt. Diese wunderschönen Fotos, die nicht nur die Gerichte repräsentieren, sondern auch kleine Geschichten erzählen. Stellt Euch vor, in diesem Buch ist ein Bild, wo Kuchenstücke auf einem ausgebreitetem Orangenpapier liegen. Als Kind wollte ich immer nur die eingewickelten Orangen mit diesen geheimnisvollen exotischen Motiven einpacken. Das durfte ich aber nicht, meine Mutter ermahnte mich nur eine mitzunehmen, damit jeder Käufer so ein Bildchen bekommen kann.
Zwei "Kochprojekte" standen an und ich wollte das Buch dabei berücksichtigen, letztendlich sind es drei geworden und ich habe es nicht bereut. Ein Gericht habe ich für das Weinproben-Menü auf Haus Waldfrieden gekocht und fünf Vorspeisen für das Sommerfest im Bürogarten. Diese fünf Vorspeisen wollte ich unbedingt auch nochmal als Tellergerichte präsentieren. Beim Abschiedsmenü für unsere Nachbarn zählte das Thermometer 36 Grad und so waren das die perfekten Gerichte.
Erbsen-Kokos-Kaltschale mit
marinierten Krabben
Mozzarella mit
Orangen-Basilikum-Creme fraiche
Mango-Limetten-Salat mit Garnelen
Melonensalat mit
Orangen-Vinaigrette und Schinken
Grapefruit-Geflügel-Salat mit
Limetten-Kokos-Sauce
Zitronenrisotto mit Zuckerschoten
Die Bilder der Teller sprechen eigentlich schon für sich, es hat alles sehr fein geschmeckt. Die Rezepte sind sehr gut nachkochbar und lassen auch genug Freiheit, seinen eigenen Kopf einzubringen. Was ich natürlich wieder gerne gemacht habe.
In der Einleitung informiert die sehr geschätzte Katharina Seiser knapp und kompetent über Geschichte, Botanik und verschiedene Sorten der Zitrusfrüchte. Auch praktisches Wissen aus Garten und Küche kommt nicht zu kurz.
Auf 189 Seiten finden sich 102 Rezepte in unterschiedlichen Kategorien. In den beiden ersten Kapiteln "Aromagebung" (sprich: Verwendung von Schale und Saft) und "Ganze Früchte" finden wir Rezepte für Vorspeisen, Suppen, Fisch- und Fleischgerichte und Desserts. Und das auch genau in dieser Reihenfolge, diese "ordentliche" Strukturierung gefällt mir sehr. Im anschließenden Kapitel "Fünf-Uhr-Tee", sind so bezaubernde Ideen, dass es sogar mich als Backmuffel sehr reizt es auszuprobieren. "Elixiere" entführt uns in die Welt der Getränke und "Konservierter Süden" ermöglicht es uns das Aroma der Zitrusfrüchte das ganze Jahr zu geniessen.
Es ist ein wunderbares inspirierendes Buch und für Zitrusfrüchte-Liebhaber ein must-have. Wer Angst vor Rezepten ohne Foto hat, der wird einige köstliche Gerichte nicht kennen lernen können. Es gibt nicht zu jedem Gericht ein Bild. Mich hat das nicht gestört, ich habe einige Rezepte ohne Bild für meine Gäste ausgewählt.
Dieses Buch hat mich über einen Zeitraum von 3 Monaten begleitet. Ich habe es oft in der Hand gehabt, ein paar Mal durfte es auch in meiner Handtasche den ganzen Tag bei mir sein. So unglücklich wie ich am Anfang über das Format war, so glücklich bin ich jetzt darüber. Die Veränderung hat dem Buch sehr gut getan. Der Einband mit seiner leinenartigen Struktur fasst sich schön an und weil es so kompakt ist nimmt man es sehr gerne zur Hand. Wer noch keine Bücher aus dieser Serie hat, dem kann ich empfehlen, sich die neuen Bücher im kleineren Format zu kaufen. Es sind noch nicht alle erschienen, aber das werden sie bald.
Z I T R U S F R Ü C H T E !!! ♡ Geht mir wie dir, liebe Dorothée. Ohne Zitronen, Orangen, Mandarinen, Limetten, Grapefruits und Co wuerde mir was fehlen. Diese saeurebetonte Frische des Saftes, das Aroma und der Duft der Schalen begleitet mich durchs ganze Jahr. Leider ist meine Quelle fuer Buddha's Hand vor ein paar Jahren versiegt. Der letzte Tropfen Likoer nun auch schon seit Monaten verbraucht. :(
AntwortenLöschenAch ja, schoen, dass du dich an das seidene Einwickelpapier fuer die Orangen erinnerst. Gehoert auch zu meinen Kindheitserinnerungen. Besonders gern hatte ich das der Blutorangen. Darauf war ein lachender Mohr (sorry fuer den politisch unkorrekten Ausdruck) abgebildet.
Werd mir wohl das angepriesene Buch demnaechst besorgen. Ich mag Kochbuecher die nicht nur Rezepte und Fotos enthalten.
Liebe Vik,
Löschenwie schön, daß Du diese Vorliebe für Säure teilst. Dieses Buch wird Dir bestimmt gefallen, weil es Klassiker neu interpretiert und auch ganz neue Ideen hat.
P.S.
ich sag' auch immer noch Negerkuss :-)