Ein paar Fahrtminuten vom Salzburger Hauptbahnhof entfernt, liegt das Restaurant Pfefferschiff. Es verdankt seinen Namen einer schönen Geschichte von Vertrauen und Zuversicht. Ein armer, Salzburger Handelsgeselle erfuhr 1689 in Venedig von einem verschollenen Schiff. Er vertraute darauf, dass es wieder auftauchen würde und kaufte mit allen seinen Ersparnissen das verschwundene Schiff. Zusätzlich legte er ein Gelübde ab, für den Hl. Antonius als Schutzpatron verlorener Sachen, eine Kapelle zu errichten, wenn das Schiff ankommt. Sein Mut wurde belohnt und das Schiff mit einer großen Ladung Pfeffer kam in Venedig an. Er hielt sein Versprechen und die Kapelle wurde in Söllheim gebaut. Daneben entstand das Pfarrhaus und das beherbergt heute das
Restaurant Pfefferschiff.
Viele Jahre stand das Pfefferschiff unter der kulinarischen Leitung von Klaus Fleischhaker, der in Österreich heute noch ein Begriff ist. Vor fünf Jahren übergab er das Pfefferschiff an seinen langjährigen Küchenchef Jürgen Vigné. Zusammen mit seiner Frau Iris, einer renommierten Sommeliere, hat er das Pfefferschiff zu einer der ersten kulinarischen Adressen Salzburgs gemacht. Jürgen Vigné ist mit einem Michelin-Stern und 2 Hauben von Gault Millau ausgezeichnet. Die österreichische Bewertung entspricht 15 bis 16 Punkten nach deutschem System.
Es hat sich herumgesprochen, dass man dort nicht nur sehr gut essen kann. Die beiden bieten auch Gourmet-Kochkurse, z. B. für Wildkräuter-Menüs oder perfekt vorbereitete Festtagsmenüs, an. Wer daheim Gäste bewirten möchte und sich das Kochen eines Menüs nicht zutraut oder keine Zeit dafür hat, der kann sich sogar eine Gourmetbox vorbestellen. In der Box ist ein komplett fertiges Menü für zwei Personen, das nur noch erwärmt und angerichtet werden muss. Eine tolle Idee!
Wir waren im August zum Mittagessen im Pfefferschiff und ich hatte sehr auf einen Tisch im schönen Garten gehofft. Aber der Wettergott hat es nicht gut mit uns gemeint und Regen mitgebracht. In einer der der drei kleinen Stuben im eleganten Landhausstil waren wir auch sehr gut aufgehoben. Da passt es gut dazu, dass der sehr aufmerksame und charmante Service schöne Dirndl dazu trägt. Als Münchnerin habe ich ein sehr feines Gespür für gelebte Tradition und das ist im Pfefferschiff sehr natürlich und authentisch.
Als leidenschaftlicher Fischer liegen Jürgen Vigné die heimischen Fische besonders am Herzen. Mich hat es sehr gefreut, dass eine Renke auf der Karte zu finden war. Gut gefallen hat mir auch, dass heimische Produkte, wie die Marille und traditionelle österreichische Gerichte, wie das Schulterscherzl und der Datschi im Fokus standen. Die beiden Menüs der Lunch-Karte waren eine sehr gelungene Mischung aus Tradition und Moderne. Wir konnten uns nicht so richtig entscheiden und probierten deshalb beide Menüs. Auch nach dem gegenseitigen Tellertausch könnte ich nicht sagen, welches mein Favorit war. Beide haben mir sehr gut gefallen.
|
Brotkorb mit Salzstangerl
Kernöl-Aufstrich, Butter mit Nussbutter |
|
Räucherforelle mit Gemüse und Schwarzbrotschaum
Kartoffelsuppe mit Kernöl |
|
Melone, verschiedene Sorten
Ziegenfrischkäse - Verjus - Olive |
|
Gänseleber, marinierte Kugel & gefüllter Profiterol
Wachauer Marille - Kürbiskerne - Pimpinelle |
|
Weinbegleitung zu den Vorspeisen
besonders gelungen war die Scheurebe von Horst Sauer zur Gänseleber |
|
Renke, auf der Haut gebraten
grünes Gemüse - Vermouth - Gnocchi |
|
Kalb, Schulterscherzl 24h Sous vide gegart
Sommerpilze, Petersilie, Pfirsich |
|
Weinbegleitung zu den Hauptgängen |
|
Der Käsewagen glänzt mit Spezialitäten aus Österreich, Deutschland und Frankreich. Dazu gibt es hausgemachte Chutneys. |
|
Heidelbeeren, Datschi & Gateau
Valrhona Schokolade - Sauerrahm - Zitronengras |
|
Marille, Knödel kalt & warm
Mandel - Topfen - Holunder |
|
Pralinenauswahl |
|
Der gut sortierte Schnapswagen |
|
Warme Atmosphäre im Gastraum |
|
Leider schlechtes Wetter und wir konnten nicht in dem schönen Garten sitzen. |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Was passiert, wenn Du hier einen Kommentar hinterlässt?
1. Ich freue mich darüber.
2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
3. Dein Kommentar und Dein Kontakt wird gespeichert. Das ist ein Standard von Blogger, dem Tool, das ich nutze, um diesen Blog zu schreiben.
4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.