Dienstag, 11. März 2014

Braukunst! Live! 2014 - die große Biermesse in München

Letztes Jahr besuchte ich zum ersten Mal die Braukunst! Live! im MVG-Museum und war sehr überrascht von der Vielfalt der Biere und den vielen kleinen Brauereien, die sich dort präsentierten. Innerhalb eines Jahres scheint viel passiert zu sein. Die Beliebtheit der Messe und ihr Bekanntheitsgrad scheinen sich vervielfacht zu haben.

Bereits der Presserundgang mit 170 Kollegen war eine Herausforderung für die besuchten Stände, um jedem in kurzer Zeit einen Probeschluck anbieten zu können. Ich war wieder froh, dass ich mir mit meiner Blogger-Freundin Petra die Gläser teilen konnte.


Es gab viel zu entdecken und auch die großen Brauereien haben ihre Liebe zu individuellem Bier entdeckt. So waren diesmal mehr große Brauereien vertreten. Von unseren kleinen Münchner Brauereien habe ich Steffen Marx vom Giesinger Bräu und die Jungs von Crew schmerzlich vermisst. Wenigstens die Forschungsbrauerei hat das Münchner-Privatbrauerei-Fähnchen hoch gehalten. Entdeckenswert wie immer, die liebenswerten Ausstellungsstücke des MVG-Museums. Und ich wiederhole mich gerne: Geht hin!



Den ersten Probeschluck gab es gleich bei BraufactuM, die sich rühmen können, die Craft-Bier-Bewegung in Deutschland maßgeblich angeschoben zu haben. Wir hatten Progusta, ein India Pale Ale im Glas. Besonders das Aroma der Holunderblüten hat mir sehr gut gefallen. Gleich um die Ecke entdeckten wir bei Pilsner Urquell ein unfiltriertes Bier, das extra für die Messe gebraut wurde und der Senior-Braumeister Vaclav Berka präsentierte es sehr stolz.



Volle Ladies-Power gibt es bei der Brau-Manufactur Allgäu mit der charmanten Braumeisterin Kathrin Meyer. Sie beweist gleich doppelt Geschmack; mit ihrem attraktiven Stand und ihren Bieren. Braukatz ist ein unfiltriertes, helles Pale Ale, das Spezialbier Allgäu Kräutermärchen wurde mit Brennnessel, Holunder und Mädesüss verfeinert und das Apertif Bier, Hopfen Royal, machte mir gleich Hunger.

Am ersten Messetag bin ich nicht lange geblieben, da ich noch eine schöne Verabredung mit Herrn bushcook zum Abendessen hatte. Glücklicherweise wohne ich nicht weit vom MVG-Museum entfernt und habe sehr gerne die Einladung zur Master Class von Pilsner Urquell angenommen. Am Samstagabend war der zweite Messebesuch geplant und ich war sehr überrascht, eine riesige Schlange vor dem Eingangtor zu entdecken. Die Messe war dem Ansturm nicht mehr gewachsen und die Besucher konnten nur noch in Etappen eingelassen werden, wenn genug Gäste die Halle verlassen hatten. Glücklicherweise hatte ich die Einladung, sonst wäre es gar nicht möglich gewesen, pünktlich zur Veranstaltung zu kommen.



Die Messe war sehr, sehr voll - glücklicherweise war es noch möglich, sich frei zu bewegen und ich machte eine kleine Runde, bis ich völlig fasziniert bei Bukanter hängen geblieben bin. Dort präsentierten sie das Stachelbier - eine alte Bierzeremonie, die für mich völlig neu war. Dabei wird eine Stahlkugel stark erhitzt und dann in eiskaltes Bier getaucht. Besonders geeignet sind dunkle oder Bockbiere, da der Restzucker karamellisiert wird und dies einen besonderen Geschmack gibt. Zusätzlich steigt der Schaum blitzschnell auf und ich konnte ein kaltes Bier durch einen warmen Schaum trinken und hatte auch noch einen sensorischen Genuss.



Mein Zufluchtsort am Messe-Samstag war diesmal die schöne Bar von Mike's Whiskey-Handel und meine Auszeichnung für den schönsten Messestand bekommt er auch. In dem großen Thema Whisky und -key bin ich immer noch Anfängerin und war sehr froh, dass sich Mike persönlich so nett um mich gekümmert hat. Mir wurde bewusst, dass sich meine bisherigen Erfahrungen hauptsächlich um Schottische Whiskys gedreht haben. Bei Mike gibt es tolle Kentucky Bourbon Whiskeys und eine Anleitung zum Trinken, die mir sehr gut gefällt. Einfach nach einem Schlückchen Whiskey einen Schluck Wasser nachtrinken, damit der Alkohol geht und der reine Geschmack bleibt. Eine einfache und sehr überzeugende Methode.



Auf dem Weg zur Master Class kam ich am Stand von Susanne Hofmann vorbei, die diesmal die Käsesorten passend zum Bier ausgewählt hat. Der Duft des Käse war sehr verführerisch und die Qualität des Tölzer Kasladens ist immer überzeugend. Mich zog es weiter, sozusagen in die hinteren Räumlichkeiten des Museums. Dort fanden an allen drei Messetagen sehr viele unterschiedliche Veranstaltungen statt.


Alles war bereit für die Master Class - Das kulinarische Duett von Pilsner Urquell. Die Jungs der Kitchen Guerilla hatten das Menü perfekt vorbereitet und der Geruch weckte viel Vorfreude in mir. Alles, was sie brauchten hatten sie auf engstem Raum, einer Art radelnden Gulaschkanone :-), dabei. Wir sollten drei Zapf-Methoden kennen lernen und die dazu passenden Speisen. So gab es also zu jedem der drei Gänge das gleiche Bier, nur anders gezapft, in einem anderen Glas und in unterschiedlichen Mengen *hicks*. Die Veranstaltung war natürlich "bierernst" und wurde professionell moderiert von dem Bier-Sommelier Tim Steinnus.



Bei Foodpairing geht es darum die Aromen der Speisen mit den Aromen des Getränks zu kombinieren, bzw. einen Kontrast dazu zu geben. Wir bekamen immer ein dreifach gehopftes helles Pilsener mit Malz aus der eigenen Mälzerei von Pilsner Urquell. Zur Vorspeise, Lachsroulade sous-vide im Kräutermantel mit Dill-Creme-fraiche, Pancetta-Chip und Forellenroggen wurde das Pils unter den Schaum gezapft.

Dann gaben die Jungs der Kitchen Guerilla richtig Gas und servierten in Rekordzeit eine Perlhuhnbrust auf Kartoffel-Karotten-Stampf mit Kräutern und einem Geflügeljus, der mit Pilsner Urquell und Rotwein abgeschmeckt war. Hierzu bekamen wir das Pils ganz klassisch gezapft in einem Seidel.

Zum Finale sollte es nur den Schaum des Biers geben. In Tschechien ist es üblich Bier so zu trinken. Es steht als mléko auf der Getränkekarte und bedeutet "Milch". Auf dem Teller hatten wir eine Crepes-Roulade mit Orangen-Marscarpone-Creme und kandiertem Ingwer. Dazu gab es noch eine dunkle Schokosauce.

Bier verträgt sich sehr gut mit buttrigen Aromen und Bier schmeckt unterschiedlich, wenn es verschieden gezapft wird. Das waren die interessanten Erkenntnisse dieser Master Class für mich.




Und ein ganz großes Kompliment geht an Onur Elci, den Ober-Kitchen-Guerilla und seinen Kollegen. Das war ganz großes Kino, wie da ein Drei-Gänge-Menü für 25 Personen innerhalb einer Stunde geschickt wurde. Das Ganze fand auf engstem Raum statt und war perfekt durch-organisiert. Es hat nicht nur sehr gut geschmeckt, es hat auch viel Spaß gemacht, Euch zuzusehen.


Das schreiben die Kollegen:
Der Mut Anderer
What a Drink

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