So abwegig war die Frage nicht. Es gibt Kochbücher, die in einer deutschen und einer österreichischen Ausgabe erschienen sind. Bei Deutschland Vegetarisch ist das Konzept gleich geblieben, der Inhalt aber ganz neu. Katharina Seiser musste nicht lange nach einem Autor für das neue Buch suchen. Bereits mit seiner liebevollen Vorstellung von typisch deutschen Gerichten im der Effilee-Bookazine "Herr Paulsens Deutschstunden", hat sich Stevan Paul dafür qualifiziert.
Kochbuch-Präsentationen machen immer besonders viel Spaß, schließlich muss das Buch "erschmeckt" werden. So hat der Christian Brandstätter Verlag in das hukodi eingeladen und Sebastian Dickhaut stand gemeinsam mit Stevan Paul am Herd, um uns die neu entdeckten vegetarischen Schmankerl aus Deutschland näher zu bringen. Zu meiner großen Freude war auch Katharina Seiser anwesend.
Katharina Seiser, Sebastian Dickhaut und Stevan Paul - die strahlenden Gastgeber Bildnachweis: esskultur.at |
Launig ging es zu und Katharina und Stevan erzählten einige Anekdötchen rund um die Arbeit an dem Buch. Die Idee hinter Österreich Vegetarisch ist ganz einfach. Es sollte ein Buch geben, mit ganz traditionellen österreichischen Alltagsgerichten, die ohne Fleisch auskommen. Mit dem Bewusstsein über die Vielfalt der bayerischen Küche, war ich damals schon sehr gespannt auf die vorgestellten Gerichte. Vegetarische Küche bedeutet eben nicht nur Fleisch mit anderen Produkten zu ersetzen oder nach Asien zu schielen. Österreich Vegetarisch hebt den Schatz unserer eigenen Küchenkultur aus einer Zeit als es noch den Sonntagsbraten gab.
Stevan Paul musste kurz nachdenken, als das Angebot von Katharina Seiser kam. Heute ist er sehr glücklich über die Zusage. Ich stelle mir seine Recherchen für das Buch auch sehr spannend und vielfältig vor. Zu Hilfe kamen ihm seine süddeutschen Wurzeln und seine angeheiratete norddeutsche Großmutter. Und so ist auch Deutschland Vegetarisch eine wunderbare Sammlung fleischloser Küchenschätze. Da entdecke ich auch die berühmte Salatmarinade mit Kondensmilch, wie sie meine Mutter und meine Oma machten. Und die scheint wirklich ein deutsches Phänomen zu sein, die österreichischen Gäste an diesem Abend waren erstaunt darüber. Viele Gerichte sind völlig neu für mich, da sie aus Norddeutschland stammen und zum Einstieg ins Menü durfte ich gleich den Großen Hans kennenlernen. Ein köstlicher Geselle - nicht süß, nicht salzig und vermutlich passt er zu allem.
Berliner Soleier mit Kleinigkeiten vom Großen Hans |
Wickelklöße mit Spinat und Haselnuss-Bröselbutter Kopfsalat mit Kondensmilch Bildnachweis: Dinner um Acht |
Welfenspeise mit Fliederbeer-Apfel-Suppe Waffelherzen |
Nach "getaner Arbeit" wurde es noch gemütlicher und es wurde noch lange erzählt und gelacht. Stevan und Sebastian haben uns wunderbar bekocht und so sassen wir noch ein bisserl länger in schöner Runde zusammen. Danke Euch allen, für diesen wundervollen Abend.
Für alle Daheimgebliebenen gibt es die beiden sehr schönen Bücher mit vielen köstlichen Rezepten:
Danke für diese Buchvorstellung. Von Österreich vegetarisch hatte ich schon gehört. Ist sehr rasch in die zweite Auflage gegangen. Dabei ist das relativ einfach. Wir müssen nur die Zeit ein wenig zurückdrehen zu einer Zeit wo das Wort Vegetarier oder vegetarisch noch völlig unbekannt war. Zu einer Zeit wo es nur am Sonntag Fleisch gab und im katholischen Österreich am Freitag immer Mehlspeisen oder Fisch. Ansonsten gab es Würstchen und Speck mehr symbolisch für das Auge... Meine ungarische Mutter hatte ihre Rezept aufgeschrieben und ich habe ein Österreich-Ungarisches Kochbuch daraus gemacht - nur für unsere Familie - und da gab es nicht sehr viel Fleischgerichte...
AntwortenLöschenNatürlich mussten die Leute früher auch mehr körperlich arbeiten. Es gab auch noch viel mehr Landwirtschaft und da war das Essen um einiges deftiger. Also nichts für Büromenschen. Diese Gerichte in leicht bekömmliche verwandeln und fertig ist das vegetarische Kochbuch. :-)
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Anna
Da hast Du die Motivation für diese Bücher sehr schön erklärt. Eigentlich ist es ja traurig, dass wir bei vegetarischen Gerichten zuerst nach Asien schielen. Dabei sind wir hier auch sehr gut damit versorgt und jetzt wird ja Abhilfe geschaffen.
LöschenDanke für den schönen Bericht, die tollen Bilder und vor allem dass Du da warst und es so genossen hat - mit solchen Gästen ist es immer das Größte.
AntwortenLöschenWahrscheinlich lag's an den schon fehlenden Großeltern, dass ich die Kondensmilchsoße erst bei Stevan entdeckt habe, obwohl die Dose sonst bei uns auch in den Kaffee kam. Aber ich wusste dann gleich, dass wir die machen.
Tolles und wunderschönes Buch, dicke Empfehlung!
Sehr gerne, lieber Sebastian. Ich habe auch immer viel Freude im hukodi und Deiner Empfehlung kann ich mich nur anschließen.
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