Freitag, 31. Januar 2014

Rezension: Happy Holiday von Bill Granger

Bei Bill Granger ist das ganze Jahr Holiday. Das gefällt mir sehr gut. Anfangs dachte ich, dass ich in diesem Buch hauptsächlich sommerliche Rezepte finden würde und mich schwer tun würde, jetzt passende Rezepte zu finden. Ich verstehe das Buch jetzt eher als einen jahreszeitlichen Begleiter durch den Alltag. Und da gibt es eben verschiedene Anlässe und jeder freut sich über dazu passende Gerichte. Wenn die noch gut von der Hand gehen und geschmacklich überzeugen, hat man doch automatisch Urlaubsgefühle auf dem Teller, auch wenn man bis zum Hals in Arbeit steckt.



Die Kapitel des Buchs sind nach solchen Situationen eingeteilt. Es startet frühlingshaft mit "Draussen" und geht in das sommerliche "Barfuss" über. Schon steht der "Herbst" vor der Türe und "Am Kamin" wird es winterlich. Auch an festliche Situationen ist gedacht mit "Flitterwochen" und "Feiern".

Im Kapitel "Draussen" stellt uns Bill Rezepte für ein Picknick und für das Essen auf der Terrasse vor. Gerade die Picknick-Rezepte eignen sich auch gut zum Mitnehmen ins Büro. Bei "Barfuss" geht es natürlich um das Grillen und die passenden Salat dazu. Zum Nachtisch gibt es selbstgemachtes Eis. Im Kapitel "Herbst" wird es deftiger und auch wärmende Suppen spielen eine Rolle. Ich habe zwei Rezepte aus diesem Kapitel ausprobiert.

"Flitterwochen" verstehe ich als Anregung, dass man es sich mal selbst verwöhnen soll. Hier hat Bill Rezepte für ein Verwöhn-Frühstück und für fünf verschiedene Menüs zusammengestellt. Im Kapitel "Am Kamin" finden wir viele Anregungen für Schmorgerichte und Eintöpfe. Wie in jedem Kapitel gibt es auch hier einige Desserts. Den Abschluss bildet "Feiern" und da dürfen es schon auch mal edle Zutaten sein.

Ich bin ja seit Jahren bekennender Bill-Granger-Fan und in Happy Holiday werden seine Stärken wieder gut in Szene gesetzt. Die Rezepte sind unkompliziert, benötigen eine überschaubare Anzahl an Zutaten, die auch gut zu beschaffen sind und es schmeckt einfach köstlich. Besonders seine Rezepte aus der asiatischen und orientalischen Küche gefallen mir sehr gut.

Mit Happy Holiday hat man 140 schöne Rezepte für alle Lebenslagen zur Hand, die mit vielen, sehr stimmungsvollen Fotos illustriert sind. Da macht vieles neugierig aufs Nachkochen.



 

Knuspriger Schweinebauch mit Karamell-Essig und Pak Choy








Ingwer-Sesam-Reis mit pochiertem Huhn





Blätterteigrollen mit Hackfleisch und Pistazien










Für Urlaubsgefühle auf dem Teller sorgt Bill Granger:




Weil ich wirklich so ein großer Bill-Granger-Fan bin, habe ich auch noch ein zweites Buch rezensiert. Diese Rezension ist im Blog herzelieb bereits im August erschienen.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Lomi Lomi ein Hawaiianisches Festessen

Am meisten Spaß machen mir Zorras Blog-Events, wenn sie das neue Thema veröffentlicht und ich in der ersten Sekunde bereits weiß, was ich dafür machen könnte. So war es auch diesmal, als sie den "Kulinarischen Roadtrip durch die USA" von bellakocht vorstellt.

Da fiel mir sofort ein Rezept ein, das ich früher oft und gerne gemacht habe. Das letzte Mal ist bestimmt 10 Jahre her und es war Zeit den Lomi Lomi mit den Augen von heute auszuprobieren. Das Rezept stammt aus einer Länder-Kochbuch-Serie von GU, die ich glücklicherweise komplett besitze und immer noch gerne mag.

Ursprünglich wird der Lachs klein geschnitten und mit den Tomaten vermengt. Ich hatte Räucherlachs in hochwertiger Qualität und wollte ihn nicht zerstückeln. Dann fielen mir noch die Avocado auf der Fensterbank ein und die wären doch ein perfekter Begleiter dazu. So entstand eine neue Variante, die uns sehr gut gefallen hat. Das nächste Mal kommt das Gericht schneller auf den Tisch und zwar im Sommer, wo es auch viel besser passt.

Das Wort Lomi kommt aus Hawaii und bedeutet Massage. Für dieses traditionelle Rezept wird eigentlich gesalzener, konservierter Lachs verwendet, der über Nacht eingeweicht wird. Damit er eine zarte Konsistenz bekommt, wird er "massiert" und als Festessen serviert.



Für 2 Personen:

einige dicke Scheiben Räucherlachs in guter Qualität
1 Avocado
2 Eiertomaten
2 Frühlingszwiebeln
1 Bio-Limette
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl

Die Tomaten vierteln, Kerngehäuse entfernen und in feine Würfel schneiden. Die Frühlingszwiebel in feine Ringe schneiden. Beides in einer Schüssel vermengen.

Die Schale der Limette abreiben und den Saft auspressen. Aus Salz, Zucker, Pfeffer, Limettensaft und -abrieb und Olivenöl eine cremige Vinaigrette rühren und den Tomatensalat damit marinieren.

Die Avocado halbieren, das Fruchtfleisch mit einem Löffel herausheben und in Scheiben schneiden. Lachs- und Avocadoscheiben auf einem Teller anrichten und mit dem Tomatensalat überziehen. Sofort servieren.



Eine Inspiration aus Küchen der Welt - Amerika



Mein Beitrag zum Blog-Event:


Montag, 27. Januar 2014

Die Sterne leuchten - Menü von Wolfgang Müller im Jedermann, Straßkirchen

Silvester waren wir schon bei Sebastian Völkl im Jedermann und schon zwei Wochen später zog es uns schon wieder hin. Kein Wunder, Basti hat es geschafft Wolfgang Müller als Gastkoch zu gewinnen und ich habe mir schon immer gewünscht, einmal ein Menü aus seiner Hand zu genießen.

Die Liste über Wolfgangs berufliche Kompetenz ist lang und startete mit der Ausbildung zum Metzger und Koch. Im Restaurant Imperial im Schlosshotel Bühlerhöhe erkochte er in kürzester Zeit 2 Sterne und 18 Punkte Gault Millau. Danach folgte eine Zeit in Berlin, wo er in zwei Restaurants ebenfalls einen Michelin-Stern kochte. In Berlin ist er immer noch hauptsächlich anzutreffen, als selbständiger Koch und Buchautor.

Bereits beim Lesen der Menükarte vor ein paar Wochen wusste ich, dass es eine große Herausforderung wird, diese in der kleinen Küche des Jedermann zu kochen. Aber das kann Wolfgang nicht erschüttern und es war eine Freude ihn dabei zu beobachten, mit wie viel Ruhe er die jungen Köche des Jedermann angeleitet hat. Und weil in der Küche nicht viele Leute Platz haben und er sein Mis en Place akribisch vorbereitet hat, kamen wir in den Genuss, den Basti im Service zu erleben.

Den Service im Jedermann kann man auch nicht oft genug erwähnen. Es ist selten, dass man so freundlich und liebevoll bedient wird - das ist eine der großen Stärken des Jedermann-Teams. Komplettiert wurde alles noch von Wilhelm Schroll, der mit seinem Sohn Marco ein Wein- und Feinkostgeschäft betreibt. Herr Schroll hat für dieses Menü nicht nur extra Zutaten besorgt, er hat auch seine Schatzkammer geöffnet um die Gänge perfekt mit Wein zu begleiten. Jedes Gericht, jeder Wein wurden uns genau erklärt und vorgestellt. Das macht Spaß, wenn man besser verstehen kann, was man auf dem Teller und in dem Glas hat.

Besonders gefreut habe ich mich über die nette Tisch-Gemeinschaft, für die wir zwei Tische gebraucht haben. Petra von Chili und Ciabatta war mit ihrem Mann dabei und am Nachbartisch sassen Kochfreunde aus München. Und ich bin sehr dankbar, dass ich Fotos von beiden bekommen konnte. Bei Petras Bericht könnt ihr sogar ein Foto von Wolfgang und Basti sehen. Die Lichtverhältnisse sind nicht einfach zu fotografieren und meine eigenen Fotos waren leider nicht gut genug, um diesem bezaubernden Abend Rechnung zu tragen. Das Restaurant war besetzt bis auf den letzten Platz und ich habe wirklich selten so viele glückliche und lachende Gesichter bei einem Restaurant-Besuch gesehen. Hoffentlich dauert es nicht so lange, bis ein Wiedersehen gibt.

Cappuccino / Sellerie [&] Kaffee / getrocknetem Yak - Fleisch
Bildquelle: Chili und Ciabatta

Kalbstafelspitz / Garnelen / Koriander / Sesam Kartoffelstroh
Bildquelle: Chili und Ciabatta

Buttersaibling / Korinthen Cous Cous / Moschus – Schaum / Edamane – Bohnen
Bildquelle: Dr. Radberg

Hummerbratwurst / Fenchel / Orangen – Schokoladensauce
Bildquelle: Dr. Radberg

Sorbet / Passionsfrucht / Sanddorn
Bildquelle: Dr. Radberg

Ochsenmarkknochen / Weinbergschnecken / Gebackener Knoblauch
Bildquelle: Dr. Radberg

Crepinette / Hirschrücken / Getrüffelter Spitzkohl / Steinpilz - Fazzoletti
Bildquelle: Dr. Radberg

Traube trifft Gorgonzola
Bildquelle: Chili und Ciabatta


Samstag, 25. Januar 2014

Rezept-Revival für den Foodbloger-Stammtisch bei Kustermann

Die Kustermann-Kochschule mit herrlichem Blick über den Viktualienmarkt kannte ich schon von den Kochkursen mit Stefan Marquard. Diesmal durften sich die Münchner Foodblogger darin austoben. Vielen Dank an das Münchner Traditionskaufhaus Kustermann, das uns die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hat, an den Küchenchef Reinhard Angerer, der den Ansturm in stoischer Ruhe ertragen hat und seinen Mitarbeiter, der geduldig bis zum Schluss geblieben ist und das ganze Chaos wieder beseitigt hat. Besonders gefreut hat mich, dass Dominik Schönleben die Fotos übernommen hat und ich so die Hände frei hatte für die Hühnerbrüste. Und ein besonderer Dank gebührt Carolin und Gabriel von Sechehaye, die alles perfekt organisiert haben.

Die Münchner Foodblogger treffen sich schon länger einmal im Monat um gemeinsam zu essen, ratschen, lachen und trinken. Eins hat uns immer gefehlt: KOCHEN!!! Diesmal war es endlich soweit und im Vorfeld haben wir schon hin und her diskutiert, was wir machen könnten. Ideen gab es unzählige und vielleicht gibt es ja noch die Gelegenheiten das umzusetzen.

Letztendlich entschieden wir uns für ein italienisch angehauchtes Menü das sich in kurzer Zeit kochen lässt, da wir uns erst abends getroffen haben und auch noch zu vernünftiger Zeit essen wollten. Besonders viel Spaß hat es mir gemacht, dass jeder einfach angepackt hat. Die Rezepte gab es nur so als Zutatenliste und grobe mündliche Beschreibung. Das hat dazu geführt, dass jedes Gericht eine persönliche Note bekam und alle mit viel Freude und Engagement durch die Küche wirbelten.

Am langen Tisch, der sehr schön für uns eingedeckt war, konnten wir dann bald unser Menü mit den Weinen von Kustermann genießen. Und so blieb auch noch ganz viel Zeit, sich ausgiebig zu unterhalten, sich besser kennen zu lernen und einfach viel Spaß miteinander zu haben.



Bei der Auswahl für die Gerichte war schnell klar, dass es drei Sorten Crostini werden sollten. Natürlich musste da der Klassiker Bruschetta dabei sein, auch die Hühnerlebercreme Fegato stach sofort ins Auge. Aber Nummer 3? Tapenade kam nicht in Frage, wegen der Farbe und glücklicherweise fiel mir dann ein ganz altes Rezept mit Zucchini ein. Das hatte ich vor vielen Jahren einmal in einem Online-Portal eingegeben und schon lange nicht mehr gemacht. Lustigerweise entdeckte ich genau zu dieser Zeit, einen Blogbeitrag von Christine bei Kitchenroyal. Sie hatte das Rezept dort einmal entdeckt und war so begeistert davon, dass sie es in ihr Repertoire übernommen hat. Ihre Variante stellt sie jetzt auf dem Blog vor. Für mich war es toll zu entdecken, welchen Weg Rezepte nehmen und welche Kontakte sich daraus ergeben können.


Dreierlei Crostini: Bruschetta, Zucchini, Fegato

Hühnerbrust, Risotto Milanese und Spontan-Gremolata

Cucchiaino di gianduia

Die Gelegenheit möchte ich gerne nutzen und Euch das Rezept für diese Crostini mit Zucchini vorstellen. Es ist schnell gemacht, kann vorbereitet werden und schmeckt auch sehr fein. Noch besser ist es natürlich, wenn man die Zucchini im Sommer kauft, wenn sie auch Saison haben :-).

250 gr. Zucchini
1 Schalotte
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
2 Stängel Basilikum
2 Stängel Koriander
125 gr. Ricotta
1 Bio-Zitrone

Die Zucchini fein würfeln und mit Salz und Zucker marinieren, bis sie Wasser gezogen haben. In der Zwischenzeit die Schalotte und die Knoblauchzehe ebenfalls fein würfeln und in etwas Olivenöl bei sanfter Hitze anschwitzen.Einen großen Schuss Olivenöl zu den Zucchini geben und sie mit geschlossenem Topfdeckel bei sanfter Hitze sehr weich dünsten. Mit einer Gabel zerdrücken und auskühlen lassen.

Die Kräuter von den Stielen zupfen und fein hacken. Kräuter, Knoblauch-Schalotten-Mischung und Ricotta unter die Zucchini rühren. Mit Olivenöl, Zitronensaft und –schale und Gewürzen abschmecken.

Am besten schmeckt sie auf geröstetem Baguette.




Schaut doch auch noch bei meinen Kollegen vorbei, die alle zu dem tollen Abend beigetragen und darüber berichtet haben.


Susanne von Magentratzerl
Zava von Auf dem Bauernmarkt 
Florian von Stilschreiber
Martin und Dominik von Einfach ein schönes Leben 
Harald von Tellerschubser
Claudia von Dinner um Acht 
Tina von we love pasta
Petra von Der Mut Anderer
Sabrina und Steffen von feed me up before you gogo
Amelie von Kunterbuntweißblau

Donnerstag, 23. Januar 2014

family & friends feiern bei Holger Stromberg die Weihnachtszeit

Letztes Jahr hat es uns bei Holgers Genuss-Fest so gut gefallen, dass wir die Gelegenheit auch diesmal wieder ergriffen haben. In der Vorweihnachtszeit wird in Holger Strombergs KOUNGE der lange Tisch sorgfältig eingedeckt. Dort versammeln sich Freunde, Fans und Wegbegleiter von Holger zu einem schönen Abend.

Holger ist an diesem Abend Gastgeber und steht selbst am Herd. Ihm zur Seite stehen zwei weitere Köche. Unter der umsichtigen Leitung von Barbara werden die Gäste vom charmanten Service verwöhnt. Wir genießen Menü und Service aus der Spitzengastronomie in einem sehr privaten Rahmen. Wer möchte steht einfach auf und besucht Holger und die Jungs am Herd. Der Loft-Charakter der Lounge kennt keine Schranken und es ist Holger ein Anliegen, Grenzen zwischen Gastraum und Küche zu überwinden.

Schön, stimmungsvoll und köstlich. Nächstes Jahr sitzen wir gerne wieder an diesem Tisch und schauen Holger in die Töpfe, genießen gutes Essen und schöne Weine und führen wunderbare Gespräche mit netten Menschen links und rechts von uns.


Jakobsmuscheln, Karamell-Beluga-Linsen, Zupfsalat, Rote-Bete-Pistazien-Vinaigrette

Rotkraut-Cocktail, Birne, Preßsack

Zander, geräucherte Gamba-Kruste, Pinienspinat, Orangen-Rosa-Pfeffer-Butter

Grapefruit-Ingwer-Sorbet

Tafelspitz, Sous-Vide, gebackener Butternußkürbis, Kaffee-Couscous

Schokolade, Olivenöl, Mango

Dienstag, 21. Januar 2014

Beim Koch des Jahres 2014: Diethard Urbansky -
Dallmayr Restaurant

Der Kaffee von Dallmayr steht in beinahe jedem Supermarkt in Deutschland, das wunderschöne Delikatessen-Geschäft am Marienplatz ist weit über die Grenzen Münchens bekannt. Seltsam, dass die wenigsten an das Dallmayr Restaurant denken. Dabei ist es neben dem Tantris, eins der beiden Restaurants mit zwei Michelin-Sternen in München.

Vielleicht ändert sich das bald. Diethard Urbansky, der Küchenchef, wurde vom kulinarischen Reiseführer Gusto zum Koch des Jahres 2014 ernannt.

Herr bushcook und ich machen im Dezember gerne eine kleine weihnachtliche Wochenend-Reise in Städte wie Salzburg oder Nürnberg. Letztes Jahr erschien uns das zu hektisch und wir haben uns entschlossen, uns stattdessen einen schönen Abend im Dallmayr zu gönnen.

Schon die Ankunft versetzt mich immer in Weihnachtsstimmung. Die Schaufenster des Hauses sind so schön geschmückt, vom benachbarten Weihnachtsmarkt glitzert und duftet es, auf der Strasse und im Laden ist noch viel Betrieb. Wir nehmen gleich die Treppe in den ersten Stock und betreten dort eine ganz andere Welt. Alles ist so ruhig und harmonisch. Ich liebe die Platzteller mit den Schmetterlingen, alleine dafür würde ich schon dort hingehen. Ansonsten ist alles sehr zurückhaltend und elegant, diese Schmetterlinge geben eine ganz eigene Leichtigkeit und stimmen mich auf einen schönen Abend ein.


Räucheraal, Spitzkohl, Dill und Puffreis - Aubergine mit Curry

Safran- und Kürbis-Brioche, Algenbutter, Salzbutter, Butter mit Himbeersalz

Sot-y-laisse, Erdnuss und Gurke

Grüne Mandelgazpacho, Chorizoschaum und -cracker, Pistazienöl

Taubenbrust gewürzt mit Mole, Mandarinen, Entenlebercreme

Jakobsmuschel Klassische Moderne

Eigelb, Kartoffel, Spinat, Nußbutterschaum, weißer Alba-Trüffel

Kopfsalatcreme, Tomatenschaum

Hirschkalbsrücken mit rotem Curry, Blutwurst und Quitte

Fourme d Ambert mit Zitronenmyrte, Granny Smith Apfel

Cassis-Feige mit Mohn und Joghurt

Grüner Mangosalat und Kokos-Espuma, Gewürzlimonade

Pralinen

Auch bei den beiden letzten Tellern sind sie wieder da, die Schmetterlinge. Zum perfekten Tüpfelchen auf dem i wurde dann noch der Besuch in der Küche. Die Küche war noch in Betrieb und der Patissier richtete gerade zwei Teller des Desserts an. Trotzdem waren alle sehr entspannt und freuten sich über die kleine Abwechslung.

Ich hatte schon das zweite Mal die Gelegenheit Diethard Urbansky dort zu treffen und mit ihm zu sprechen. Es war wieder sehr beeindruckend für mich einen so liebenswürdigen und bescheidenen Spitzenkoch zu erleben. Das hebt sich für mich sehr wohltuend von der aktuellen Entwicklung beim Benehmen der prominenten Fernsehköchen ab. Diethard Urbansky sieht sich seinen Gästen im Restaurant verpflichtet. Es gibt kein Kochbuch und keinen Fernsehauftritt, darunter leidet natürlich der Bekanntheitsgrad. Aber ich denke, dass hat er gar nicht nötig er überzeugt eben mit seinen Tellern und seiner Natürlichkeit.

Sonntag, 19. Januar 2014

Kochkurs und Adventsbrunch mit Christina Richon

Hurra, ich habe gewonnen! Über die Einladung zu einem Kochkurs mit Christina Richon habe ich mich sehr gefreut. Virtuell kannten wir uns schon länger und haben uns immer wieder geschrieben, dass es doch jetzt endlich Zeit wird und wir uns mal im wirklichen Leben treffen sollten.

Als Neff Küchengeräte einen Kochkurs mit ihr im Kochraum Feinschnabel von Valerie Kitzinger angeboten haben, mußte ich natürlich gleich beim Gewinnspiel mitmachen und es hat geklappt. Ich bekam von Julia eine sehr nette Einladung dafür.

Das Thema Adventsbrunch hat mich sehr angesprochen. Es klang gleich nach Spaß, Genuss und geselligem Beisammensein. Alles war perfekt organisiert und an den drei Kochstationen lagen schon die schön aufbereiteten Rezeptkarten und jede Menge frischer Zutaten. Christina hatte perfekte Unterstützung von Valerie und Petra - jede von ihnen betreute eine Kochstation und ich fühlte mich bestens betreut und eingebunden.


Der erste Begrüßungsschluck, Gewürzcocktail mit Tonkabohne und Cranberrys schmeckte gleich sehr weihnachtlich. Die charmante Christina empfing uns strahlend mit einem Zitronenflammkuchen mit Basilikum.

In diesem sehr liebevoll gestalteten Ambiente ließen wir uns die Tomatengewürzsuppe mit Orange gut schmecken.

Dieser bunte Salat mit Wurzelgemüse und karamellisierten Lebkuchengewürz-Walnüssen ist, wie die Suppe, in unserer Kochgruppe entstanden. Christina ließ es sich nicht nehmen uns an ihrer Kochleidenschaft teilhaben zu lassen.

Sesam-Lachs aus dem Ofen, Orientalischer Safran-Reis, Backofen-Gemüse mit Saure Sahne-Estragon-Dipp wurde an der Kochstation nebenan gezaubert und überzeugte nicht nur mit tollem Geschmack, sondern auch mit einer einfachen und gelingsicheren Zubereitungsweise. Vor dem Foto von dem Neff-Backofen kann ich nur warnen. Der ist nicht kaputt, sondern hat eine geniale Funktionaliät: die Backofentür lässt sich einfach unterhalb des Backraums einschieben. Bis zu diesem Tag hatte ich noch nicht das Bedürfnis nach einem neuen Ofen. Das hat sich leider schlagartig geändert.

Obwohl wir schon ganz schön satt waren, das gebratene Poulardenfilet und Riesengarnelen auf Karottenmousse mit Avocadosalsa hat keiner stehen gelassen. Es war saftig und aromatisch.

Und auch dieser Desserttraum, Orangenblüten-Gugelhupf mit Lemoncurd und Cranberrys, Cassis-Feigen-Tiramisu begeisterte alle. Christina kocht mit sehr viel Gewürzen und schönen Aromen. Das hat sich wie ein roter Faden durch den Tag gezogen und hat mir sehr gut gefallen.

Ganz besonders möchte ich mich bei Julia von Neff bedanken. Es war der erste Koch-Event, den sie organisiert hat und alles war so rund und stimmig - mir hat es sehr gut gefallen. Mit dieser Meinung stehe ich nicht alleine da, wie ich schon bei den Berichten von Harald und Claudia festgestellt habe.

Auf der facebook-Seite von Neff findet Ihr die köstlichen Rezepte von Christina zu diesem Adventsbrunch. Nachkochen wird empfohlen :-).


Christinas schöne Rezepte für Fingerfood aus dem Gläschen:



Freitag, 17. Januar 2014

Ein Hendl für Frau Neudecker und Gemüse-Curry und Venere-Reis gleich dazu

Frau Neudecker wohnt im kulinarischen Paris und kocht dort mit viel Leidenschaft. Leider ist ihr Engagement nicht immer von Erfolg gekrönt und sie hat ihre schonungslosen Kocherlebnisse charmant in dem Buch "Madame ist willig, doch das Fleisch bleibt zäh." festgehalten.

Karin von Food for Angels and Devils möchte dem Elend nun ein Ende setzen und sucht gelingsichere Rezepte für Huhn. Das trifft sich gut, da ich für ein anstehendes Koch-Event sicherheitshalber mein Rezept für Maishähnchen-Supremes überprüfen wollte. Und ich war sehr froh, dass es wieder perfekt funktioniert hat. Also, liebe Frau Neudecker, einfach genauso machen, wie es nachfolgend beschrieben ist. Dann kann nichts schiefgehen und Du bekommst saftiges Hühnerfleisch mit krosser Haut.

Die Hühnerbrust kann von vielen Dingen begleitet werden. Mir war an dem Tag nach Gemüse-Curry und den koche ich immer ein bisserl abgewandelt. Dazu gab es Venere-Reis, weil der Basmati-Reis aus war und er farblich einen schönen Kontrast bietet.

Wenn ich soviele Töpfe gleichzeitig auf meinem AEG-Induktionsfeld jongliere, dann bin ich immer besonders froh, dass ich keine Einschränkungen bei der Topfgröße habe. Die vier Kochfelder sind völlig identisch und ich kann also jeden Topf in jeder Größe dort platzieren, wo es mir vom Arbeitsablauf her am liebsten ist. Früher habe ich die beiden hinteren Platten kaum benutzt, die eine war für einen ovalen Topf und die andere leider nur für einen kleinen. Jetzt dürfen alle vier gleichberechtigt "mitspielen".




Maishähnchen-Supreme mit Gemüse-Curry und Venere-Reis

2 Maishähnchen-Supremes
Butterschmalz
Knoblauch
1 Rosmarinzweig
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle

Den Backofen auf 140 Grad vorheizen. Das Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen und die angeschlagene Knoblauchzehe und den Rosmarinzweig zugeben. Die Hühnerbrüste auf der Hautseite mit Salz würzen und anbraten, bis sie goldbraun sind. Dann auf der Fleischseite mit Salz und Zucker würzen und wenden. Die Fleischseite kurz anbraten.

Die Hühnerbrüste auf ein Gitter legen und für 25 Minuten in den 140 Grad warmen Ofen geben. Herausnehmen, pfeffern und in breite Scheiben schneiden.


Das Curry koche ich immer unterschiedlich, in Abhängigkeit davon, welches Gemüse ich noch habe oder bekomme. Am wichtigsten ist mir die Geschmacksbasis aus Ingwer, Knoblauch, Chili, Kaffirlimettenblätter, Kokos und Fischsauce. Beim Gemüse bin ich flexibel und wandle das oft ab. Ich habe das auch schon mit unterschiedlichen Fleischsorten gemacht.

Karotten
Zuckerschoten
junge Maiskolben
Thai-Spargel
Meersalz
Zucker
Kokosmus

Die Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden und mit Salz und Zucker marinieren, bis es Wasser gezogen hat. Zum Anbraten verwende ich gerne ein neutrales Öl. Diesmal habe ich Kokosmus ausprobiert, das gibt von Anfang an einen intensiven Kokosgeschmack. Das Kokosmus in einem Wok erhitzen und das Gemüse bei starker Hitze kurz durchschwenken und wieder herausnehmen.

2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer daumengroß
1 Thai-Chili
2 Kaffirlimettenblätter
Thai-Koriander
Thai-Basilikum
Chilipaste
trockener Weißwein oder Zitronensaft zum Ablöschen
Kokosmilch
Thai-Fischsauce

Die Knoblauchzehen und den Ingwer schälen und in feine Scheibchen schneiden. Die Chilschote in feine Ringe schneiden. Bei den Kaffirlimettenblätter den Stiel entfernen und sie dann in feine Streifen schneiden. Die Kräuterblätter von den Stängel zupfen und grob hacken. Die Stiele in feine Ringe schneiden.

Knoblauch, Ingwer, Chili, Kaffirlimettenblätter, Kräuterstiele und Chilipaste im restlichen Kokosmus anbraten. Das Gemüse zugeben und alles durchschwenken. Mit dem Weißwein ablöschen und die Kokosmilch zugeben. Mit der Thai-Fischsauce abschmecken.

Das fertige Curry mit den gehackten Kräutern bestreuen.


Für den Reis habe ich jetzt keine Anleitung geschrieben, die steht auf der Packung und funktioniert auch genau so. Vielleicht konnte ich Frau Neudecker damit nicht nur zum Hühner-Erfolg verhelfen, sondern ihr auch noch ein Curry-Rezept an die Hand geben.


Und wer es nicht glaubt, dass bei Frau Neudecker so manches schief läuft, kann es gerne hier nachlesen:







Mittwoch, 15. Januar 2014

Nele von Pralinenwahnsinn erzählt von Sylt und bringt was Süßes mit

Auf den heutigen Beitrag habe ich mich selbst gefreut. Heute ist Nele vom Pralinenwahnsinn zu Gast. Sie zaubert wunderbare süße Köstlichkeiten und ich kann das mit gutem Gewissen schreiben, weil ich sie schon probieren durfte. Sie hat sich sehr engagiert die handwerklichen Fähigkeiten angeeignet und beherrscht auch schwierige Techniken perfekt. Scheinbar ist ihr das noch nicht genug und wir können ihre pikanten Rezepte im zweiten Blog Küchendelikte lesen.

Liebe Nele, schön dass Du da bist und diese besondere Geschichte und so ein sündiges Dessert mitgebracht hast.
 
 
Warme Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern und Joghurteis

Ein kleiner kulinarischer Ausflug zum Biikebrennen nach Sylt...

Moin Moin und vielen lieben Dank für das kleine Plätzchen in Deinem tollen Blog, liebe Dorothée. :-)

Bei mir gibt es heute ausnahmsweise keine Pralinen. Schokoladig wird es trotzdem. Zunächst geht es aber zusammen in den Norden.

Kennt Ihr Biikebrennen? Nein? Biike ist friesisch und bedeutet Feuerzeichen. Biikebrennen ist ein traditionelles Volksfest in Nordfriesland, welches am Abend vor dem Petritag gefeiert wird.

„Der Ursprung des Festes ist unklar; wahrscheinlich sollte das Feuer im Mittelalter böse Geister vertreiben und die neue Saat schützen. Auf den Inseln diente das Biikefeuer später zur Verabschiedung der Walfänger. Die Frauen zündeten die Feuer entlang des Strandes an, um den fahrenden Männern noch lange sicheres Geleit zu geben. Einer Sylter Legende nach galt dieses Signal gleichfalls den dänischen Männern auf dem Festland und sollte ihnen vermitteln, dass die Inselfrauen nun wieder allein auf dem Hof waren und Hilfe bei der Arbeit und „anderen Dingen“ benötigten. Der Beginn der jährlichen Walfangsaison am Petritag hing mit einem Beschluss der Hansestädte aus dem Jahr 1403 zusammen, nach dem zwischen Martini (11. November) und Petri Stuhlfeier die Schifffahrt ruhen sollte. Der Petritag am 22. Februar war also ein wichtiges Datum für die mittelalterliche Schifffahrt (Ende der Winterpause, Frühlingsbeginn).“

Quelle: Wikipedia, Biikebrennen (http://de.wikipedia.org/wiki/Biikebrennen)

 

Jedes Jahr am 21. Februar gibt es fast überall an der Nordfriesischen Küste Biiken. Man versammelt sich an einem Treffpunkt und geht gemeinsam mit Fackeln bestückt in einem großem Umzug zu den am Strand aufgebauten Biiken. Das Feuer wird angezündet und es gibt eine Ansprache auf Plattdeutsch, um Petri gnädig zu stimmen. An Touristenorten wird die Ansprache meist nochmal für die Touristen auf Hochdeutsch gehalten. Danach geht es dann zum traditionellen Grünkohlessen. Und zum Abschluss gibt es dann noch ein, zwei, viele kleine Absacker. So jung kommt man ja schließlich nicht mehr zusammen. ;-)  

Wir waren vor zwei Jahren zum Biikebrennen auf Sylt. Ich wollte diese viel besprochene und viel bereiste Insel einmal persönlich kennenlernen. Da mich der Sylter Touristentrubel über die  Sommermonate sehr abschreckt, sind wir dem Tipp einer sehr lieben Freundin gefolgt und wir reisten zum Biikebrennen nach Westerland. Mit einem kleinen gemütlichen Hotel mitten in der Westerländer Fußgängerzone mit 5 Gehminuten zum Strand hatten wir einen guten Ausgangspunkt zum Erkunden der Insel.

Ja, auf Sylt ist es sehr kalt im Februar. Aber es ist wunderbar ruhig. Man kann, dick eingemummelt, lange Strecken am Strand entlang schlendern und den Gedanken nachhängen.
 

 

Danach belohnt man sich am besten mit einem sehr guten Holunder-Glühwein an der Promenade und erkundet die kleinen Geschäfte in der Fußgängerzone. So lecker und wärmend. Wunderbar. :-)

Die TeeManufaktur Sylt (http://www.teemanufaktur.de/) in der Fußgängerzone ist sehr zu empfehlen. Der Laden ist klein und voller Tee. Der Besitzer kennt jeder seiner vielen, vielen Teesorten und die Teeempfehlungen sind super. Seitdem wir die TeeManufaktur Sylt kennen, bestellen wir hier mehrfach im Jahr unseren Tee.

Den besten Fisch bekommt man übrigens nicht bei Gosch, sondern bei Blum's Fisch-Delikatessen (http://www.blum-sylt.de/blumsfisch.php). Ein ordentliches Schwarzbrot mit Rührei und geräuchertem Fisch ist doch (fast) jedem erlesenen Mehrgänge-Menü vorzuziehen, oder? ;-) 

A propos Mehrgänge-Menü... auch wenn unser erster Besuch auf Sylt fast zwei Jahre her ist, so denke ich immer noch sehr gerne an unser Essen in „Das kleine Restaurant“ in der Bötticherstr. 2, Westerland (http://www.ganser-sylt.de/). Das kleine Restaurant liegt neben der Fußgängerzone und ein Besuch lohnt sich. Wenn Ihr mal auf Sylt seid, dann heißt es hingehen. *marschmarsch* Franz Ganser, Küchenchef und Patron, begrüßt Euch herzlich und serviert tolle saisonale und regionale Speisen zu fairen Preisen. Der Service ist erstklassig und das Essen einfach nur wunderbar. Eins von Franz Gansers Desserts ist übrigens ein warmes Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern, Joghurteis, Mangobutter und Sesamhippen. Mmmmhhhhhh...  

Ich habe für Euch diese kleinen leckeren Schokoküchlein mal nachgebacken. Es ist sehr schnell und einfach zuzubereiten und schindet wirklich Eindruck bei den Gästen. ;-) Und sie schmecken himmlisch... :-)

 

Warme Schokoladenküchlein mit Joghurteis

nach einem Rezept von Franz Ganser

 

 
 

Zutaten

(für 4 Personen)

 

Joghurteis

350 g Joghurt

125 g feinster Zucker

Saft einer halben Zitrone

Mark einer halben Vanilleschote

 

Schokoküchlein

100 g Zartbitter-Kuvertüre, fein gehackt

50 g Butter

10 g Mehl

2 Eier

2 Eigelb

50 g feinster Zucker

 

Zubereitung

Joghurteis

Die Zutaten für das Joghurteis ordentlich miteinander verrühren, bis die Masse glatt ist und sich der Zucker aufgelöst hat. Die Eismasse in der Eismaschine nach Geräteanleitung gefrieren und bis zum Verzehr in der Tiefkühltruhe aufbewahren.

 

Schokoladenküchlein

Den Ofen auf 220°C vorheizen. Vier ofenfeste Soufflee-Förmchen buttern und mit Zucker ausstreuen. Kuvertüre zusammen mit der Butter über dem Wasserbad schmelzen. Eier und Eigelb zusammen mit dem Zucker schaumig schlagen. Das Mehl und die geschmolzene Kuvertüre-Butter-Mischung unter das schaumige Ei rühren und in die vorbereiteten Förmchen verteilen. Die Schokoüchlein ca. 11 Minuten backen. Dann ist der Kern des Küchleins noch flüssig. :-)

 

Anrichten

Die Schokoküchlein auf Teller stürzen. Eine Kugel Joghurteis anlegen. Evtl. frisches Obst, wie Mango, anlegen und sofort servieren. Fertig. :-)

 

Liebe Dorothée, ich hoffe Dir hat mein kleiner Ausflug nach Sylt zum Biikebrennen nach Sylt gefallen.

 

Schokoladige Grüße, Nele