Sonntag, 1. Juni 2014

Rezension: Wilde Beeren
von Luzia Ellert und Gabriele Halper

In meiner Kochbuch-Sammlung befinden sich sehr viele Kochbücher der beiden erfolgreichen Autorinnen Luzia Ellert und Gabriele Halper. Die beiden Wienerinnen arbeiten nun schon seit einigen Jahren sehr erfolgreich zusammen. Luzia Ellert zeichnet für die künstlerischen und sehr ästhetischen Fotos verantwortlich. Sie gilt als eine der renommiertesten Food-Fotografen überhaupt und hat auch die Fotos für Bücher von Johanna Maier, Johannes King, Dieter Müller, Alexander Herrmann, Kolja Kleeberg, Christian Jürgens und Tim Raue gemacht.

Gabriele Halper, deren Eltern ein Altwiener Wirtshaus führten, machte eine Ausbildung zur Köchin und ist seit 1999 als Foodstylistin und Rezeptautorin tätig. Ich bin ein großer Fan ihrer Rezepte, die sich vor allem durch sehr gute Umsetzbarkeit und das "gewisse Etwas" auszeichnen. Von ihren Büchern, die in der Collection Rolf Heyne erschienen sind, besitze ich alle und habe auch schon einiges daraus gekocht. Die Rezepte funktionieren sehr gut und das Ergebnis ist immer sehr schmackhaft.

Rechtzeitig zum Start der Beeren-Saison ist nun das neue Buch des Erfolgs-Duos Halper/Ellert erschienen: Wilde Beeren.


Wilde Beeren
Luzia Ellert nimmt uns mit sehr stimmungsvollen Aufnahmen zu einer Reise aufs Land mit. Da wo wir die wilden Beeren frisch und reif von den Sträuchern zupfen können. Mit viel Liebe zum Details fotografiert sie den Wandel der Natur, die die einzelnen Jahreszeiten bringen und erntet Beeren, die zu den unterschiedlichsten Köstlichkeiten verarbeitet werden. Ergänzt werden die Bilder mit Anekdoten, die uns in die Lage versetzen, die Wochenend-Stimmung in einem hübschen Ferienhaus zu verspüren.

Wilde Beeren ist kein ausschließliches Kochbuch, sondern ein Bildband zum Schmökern, Staunen und Träumen. Wir können es zu jederzeit in die Hand nehmen und den Verlauf des Jahres mitverfolgen. So sind die Kapitel auch nicht nach unterschiedlichen Speisen oder Beeren gegliedert, sondern beschreiben kleine Alltags-Geschichten wie "Noch so ein Sommertag", "Letzte Ernte" oder "Wenn der Garten aufgeräumt".

Das macht es natürlich schwer Rezepte zu finden. Dies wurde sehr gut mit einem alphabetischen Rezeptregister und einem Register nach Beeren ausgeglichen. Die Rezepte zeigen die Vielfältigkeit von Beeren. Da gibt es natürlich Desserts, Eis und Kuchen und viele Ideen, um die Schätze für die beeren-lose Zeit haltbar zu machen, aber auch pikante Gerichte sind vertreten.

Wenn es ein Rezept von Gabriele Halper ist, dann weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann. Deshalb war ich so mutig und habe die Erdbeer-Mandel-Torte mit Holunderblütencreme als Dessert für ein Menü für 26 Personen ausgewählt, ohne es jemals vorher ausprobiert zu haben. Das hat natürlich bestens funktioniert, obwohl ich die Menge erhöht und es auch noch glutenfrei gestaltet habe. Den Fliedersirup wollte ich gerne machen, um es mit meinem lange bewährten Rezept zu vergleichen und der Salat bot sich als schnelles Abendessen an.


Fliederblütensirup

Gebratene Hendlbrust auf Rucola-Himbeer-Salat
mit Himbeeressig














Erdbeer-Mandel-Torte mit Holunderblütencreme











Wilde Beeren ist ein Buch für Liebhaber von schönen Bildern, schönen Geschichten und schönen Rezepten. Es ist mehr als ein Kochbuch und ich kann es mir auch als sehr schönes Geschenk vorstellen. Es hat auf jeden Fall die Chance öfter als ein reines Kochbuch aus dem Regal genommen zu werden, da man es sich damit auch einfach so auf der Couch gemütlich machen können.

Wenn ich das Interesse jetzt an den Rezepten von Gabriele Halper geweckt habe, dann empfehle ich besonders die Bände der Kulinarischen Bibliothek (Tomate, Kartoffel, Citrus, Chili, Schokolade, Ingwer) und das Buch Fleischeslust.



Bildnachweis: Ariane Bille

Mein Beitrag zur großen Rezensions-Woche der Foodblogger - Jeden Tag ein Buch.

5 Kommentare:

  1. Liebe Dorothée,
    auf deine Empfehlung hin habe ich mir sofort das Buch gekauft: Ich habe noch nie ein Kochbuch so gründlich sofort durchstöbert wie dieses Buch. Die wunderbaren, jahreszeitlichen Landschaftsphotographien, die Beiträge der Autorin zu ihrem Einleben auf dem Land und die Beschreibung der Wetterphänomene - bist du sicher , dass dies in Österreich spielt :-)? Jedenfalls habe ich mich als Städterin, die in Oberbayern aufs Land gezogen ist, sehr oft ertappt gefühlt und die Brombeeren, Himbeeren und den Bärlauch, die von den Nachbarn in unseren Garten herüberwachsen, kennen wir auch. Ich habe die Beiträge sofort Mr. Feuerkopf vorgelesen und auch er war sehr angetan.
    Die Rezepte habe ich vor lauter Gartenarbeit noch nicht ausprobieren können, aber ich kenne und liebe die Rezepte der Autorin von ihrem Citrus-Buch her und bin jetzt schon angetan von den Beerenrezepten, die aus der Einfachheit her kommen um dann ganz köstlich zu sein, ideenreich und mit der Erfahrung der "alten Hausfrauen" - ich freue mich darauf sie demnächst umzusetzen. Dafür lasse ich, die ich ja wie du keine Süße bin, auch gerne mal das Abendessen ausfallen, denn, wie die Autorin auch schreibt, Kalorienzählen ist bei solchem Genuss völlig deplaziert :-).
    Grüßle vom Tölzer Feuerkopf

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    1. Liebe Feuerkopf,
      das hast Du so perfekt beschrieben - vielen Dank dafür. Mich freut es natürlich immer, wenn eine Rezension zu einem neuen schönen Buch verhilft. Und ich bin ganz schön froh, dass Mr. Feuerkopf auch Freude daran findet :-)

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  2. P.S. Das ideale Buch zum Träumen und Schmökern für alle, die das Glück haben Garten und Kochen miteinander vereinen zu können.
    Tölzer Feuerkopf

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  3. Schon der Einband sieht sehr schön und ansprechend aus; tolle Bilder, z.B. vom Fliedersirup- herzlichen Dank dafür! Das Buch wandert auf die "Wunschliste". Ein schönes, restliches Pfingstwochenende wünscht
    Bianca

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    1. Liebe Bianca,
      vielen Dank. Ich hoffe, Du hattest auch ein schönes Wochenende und mit diesem Buch hast Du Dir wirklich ein sehr schönes Exemplar ausgesucht.

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