Über Orange Wein, die vierte Farbe des Weins, habe ich schon viel gelesen, aber es gab noch keine Gelegenheit solche Weine zu probieren. Die Einladung zu dieser interessanten Veranstaltung habe ich natürlich sehr gerne angenommen. Rakhshans Kompetenz und seine excellenten Kontakte in die Weinwelt führten dazu, viele Winzer persönlich anwesend waren und die Auswahl der zur Verkostung anstehenden Weine enorm war.
Foodpairing ist ein Thema, das Rakhshan ebenfalls sehr am Herzen liegt und er bietet über vinavis.de entsprechende Seminare, Weinmoderationen und vieles mehr an. Wir durften zur vierten Farbe des Weins Umami, die fünfte Dimension des Geschmack, kennenlernen. Alle Speisen, die zu den Weinen gereicht wurden, waren unter diesem Aspekt ausgewählt worden.
Sehr begeistert war ich auch vom Veranstaltungsraum. "Die Küche München" ist eine sehr großzügige Profiküche mit viel Platz und einem angrenzenden Raum, in dem die Weine präsentiert wurden.
Nach einer Einführung von Rakhshan in das Thema konnten wir uns mit einen Film über den traditionellen georgischen Weinausbau in Amphoren informieren.
Rakhshan wurde von seiner Sommeliere-Kollegin Sabine Ernest-Hahn kompetent unterstützt. Beide sind Regionalsprecher Süd der Deutschen Sommelier-Union.
Das Tasting begann mit einem Riesling von der Mosel vom Weingut Meierer. In Absprache mit Rakhshan hat die Küche des Hotels Vier Jahrezeiten dazu gebackene Auberginen mit Tomaten und Kurkuma-Crostini serviert.
Meine Freude war groß, dass mein erster Orange Wein aus der Schweiz, vom Weingut Albert Mathier & Fils, kam. Diese Freude wurde noch gesteigert durch den launigen Vortrag des Winzers Amédée Mathier und seinen deutsch-schweizer Fahnen-Anstecker am Revers. Fast schon zuviel des Glücks war die Gänseleber mit geräuchertem Aal auf Brioche und Zitronenmelisse-Creme. Das war mein Lieblings-Gang an diesem Abend.
Mit einem Amphorenwein vom Weingut Alaverdi aus Georgien und einem Vino Nobile Di Montepulciano vom toskanischen Weingut Salcheto ging es weiter. Beide Weine begleiteten gebratene Waldpilze auf Estragon-Creme-fraiche mit Röstzwiebeln. Die Winzer Michele Manelli und George Zhrania präsentierten ihre Weine persönlich und mit viel Engagement. Mit George Zhrania konnte ich noch ein sehr interessantes Gespräch über die lange Tradition des georgischen Weinbaus sprechen. Früher war Russland der Hauptabnehmer seiner Weine. Seit dem Embargo bemüht er sich nun um Kunden aus der EU.
Ein weiterer Höhepunkt des Abends war die Begegnung mit dem engagierten Winzer Andreas Tscheppe aus der Südsteiermark und seinem Sauvignon Blanc aus der Amphore. Bereits das Etikett mit diesem wunderschönen Hirschkäfer begeistert mich und der Wein noch mehr. Mir wird wieder einmal klar, dass unbedingt eine Steiermark-Reise ins Auge gefasst werden muss. Aus der Küche kommt zu diesem Wein ein geschmortes Ochsenbäckchen mit Zimtjus auf Erdnussbutter mit Granatapfel.
Zu dem Spanferkel-Rücken mit Chicoree und Orangen lernen wir den bio-dynamischen Silvaner vom Weingut Wittmann aus Rheinhessen kennen. Natürlich sind an diesem schönen Abend auch Dessertweine vertreten. Zum herben Schokoladen-Mousse mit Mango haben wir erneut einen Amporenwein aus Georgien, vom Weingut Burkhard Schuchmann Wines, im Glas. Der Vinoterra Rkatsiteli Qarvisferi hat die Farbe bereits im Namen, da qarvisferi bernsteinfarben bedeutet.
Sabine Ernest-Hahn, George Zhrania vom Weingut Alaverdi, Manfred Rothe vom Weingut Rothe, Rakhshan Zhouleh, Amédée Mathier vom Weingut Albert Mathier & Fils und Andreas Tscheppe vom gleichnamigen Weingut. |
Mein herzlicher Dank geht an alle Beteiligten, die diesen wunderbaren Abend gestaltet haben.
Ein sehr interessantes Event, an dem wir da mit dir teilnehmen dürfen. Was ich jetzt nicht so ganz verstanden habe: Sind dies ausschliesslich biodynamische Weine oder auch u.a. biodynamische? Und wo habe ich von Andreas Tscheppe schon mal gelesen? War das evtl. bei dir???
AntwortenLöschenLiebe Sabine,
Löschenich vermute, dass Du über Andres Tscheppe schon mal bei katha esskultur gelesen hast. Zumindest hat sie ihn mir schon einmal wärmstens empfohlen.
Die ursprüngliche Idee war es Orange Wein vorzustellen, dann kamen die Amphorenweine und die bio-dynamischen dazu. Rakhshan hat sehr gute Kontakte und jeder Winzer freut sich, über eine Empfehlung von ihm. So kommt eben eins zum anderen :-)
Es macht wirklich sehr viel Spaß von seinem enormen Fachwissen zu profitieren.