Als Nicola Neumann in Südtirol zum ersten Mal die Nacht der Keller erlebte war sie begeistert und suchte nach einer Möglichkeit dies auch in München erlebbar zu machen. Was auf den ersten Blick unrealistisch erscheint, da es hier keine Winzer gibt, ist auf den zweiten Blick sehr schlüssig. Sie hat sich auf Entdeckungstour gemacht und viele schöne Vinotheken gefunden, die gerne an dem Konzept beteiligt sind. Bei allen Vinotheken handelt es sich um Geschäfte, die von den Inhabern mit viel Liebe und Engagement geführt werden. Und das ist das Schöne daran, man spürt die Persönlichkeit der Besitzer und kann so viele unterschiedliche und individuelle Läden entdecken.
Die Münchner Weininseln finden zu festen Terminen in den unterschiedlichen Stadtteilen statt. Informationen über die beteiligten Vinotheken und gibt es hier. In Zusammenarbeit mit miomente gibt es jetzt ganz neu eine geführte Tour rund um den Gärnterplatz. Miomente hat sich auf hochwertige und exklusive Genusserlebnisse spezialisiert. Über die nette Einladung von miomente zum Weininseln rund um den Gärtnerplatz habe ich mich sehr gefreut. Ich wollte schon immer einmal das "Weininsel-Feeling" erleben und der Gärtnerplatz ist einer der charmantesten Plätze der Stadt.
Treffpunkt für unsere kleine Genussgruppe (die Gruppengröße ist sehr angenehm) war die Vinothek Walter & Benjamin. Auf dem Tisch stand schon eine Platte mit sehr guter Rosmarin-Foccaccia mit Schinken und Walter Zimmermann-Hedewig füllte die Gläser mit einem Riesling.
Man spürt seine Begeisterung für Naturweine, wenn er von seinem Weinkeller erzählt. Mit viel persönlichem Einsatz werden die Weine ausgewählt und so ist ein beachtlicher Kellerschatz entstanden. Der muss natürlich auch wieder "gehoben" werden und das macht man am besten gleich vor Ort. Täglich wechselt die Menükarte und dazu gibt es auch eine ständig wechselnde Weinkarte mit offenen Weinen. Sehr gerne beraten die Inhaber die Gäste über passende Weine für einen schönen Abend. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit gegen ein Korkgeld Flaschenweine aus dem Sortiment zu genießen.
In einem kleinen Regal mit Spezialitäten und Delikatessen habe ich sogar noch Münchner Stadthonig entdeckt. Das merke ich mir und auch die Küche möchte ich nochmal ausprobieren. Draußen scheint die Abendsonne so warm auf die paar Tische vor den Schaufenstern und laden zum Verweilen ein. Für uns geht es weiter in die Toskana Weinhandlung & Weinbar.
Dort empfing uns Constance Heuberger mit einem feinperligen Prosecco und zweierlei Crostini. Seit 30 Jahren führt sie den kleinen Laden und ist spezialisiert auf Weine aus der Toskana. Und so folgten im Anschluss zwei toskanische Rotweine.
Bei unserem kleinen Weinspaziergang blieben wir in Italien, allerdings ging es in den Norden nach Südtirol. In der Weinhandlung Bergwein haben sich Claudia und Johann Dietsch ein Stückchen Südtirol nach München geholt. Wie stimmig das Konzept ist, lässt sich bereits mit bloßem Auge erkennen. In den Regalen stehen nicht nur Südtiroler Weine, sondern auch Delikatessen und Genussbücher. Darunter auch die Kochbücher, des von mir sehr geschätzten Herbert Hintner.
Mit der gleichen Liebe, mit der sie ihren Laden eingerichtet haben und die Produkte dafür auswählen, hat uns Claudia Dietsch begrüßt. Zu den beiden Weißweinen und einem Rotwein servierte sie uns selbstgemachte Spargel-Tartelettes, die sehr fein geschmeckt haben.
Bei Bergwein fühlten wir uns sehr wohl, da stimmte jedes Detail. Ich war da bestimmt nicht zum letzten Mal und freue mich schon auf die eine oder andere Verkostung, bei der auch immer die Winzer vor Ort sind.
Die Stimmung war schon etwas gelöst und wir steuerten die letzte Station bei Susana Dosil an. Die temperamentvolle Spanierin präsentiert im Camino del Vino natürlich spanische Weine und Delikatessen. Daran durften wir uns gleich gütlich tun und freuten uns über Salami, kleine Oliven und Brot mit gerösteter Paprika und Käse.
Der erste spanische Wein im Glas war überraschenderweise ein Weißwein, der uns sehr gut gefallen hat. Die beiden nächsten waren natürlich rot und schön kräftig.
Mit dem Camino del Vino ist es Susana Dosil in sehr kurzer Zeit gelungen einen charmanten Treffpunkt für Spanien-Liebhaber zu etablieren. Sie bietet auch gekühlte spanische Cavas für Kurzentschlossene und spanische Delikatessen an. Besonders diese kleinen köstlichen Oliven haben es mir angetan. Da hole ich mir ein Glas, wenn ich wieder einmal vorbei komme.
Die Tour hat mir sehr viel Spaß gemacht und auch neue Eindrücke vermittelt. Dabei habe ich Läden entdeckt, die so sind, wie ich mir das oft wünsche, wenn ich durch unpersönliche Innenstädte laufe, die bestückt sind mit den ewig gleichen Konzern-Geschäften. München bietet sicher noch mehrere Perlen, die entdeckt werden sollten. Da ist ein Genusserlebnis mit miomente eine schöne Möglichkeit dazu.
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