Wir waren vor ein paar Wochen ziemlich stark mit Arbeit eingedeckt und so eine kleine Auszeit konnte uns nur gut tun. Bei unserer Ankunft war das Haus so schön beleuchtet und wirkte sehr einladend. Da spürten wir sofort die Leidenschaft und das Engagement von Brigitte und Thomas Zwink, die sich, nach den gastronomischen Jahren in München, den Dorfwirt in Unterammergau übernommen hatten.
Schönes Licht und die heimelige Atmosphäre setzte sich auch im Inneren fort. Die Gasträume waren mit so viel Liebe und schönen Dingen dekoriert, dass die Vorfreude weiter stieg. Zur Einstimmung auf das Menü gab es selbstgebackenes Weißbrot mit Kürbiskernsalz, Kernöl und Olivenöl.
Bei der Gestaltung eines Menüs lässt sich Thomas Zwink hauptsächlich von den Produkten leiten. Das merkt man ganz deutlich an den schönen Ideen mit dem aktuellen Saisongemüse Kürbis, wie das Salz mit gemahlenen Kürbiskernen, dem Senf mit Kürbiskernen und dem Einsatz von Kernöl zum Brot und beim Dessert. Entgegen der Menü-Regeln stand zweimal Rindfleisch auf der Karte. Aber Menü-Regeln sind dazu da, gebrochen zu werden. Da beim Dorfwirt sehr eng mit den regionalen Produzenten gearbeitet und ganze Tiere verarbeitet werden, gibt es eben verschiedene Gerichte von einem Tier. An unserem Abend waren das Tatar, die Innereien beim Voressen und das geschmorte Böfflamott. Wer sich über die Namen wundert, das sind sehr traditionelle Gerichte aus der bayerischen Küche, die nicht nur aus Weißwurst und Schweinebraten besteht. Und so lässt sich die Küche von Thomas Zwink am besten beschreiben, eine feine bayerische Küche mit Respekt vor dem Tier und Einbeziehung regionaler und saisonaler Produkte. Damit unterstützt er auch die Philosophie von Slow Food e. V.
Besonders neugierig war ich auf die Slow-Food-Garnelen. Das sind Garnelen, die aus einer Aquakulturanlage in Mecklenburg stammen. Diese Cristalle Garnelen sind Rückstandsfrei und werden nicht mit Antibiotika behandelt.
Tatar mit Kürbiskernsenf |
Voressen 2.0 Zunge, Niere, Hohe Rippe und gelbe Rübe in Brühe mit Schnittlauchöl |
Viererlei von der Lachsforelle Sashimi, auf der Haut gebraten, Ceviche und gebeizt |
Polenta mit Steinchampignons, Lardo und Rote-Bete-Schaum |
Garnelen mit einem Gröst'l aus vergessenen Gemüsen und Salsa Verde |
Böfflamott, Selleriepüree, Rosenkohl |
Maulwurftöpfchen Mousse au Chocolat von der Felchlin-Schokolade mit Kernöleis |
Pralinenauswahl |
Am nächsten Tag erfreuten wir uns sehr an dem köstlichen Frühstück mit selbstgemachten Marmeladen, Wurst und Käse aus der Region, sogar eine selbstgemachte Entenleberpastete stand auf dem Tisch. Dazu gab es frische Semmeln, Apfelsaft, Müsli, Joghurt mit Obst .... - einfach alles, was das Herz begehrte für einen tollen Start in den Tag.
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