Montag, 23. März 2015

Gastro Premium Night 2015

Das Highlight während der Internorga ist jedes Jahr die Gastro Premium Night auf dem Süllberg bei Karlheinz Hauser. Der Andrang ist jedes Jahr groß und zeigt sich in einer langen Autoschlange auf der Elbchaussee in Richtung Blankenese. Jeder freut sich auf die wahrscheinlich beste Party, die die Gastronomie feiert.

Gleich am Eingang wurden wir von Lillet charmant mit zwei leichten Aperitifs empfangen. Jetzt sind die Gänge noch leer und es ist die beste Zeit bei den Ständen der hochwertigen Aussteller vorbei zu schauen. Mein erster Weg ging gleich zur Edition Fackelträger, wo es ein schönes Wiedersehen mit den netten Mitarbeitern gab. Bei Bos Food gab es schon die ersten Häppchen zu verkosten. Das gehört zum Konzept der Gastro Premium Night, dass die Aussteller eben nicht nur ausstellen, sondern mit ihren Produkten auch für das leibliche Wohl der Gäste sorgen.



Natürlich musste ich auch "auf ein Blättchen" beim Keltenhof vorbei schauen. Die bauen zarte Blattsalate, Kräuter und essbare Blüten für die Gastronomie an. Glücklicherweise kann ich deren Produkte im Frischeparadies bekommen, da ich die Qualität und Frische sehr schätze. Im Fokus stand diesmal die Wasabi-Rauke und die gab es auch gleich als Smoothie zu verkosten. Die österreichische Firma iSi bewirtete uns wieder mit köstlichen Espumas, die in kleinen Cones serviert wurden. Auf dem Außengelände, an der Grillstation von Rösle stand unser Freund Basti Völkl vom Jedermann und drinnen trafen wir unsere Freunde Julia und Michael Wurm von der Apfelblüte.




Zu den Höhepunkten des Abends gehört der Koch-Wettbewerb "Junger Wilder", der von der Fachzeitschrift rolling pin bereits zum 11. mal veranstaltet wird. Von insgesamt 2.325 Bewerbern haben sich drei junge Köche sich in drei Vorrunden für das Finale qualifiziert. Sie stellten sich mit ihrem Menü nun dem Urteil der prominent besetzten Jury. Für das 3-Gang-Menü gab es unterschiedliche Vorgaben, die alle erfüllt werden mussten. So befanden sich im Warenkorb Nudeln, Langpfeffer, BASIC Textur, geräucherter Paprika, King Prawns, Kaffee, Bavette und Kürbiskernöl. Das war schon eine ziemlich bunte Mischung, aber es mussten auch zwei Kochtechniken angewandt werden: das Sous-Vide-Garen und eine isi-Espumaflasche.


Die Jury v.l.n.r. - Heiko Antoniewicz, Bernd Arold (Gesellschaftsraum), Otto Koch, Tim Mälzer (Bullerei, Off Club), Karlheinz Hauser (Süllberg), Stefan Marquard (Jurypräsident), Walter Triebl (Junger Wilder 2014), Nils Egtermeyer (jellyfish), Lucki Maurer (meating point) Christoph Brand (Fliegende Köche)

Nach der Vorstellung der Jury ging es sofort mit den drei Vorspeisen los. Matthias Bernwieser, Sous-Chef im Restaurant Ylajali (Norwegen) legte als erster mit "Meerestexturen - Gebratene King Prawns mit geräuchertem Paprika, Kren und Jakobsmuschel-Rogen" vor. Ich habe ihm besonders fest die Daumen gedrückt, da er letztes Jahr den zweiten Platz belegte und er sich vorgenommen hat, es heuer besser zu machen. Die Köche sind im Finale sehr gefordert. Sie müssen zu einem bestimmten Zeitpunkt die 10 Teller für die Jury "abliefern". Wer zu spät serviert, bekommt Punktabzug. Dazu kommt das Blitzlichtgewitter der Kameras und das Live-Interview auf der Bühne. Dann müssen sie schnell zurück in die Küche, um den nächsten Gang fertig zu machen. Auch der Job der Jury ist anspruchsvoll. Es bleibt wenig Zeit, das Gericht zu verkosten und Punkte in verschiedenen Kategorien zu vergeben. Dazu kommt, dass sie während des Verkostens auch Interviews geben, damit die Zuschauer einen Eindruck vom Gericht bekommen. Besonders gut gefallen hat mir, dass der Vorjahressieger Walter Triebl die Gerichte fotografiert hat. Das war für mich ein schönes Zeichen der Wertschätzung.




Nach den neun Gerichten zog sich die Jury zur Beratung zurück. Dann ist der große Moment der Verkündung des Ergebnis gekommen. Matthias und Stefan Kohl, Sous-Chef im Interalpen Hotel Tyrol (Österreich) war die Erleichterung anzusehen, nachdem sie ihre drei Gerichte zum Jurytisch gebracht hatten. Mich freut es immer besonders, wenn trotz der Wettbewerbssituation der Zusammenhalt der Jungs zu sehen ist.




Der Herausgeber des rolling pin, Jürgen Pichler, machte es spannend mit der Ernennung des Jungen Wilden 2015. Die Anspannung war Matthias, Stefan und Frederik Jud, Sous-Chef im Restaurant Santé (Schweiz) deutlich anzusehen.




Und dann kam endlich das erlösende Votum für Matthias. Er hat es geschafft und seine Freude war riesengroß. Er ist der Junge Wilde 2015 und kann ein Praktikum bei Alex Atala, einem der besten Köche Südamerikas absolvieren. Es hat sich gezeigt, dass sich seine Beharrlichkeit und seine intensive Arbeit am Menü ausgezahlt haben. Ganz herzlichen Glückwunsch. Es war ein schöner Moment dabei zu sein und das Wechselbad der Gefühle der drei engagierten Köche zu erleben.



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