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Donnerstag, 24. September 2015

Rezension
vegan & süss von Bernd Siefert

Vegane Ernährung und vegane Kochbücher sind ein ungebrochener Trend. Ich ernähre mich nicht vegan, bin aber gerne bereit vegane Gerichte zu essen, wenn sie keine Ersatzstoffe beinhalten. Diese Ersatzstoffe sind für mich genauso unsinnig wie die klassischen Fertiggerichte. Am schwierigsten ist es bei Desserts und beim Backen Zutaten aus dem tierischen Umfeld zu ersetzen. Dabei denke ich vor allem an Eier und Milchprodukte. Trotzdem war ich neugierig und wollte eigene Erfahrungen machen. Es war mir wichtig, mich hierbei auf ein Buch eines renommierten Autors zu stützen. So kam ich auf "vegan & süß" von Bernd Siefert.

Bernd Siefert ist ein Spitzen-Patissiers. Sein Berufsziel stand bereits früh fest und er hat damals schon jede Möglichkeit genutzt, sich weiterzubilden. Nach der Lehre folgten die Wanderjahre. Die meiste Zeit davon verbrachte er im Ausland, bei den ganz großen Namen der Branche. Parallel dazu gewann er viele Wettbewerben und erreichte 1997 sein größtes Ziel, den Gewinn der Weltmeisterschaft der Konditoren. Heute ist er stellt er seine Erfahrungen dem Nachwuchs als Trainer zur Verfügung.

Zusammen mit seiner Schwester leitet er das Café Siefert in Michelstadt, das seit über 250 Jahren in Familienbesitz ist.


Vorstellung der Autoren


Das hochwertige Buch hat ungefähr die Größe einer DIN A4-Seite. Nach einem kurzen Vorwort des Autors geht es sofort mit den Rezepten los. Die sind untergliedert in die Kapitel "Kuchen, Torten und Cupcakes", "Kekse, Cookies und Lollicakes" und "Desserts und Eis".

Jedes Rezept ist mit einem stimmungsvollen Foto im aktuellen Stil, wie man ihn in vielen Backblogs sieht, illustriert. Zusätzlich gibt es noch kleine sympathische Zeichnungen, die mir fast besser gefallen. Beim Rezept werden die benötigten Utensilien, die Zubereitungsdauer, die Zutatenliste und die Zubereitungsschritte angegeben. Bei Rezepten, bei denen es sinnvoll ist, gibt es auch noch eine Angabe zur Portionsgröße.

Das vierte Kapitel behandelt die Warenkunde. Zu den klassischen Backzutaten, wie z. B. Eier, Zucker, Mehl, Milch, gibt es Erläuterungen und Angaben zu Alternativen.  Hier fehlt mir ein Glossar, in dem spezielle Zutaten erklärt werden. Besonders aufgefallen ist es mir bei der Apfelsüße. Das ist ein Produkt aus dem Profibereich und es ist auch nicht an jeder Ecke erhältlich. Diese Zutat wird öfters verwendet und Erläuterungen sind nur unter der Überschrift "Zucker" zu finden.

Am Ende des Buches gibt es noch ein alphabetisches Rezeptregister nach Kapiteln und leider keine gesamte Auflistung.

Mit dem Praxistest hat es ziemlich lange gedauert. Öfters habe ich Rezepte ausgewählt und dann wieder verworfen, weil die Saison des benötigten Obst längst vorbei war. Schließlich standen zwei fest, die saisonal unabhängig waren. Der Südtiroler Buchweizenkuchen, der sogar glutenfrei ist und das Schokoladen-Himbeer-Chili-Sorbet, für das TK-Himbeeren verwendet werden. Irgendwann wollte ich nicht mehr neu überlegen und habe aus dem Kirsch-Clafoutis einfach einen Reineclaude-Clafoutis gemacht. Alle drei Rezepte waren verständlich beschrieben und haben sich einfach umsetzen lassen. Geschmacklich würde ich sie unterschiedlich bewerten. Der Kuchen war richtig gut und den werde ich künftig öfters machen, allerdings die Mandelmilch mit echter Milch ersetzen. Der Clafoutis und das Sorbet haben geschmeckt, allerdings schmecken beide in einer nicht-veganen Variante wesentlich besser. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass Veganer wenig Chancen haben diese Desserts besser zu bekommen.


Südtiroler Buchweizenkuchen
Kirschclafoutis mit Thymian (hier mit Reineclauden)
Schokoladen-Himbeer-Chili-Sorbet















Fazit:
"Vegan & süß" von Bernd Siefert bietet viele Rezepte für klassische und moderne Desserts in einer veganen Variante. Man sollte bereit sein, Zutaten dafür im Internet zu bestellen. Wer sich vegan ernährt hat mit diesem Buch die Möglichkeit, schmackhafte Backwaren und Desserts selbst herzustellen, die nahe an das Original kommen.

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