Kochen nach Farben. 12 Farben - 12 Menüs |
Jedes Menü wurde von einem Team innerhalb eines Tags in einer sehr kleinen Haushaltsküche gekocht und fotografiert. Für die Rezeptentwicklung wurden die farblich passenden Lebensmittel ausgewählt und zu den verschiedenen Gängen (Hauptgericht, Entrée, Vorspeise, Dessert und drei Getränke) kombiniert.
Es finden sich folgende Farbmenüs im Buch:
- weiß für Januar
- schwarz für Februar
- beige für März
- hellgrün für April
- gelb für Mai
- rosa für Juni
- dunkelgrün für Juli
- rot für August
- violett für September
- orange für Oktober
- dunkelrot für November
- braun für Dezember
Der Aufbau innerhalb der Menüs folgt nach dem gleichen Muster. Eingeleitet werden sie von einem Foto mit allen 4 Gerichten und 3 Getränken aus der Vogelperspektive. Auf der gegenüber liegenden Seite finden wir die Rezepttitel genauso positioniert, damit man sie dem Foto gut zuordnen kann. Dann folgen die einzelnen sieben Rezepte innerhalb einer Farbe. Für die Zutaten gibt es eine gesamte Auflistung, die man auch als Einkaufsliste verstehen kann, wenn man alles genauso nachkochen möchte. Die Kapitel werden mit Detailfotos der Zutaten abgeschlossen.
Das großformatige Buch ist sehr hochwertig verarbeitet. Die Fotos im Inneren wirken auf mich sehr grafisch und entsprechen nicht den gängigen Darstellungen von zubereiteten Gerichten. Leider sind manche Gerichte auch nicht gut zu erkennen, da sie sehr klein abgebildet sind.
Für den Praxistest habe ich mich zu einem "Ampel-Menü" mit roter Vorspeise, gelber Hauptspeise und grünem Dessert entschieden. Ich konnte mich nicht mit dem Gedanken anfreunden ein Menü innerhalb einer Farbe zu kochen. Die Rezepte sind sehr ausführlich, teilweise auch langatmig beschrieben. Für mich dürfte es deutlich kürzer sein und ich überlegte, ob diese Darstellung für unerfahrene Hobbyköche oder Koch-Anfänger geeignet wäre. Bei den Ravioli habe ich mich streng an das Rezept für den Nudelteig (nur herunter- gerechnet auf 2 Eier) gehalten. Der Teig war viel zu weich und nur mit meiner Erfahrung konnte ich ihn noch verarbeiten.
Die Rezepte für Gazpacho, Grüner Tee-Eiscreme und Pistazienkekse funktionieren, haben für mich aber zu wenig Raffinesse. Da hätte ich ein paar einfache Dinge aus meiner Koch-Erfahrung verändert, um das Ergebnis attraktiver zu gestalten. An manchen Stellen waren die Rezepte auch sehr umständlich. Mir fehlt da leider die Expertise eines Profi-Kochs. Ich bin überzeugt davon, dass dem Buch eine solche Beratung gut getan hätte.
Die Rezepte für Gazpacho, Grüner Tee-Eiscreme und Pistazienkekse funktionieren, haben für mich aber zu wenig Raffinesse. Da hätte ich ein paar einfache Dinge aus meiner Koch-Erfahrung verändert, um das Ergebnis attraktiver zu gestalten. An manchen Stellen waren die Rezepte auch sehr umständlich. Mir fehlt da leider die Expertise eines Profi-Kochs. Ich bin überzeugt davon, dass dem Buch eine solche Beratung gut getan hätte.
Ravioli mit Ricotta-Paprika-Füllung an Zitronenbutter
Grüner Tee-Eiscreme und Pistazienkekse
Das Buch lässt mich ratlos und widersprüchlich zurück. In der Einleitung wird extra ein Pürierstab erwähnt und man entschuldigt sich schon fast dafür, dass dieser benötigt wird. Im Rezept für die Gazpacho braucht man sogar einen starken Blender, der auch Eiswürfel zermahlt. Dieser ist für mich deutlich seltener in Haushalten vertreten, als ein Pürierstab und auf den wird nicht gesondert aufmerksam gemacht.
Ich gebe bei meinen Rezensionen sehr gerne eine Empfehlung, für wen dieses Buch geeignet ist und habe mir auch hier intensiv Gedanken gemacht. Wenn die Zielgruppe mit kreativer Studentenküche überschrieben werden könnte, dann sind doch manche Anforderungen an die Ausstattung zu umfangreich. Wobei ich positiv anmerken muss, dass oft auch alternative Vorgehensweisen beschrieben sind, die aber dann auch sehr aufwändig sind.
Die reine Zusammensetzung der Gerichte nach Farben führt für mich nicht zwangsläufig zum besten Ergebnis in Geschmack und Textur. Das Buch ist sehr schön gemacht und es ist ein interessanter Ansatz. Ich würde es als Anregung nehmen, wenn ich in einem Menü ein Gericht in einer bestimmten Farbe oder Farbkombination suche. Auch die Ideen für die Getränke finde ich sehr kreativ, bin mir aber unsicher, ob ich es so kombinieren oder streng nach dem Rezept kochen würde.
Bildnachweis: Ariane Bille |
Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.
Hallo Dorothee,
AntwortenLöschenhat dieses Kochbuch denn etwas zu tun mit dem "Cookbook of colors" vom Blog Highfoodality?
Gruss Doris
Liebe Doris,
Löschennein gar nicht. Bei dem Blog-Event von Uwe ging es damals um Rezepte von Bloggern, die zu einer bestimmten Farbe eingereicht wurden.
Ich finde die Idee irgendwie ansprechend, so wie dieser Schweizer Künstler, der alles nach Farben sortiert...irgendwie ästhetisch. Aber du hast natürlich absolut recht, diese Anordnung führt nicht zwangsläufig zum besten Geschmack und ohne richtigen Koch fahren die Designer dann allzu schnell auf der reinen Optikschiene. Ich schau mir das Buch die Tage im Laden mal an (es wäre nicht das erste, aus dem ich eigentlich nie Koche, mir die Idee aber gefällt :-)
AntwortenLöschenVg bella
Liebe Bella,
Löschenich kann Deine Gedanken sehr gut verstehen. Bin gespannt, was Du sagst, wenn Du es siehst.
Auch ich habe das Buch hier stehen und werde es noch rezensieren. Ich fand es allerdings auch etwas "außergewöhnlich" und kann mir z.B. ein komplett schwarzes Menü nur sehr schwer vorstellen - du weißt was ich meine! ;-)
AntwortenLöschenLiebe Grüße,
Marie
Liebe Marie,
Löschenja, ich weiß genau was Du meinst. Rein optisch hat mich das Buch sehr angesprochen. In der Tiefe der Rezepte hätte ich mir mehr gewünscht.
Liebe Dorothee,
AntwortenLöschenals Teil des Teams »Kochen nach Farben, 12 Farben – 12 Menüs« freut es mich, dass Du eine Rezension über unser Kochbuch geschrieben hast.
Gerne möchte ich allerdings anmerken, dass wir direkt auf Seite 5 unter »Anmerkungen zu den Rezepten und der Zubereitung« erwähnen, dass wir in unseren Rezepten häufig einen Mixer verwenden und davon ausgehen, dass dieser, oder zumindest ein Pürierstab, in jedem Haushalt vorhanden ist.
Ich möchte das deshalb hier betonen, weil wir intern länger darüber beraten haben, was man voraussetzen kann und was nicht und genau deshalb die Anmerkungen so geschrieben und sie ganz nach vorn ins Buch genommen haben.
Weiter möchte ich sagen, dass wir unbedingt Geschmack und Textur dem Aussehen gleich gestellt haben! Textur war für uns nicht nur innerhalb eines Gerichts wichtig, sondern vor allem im Zusammenspiel der Speisen als ganzes Menü.
Fast zwei Jahre haben wir für dieses Projekt Rezepte entwickelt, gekocht, ausprobiert, verworfen und nochmals neu begonnen, um sicherzustellen, dass die Menüs nicht nur farblich, sondern auch geschmacklich eine interessante und runde Sache sind.
Du sagst, dass Du mit Deiner Koch-Erfahrung gerne Dinge an unseren Rezepten verändert hättest. Das ist doch super, mach das gerne! Denn genauso sehen wir unser Buch: als Vorschlag und Inspirationsquelle, das Kochen mal nach Farbgesichtspunkten anzugehen. Dadurch beschäftigt man sich anders mit den Lebensmitteln und Ihren Eigenschaften, muss sie teilweise neu kombinieren und macht somit neue Erfahrungen.
Und ja, wir sind keine professionellen Köche. Wir sind Gestalter im weitesten Sinne und passionierte Freizeitköche, deswegen hat uns die Idee zu diesem 'Kunst-Kochbuch' auch so gereizt. Wir reihen uns dabei ein in eine lange Tradition, Essen zu inszenieren, um es wertzuschätzen. Aber nicht nur das Aussehen musste stimmen, sondern natürlich auch der Geschmack.
Wenn wir also jetzt mit unserem Buch Kochfreudige wie Dich für das Thema begeistern können und Du mit Deiner Expertise die Gerichte noch verbesserst, sind wir mehr als zufrieden und wünschen weiterhin kontroverses Vergnügen und viel Spaß beim einfarbigen Kochen und Essen!
Vielen Dank für den schönen Kommentar und den interessanten Einblick hinter die Kulissen.
LöschenIch kann mir sehr gut vorstellen, dass Buch zur Hand zu nehmen, wenn ich eine Farbe im Menü suche. Dafür bietet es viel Anregung und Inspiration.