Freitag, 6. Juni 2014

Algerische Küche für die Fußball-WM:
Lammkoteletts in Korianderpanade
mit buntem Fenchelgemüse

So langsam steigt die Vorfreude auf die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Viel Negatives haben wir in der letzten Zeit gehört und es braucht sicher ein Umdenken, damit Fußball wieder das wird, was es sein sollte. Ein großer Spaß für Jung und Alt und ein Bindeglied der Völkerverständigung.

Ich mag' an der WM immer die schönen Feste mit und bei Freunden. Wir sitzen in den Gärten und essen gemeinsam. Dann wird gemeinsam das Spiel gesehen und wir leiden mit und freuen uns mit.

Peter von "Aus meinem Kochtopf" hat sich beim letzten Mal schon alleine durch die unterschiedlichen Länderküchen gekocht. Diesmal hat er die schöne Aktion "Kick aus fernen Töpfen" ins Leben gerufen und die Foodblogger kochen Gerichte aus den teilnehmenden Nationen. Wer Freude daran hat, vor dem Spiel das passende Gericht auf den Tisch zu bringen findet in seiner Zusammenfassung bestimmt tolle Anregungen.

Ich wollte unbedingt ein afrikanisches Land haben, weil dort die Liebe und Begeisterung für Fußball spürbar ist. Wie oft haben wir unseren Fahrer gebeten zu bremsen, weil irgendwo auf einem Bolzplatz ein temperamentvolles Spiel stattfand. Die Jungs unserer kleinen Reisegruppe haben meist einfach mitgespielt und ich habe mich am Rand amüsiert. Wir sind immer sehr herzlich aufgenommen worden, weil die Leidenschaft für Fußball einfach verbindet. Und wenn man sieht, mit welchen lädierten oder selbstgebastelten Bällen dort gespielt wird, dann versteht man das Herz von Fußball. Wenn es darum ging, irgendwo ein Geschenk mitzubringen, wir haben immer nur Fußbälle mitgebracht. Davon hat eine ganze Gemeinschaft etwas und nicht nur ein Einzelner.

Glücklicherweise hat es geklappt und ich darf für Algerien kochen, das leider das einzige Land Nordafrikas ist, das ich nicht bereist habe. Aber ich bin mit der arabischen Küche sehr vertraut und so ging mit das Gericht gut von der Hand. Ich wollte unbedingt ein Fleischgericht machen, das zum Sommer passt und sich einigermaßen gut vorbereiten lässt. Das Gemüse schmeckt auch zimmerwarm sehr gut und kann also bereits ein paar Stunden vorher zubereitet werden. Die Lammkoteletts lassen sich ebenfalls gut vorbereiten, wenn man sie anbrät und die Panade vorbereitet. Dann muss man nur beim Eintreffen der Gäste das Fleisch mit Senf bestreichen, die Panade aufdrücken und die Koteletts erneut braten.




Lammkoteletts in Korianderpanade:

für 4 Personen

2 Lammracks
6 EL fein geschnittener Koriander
6 EL Panko oder Semmelbrösel
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
mittelscharfer Senf

Den Koriander mit dem Panko mischen und mit Salz und Pfeffer würzen. Soviel Olivenöl zugeben, damit eine panierfähige Masse entsteht.

Die Lammracks parieren und in die einzelnen Koteletts schneiden. Das Fleisch leicht platt drücken und mit Salz würzen und in einer beschichteten Pfanne mit etwas heißem Olivenöl von beiden Seiten scharf anbraten. Herausnehmen und etwas ruhen lassen, mit Senf bestreichen und auf beiden Seiten die Panade aufdrücken. Erneut in Olivenöl kurz anbraten.



Buntes Fenchelgemüse:

für 4 Personen

2 Fenchelknollen
2 grüne Zucchini
1 rote Paprika
Meersalz
Zucker
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Olivenöl
1 EL Anissamen
3 kleine Stücke Sternanis

Vom Fenchel die grünen Teile abschneiden, das Fenchelgrün aufheben. Den Fenchel halbieren, die Fäden der äußeren Schicht ziehen und den Strunk herausschneiden. Die Fenchelhälften nochmals längs halbieren und dann in feine Scheiben schneiden. Die Fenchelstreifen mit Salz und Zucker marinieren, bis sie Wasser ziehen.

Die Zucchini längs vierteln und die Kernhäuser wegschneiden. Die Zucchini in gleichgroße Stifte schneiden - die sollten größenmäßig zum Fenchel passen. Die Paprika in Segmente schneiden, die weißen Trennwände und die Samen entfernen. Die Paprikasegmente längs halbieren und dann in dünne Streifen schneiden. Beide Gemüse getrennt mit Salz und Zucker marinieren, bis es Wasser zieht.

Den Fenchel mit etwas Olivenöl, dem Anis und Sternanis dünsten. Sobald er leicht angegart ist, die Paprikastreifen mit dem Gemüsewasser zugeben. Gegen Ende der Garzeit die Zucchini mit dem Gemüsewasser zugeben. Falls notwendig, noch etwas Olivenöl zugeben. Am Schluss das Fechelgrün unterrühren und mit Salz und schwarzen Pfeffer abschmecken.




Im Sommer fällt es mir immer schwer Rotwein zu trinken und deshalb steige ich da gerne auf einen kräftigen Rose um. Die tolle kirschrote Farbe des Kaiken Rosé aus Malbec-Trauben erinnert schon eher an einen Rotwein. Er schmeckt leicht und frisch und hat, was ich besonders schätze, einen höheren Säureanteil. Die feinen Fruchtaromen von Erdbeer- und Kirsche ergänzen sich gut mit der Frische der Korianderpanade und dem würzigen Fenchelgemüse.

Der Name Kaiken stammt von der Magellanischen Wildgans, die zu den wenigen Vögeln gehört, die die Anden überqueren können. Diese Assoziation hatten der Winzer Aurelio Montes und sein Sohn, da sie ebenfalls, auf der Suche nach geeigneten Weinbergen öfters die Anden überquerten. Bis sich die gebürtigen Chilenen im argentinischen Mendoza nieder ließen und seitdem dort sehr erfolgreich Wein anbauen.
Weingut Kaiken
Bezugsquellen in Deutschland: Weinwolf oder belvini.




Und jetzt wünsche ich mir, dass es irgendwie klappt und wir das Spiel Deutschland gegen Algerien sehen können. Dann koche ich dieses Gericht dazu, stelle ein paar Flaschen von dem Wein kalt und freue mich auf ein schönes Fußballfest mit unseren Freunden.


Mein Beitrag für "Kick aus fernen Töpfen" zur Fußball-WM 2014 für das Teilnehmerland Algerien.

Blogevent zur Fußball-WM 2014 - Wir kochen uns um die Welt

4 Kommentare:

  1. ....mal vom Essen ganz abgesehen: so wie Du da grade die Bedeutung des Fußballs beschreibst, werde ich noch zum Fan.

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    1. Liebe Susanne,
      das hoffe ich, dass ich Dich noch rechtzeitig vor der WM dafür begeistern kann :-)

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  2. Vielen Dank Bushi,
    wie immer ein perfekter Beitrag. Aber könnte ich meine Korianderkruste bitte mit Korianderkörner hergestellt haben? Und dafür kein Korianderkraut? Das würde es für mich noch perfelkter machen ;-)

    Mit leckerem Gruß aus meinem Kochtopf
    Peter

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    1. Lieber Peter,
      es freut mich, wenn es Dir gefällt. Klar, kannst Du die Kruste auch mit Korianderkörnern machen, aber es entgeht Dir der frische und zitronige Geschmack und das wäre ja schade.

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