Algen als glutenfreier Ersatz für Nudeln? So etwas macht mich natürlich neugierig und so habe ich gerne die Algen von "I sea pasta" ausprobiert. Die holländische Firma Seamore möchte in Deutschland eine Crowdfunding-Kampagne starten, um den Abbau und Vertrieb dieser Algen im größeren Umfang zu finanzieren.
Die Idee ist, diese geschnittenen Algen wie Nudeln zu kochen und zu essen. Die zweite Rezeptidee ist Salat. Dafür werden die Algen in kaltem Wasser eingeweicht und das habe ich für ein zweites Abendessen ausprobiert.
Die Algen sind einfach zu behandeln. Da kann man kaum etwas falsch machen. Man gibt sie in kochendes Wasser und, wenn sie bißfest sind, gießt man sie ab und vermengt sie mit der Sauce. Ich war mir unsicher, ob sie in gesalzenem Wasser gegart werden sollen, da ihr Eigengeschmack salzig ist. Damit sie nicht auslaugen, habe ich mich dafür entschieden, das Wasser leicht zu salzen. Beim Kochen war ich etwas in Zweifel, da der Geruch eher sehr salzig und unangenehm war. Glücklicherweise war der Geschmack ganz anders und angenehm. Besonders gut gefallen hat mir der Biss. Seit Jahren machen wir Experimente mit glutenfreien Nudeln. Der Geschmack ist immer gut, aber ich störe mich einfach daran, wenn sie matschig sind. Da sind die Algen absolut überlegen. Trotzdem tue ich mich schwer damit, sie mit beliebten Saucen wie Bolognese oder Lachs-Sahne-Sauce zu kombinieren.
Für mein Gericht wollte ich geschmacklich sehr nahe am Meer bleiben und entschied mich für einen Klassiker aus der sardischen Küche. Eine ganz einfach Sauce, in deren Mittelpunkt Bottarga, der getrocknete und gesalzene Rogen der Meeräsche steht. Ich kann mir aber auch Muscheln sehr gut dazu vorstellen.
für 2 Personen
50 gr. Algen
1 Knoblauchzehe
Olivenöl
20 gr. Bottarga
3 Stiele Petersilie
Meersalz
schwarzer Pfeffer aus der Mühle
Chiliflocken
Während die Algen garen, die Zutaten für die Sauce vorbereiten.
Die Knoblauchzehe schälen, halbieren und in feine Scheiben schneiden. Den Bottarga reiben. Die Petersilienblätter von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden.
Die Knoblauchscheiben in reichlich Olivenöl garen und leicht salzen. Darauf achten, dass sie nicht braun werden. Die abgetropften Algen untermischen. Etwa 2/3 der geriebenen Bottarga unterrühren und alles mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Die Algen mit der Sauce auf Teller geben und mit Petersilienstreifen und dem restlichen Bottarga garnieren. Die Chiliflocken darüber streuen und sofort servieren.
Zu diesem ungewöhnlichen Gericht braucht es einen kräftigen Wein, der da mithalten kann. Wir haben zum Essen zwei verschiedene Weine aus Österreich verkostet. Der eine ging leider unter, aber überzeugt hat uns "Der Ott 2014" So nennt der Winzer Bernhard Ott aus dem Wagram seinen Grünen Veltliner. Und der bringt ein wahres Aromenfeuerwerk mit, das von Tabak über Marille bis zu Apfel und Birne reicht. Trotz der Cremigkeit und leichten Süße kann er auch noch mit zart salzigen Aromen aufwarten und ergänzt damit perfekt das Salzige von Algen und Bottarga.
Empfohlen wird eine Einweichzeit von 4 Stunden für die Algen. Das passt nicht so ganz zu meinem Alltag, weil zwischen Heimkommen vom Büro und Abendessen keine 4 Stunden Platz haben. Also habe ich die Algen gleich morgens in kaltem Wasser eingeweicht und somit hatten sie ca. 8 Stunden Zeit. Überrascht hat mich, dass die Konsistenz wirklich genauso ist, wie wenn man sie kocht. Trotz der langen Einweichzeit hatten sie noch immer einen angenehmen Biss. Für einen Salat ist es empfehlenswert, wenn man sie etwas zerkleinert, dann passen sie besser auf die Gabel.
Das Rezept ist so einfach, da gibt es jetzt ausnahmsweise mal eine rudimentäre Beschreibung. Für 2 Personen 50 gr. Algen in kaltem Wasser für mind. 4 Stunden einweichen. Eine gelbe und eine rote Paprika in Segmente schneiden, die Kernhäuser heraus schneiden und dann in Streifen schneiden. Die Streifen mit Salz und Zucker marinieren und ziehen lassen. Zwei Frühlingszwiebeln schräg in breite Streifen schneiden. Das Weiße zu den marinierten Paprika geben. Zwei Knoblauchzehen in Scheiben schneiden und mit einem guten Schuss Olivenöl zu den Paprika geben und diese mit geschlossenem Topfdeckel erhitzen und bei sanfter Hitze bissfest dünsten. Kurz vor Ende der Garzeit das Grün der Frühlingszwiebel und die abgetropften Algen zugeben.
Aus dem Saft einer halben Zitrone, Meersalz, Zucker, schwarzem Pfeffer aus der Mühle und Olivenöl eine cremige Vinaigrette rühren und den Salat damit anmachen. Er kann noch etwas ziehen und dann servieren.
Montag, 22. Juni 2015
4 Kommentare:
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2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
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5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.
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Oh, das ist was für mich - ich liebe Algen! Auch wenn so manch einer den Kopf darüber schüttelt ;-) . Ich geh mir das gleich mal anschauen.
AntwortenLöschenZum Thema glutenfreie Nudeln: ich hatte neulich Pasta aus Linsen (rot und grün) und aus Kichererbesen. Die waren sehr angenehm - aber gut.....im Biss mit Hartweizen mitzuhalten, das ist schwer. Aber vielleicht sind sie einen Versuch wert.
P.S. Wirklich 200 gr. trockene Algen für 2 Personen? ;-)
Liebe Susanne, ich wusste gar nicht, dass Du eine Algenliebhaberin bist :-). Mit Linsen- und Kichererbsenmehl arbeite ich auch gerne, weil es einen würzigen Geschmack hat. Und auf der Packung steht 400 Gramm, ich habe so geschätzt die Hälfte herausgenommen und verbraucht :-).
LöschenOk, gut zu wissen. Mir kam das recht viel vor, weil die ja noch so aufquellen.
LöschenHeute hatte ich die zweite Packung in der Hand und da ist mir aufgefallen, dass da nur 100 gr. draufsteht :-). Ich habe damals nur im Internet nach der Verpackungseinheit gesucht. Vielen Dank, dass Du aufgepasst hast. Ich habe es geändert :-)
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