Dienstag, 15. Dezember 2015

Das weihnachtliche Rostock

Vor ein paar Jahren habe ich zufällig ein paar Bilder von der Hansestadt Rostock gesehen und nicht mehr vergessen. Damals wurde die Idee geboren, einmal Rostock zu besuchen. Ende November war es endlich soweit und wir flogen nach Rostock-Laage. Der Flughafen liegt ziemlich weit außerhalb, da er eigentlich ein Militärflughafen ist und man ergänzend ein Flughafenterminal für die zivile Nutzung dazu gebaut hat. Leider ist die Anbindung an Rostock mit öffentlichen Verkehrsmitteln schwierig. Es gibt einen Bus, der zum ZOB fährt und bei unserer Ankunft stand ein einziges Taxi vor der Türe. Das alles konnte unsere Vorfreude auf Rostock nicht trüben und das blieb den ganzen Aufenthalt so. Rostock ist eine sehr schöne Stadt und absolut besuchenswert. Was wir im Vorfeld nicht wussten, dass dort der größte Weihnachtsmarkt in Norddeutschland stattfindet.

Dessen Wahrzeichen ist diese große und wunderschöne Weihnachtspyramide, die vor dem rosa Rathaus mit den sieben Türmen steht. Im ersten Stock befindet sich ein gemütliches und einladendes Stüberl. Leider entspricht das Essen nicht dem bezaubernden Ambiente. Man bleibt besser beim Glühwein oder Eierpunsch.



Rund um die Weihnachtspyramide laden viele, weihnachtlich dekorierte, Fahrgeschäfte zum Mitmachen ein. Dazwischen kann man sich bei den Glühwein- und Essensbuden stärken. Gereizt hat uns eine Fahrt mit dem großen Riesenrad, die wir uns für den nächsten Tag aufgehoben haben. Der Wettergott meinte es gut mit uns und bei strahlendem Sonnenschein erlebten wir diesen tollen Blick über die Stadt bis zum Stadthafen.


Der Rostocker Weihnachtsmarkt zieht sich vom Neuen Markt am Rathaus durch die ganze Fussgängerzone in der Altstadt. Dort verändert sich sein Charakter und der Schwerpunkt der Buden liegt bei Essen und Trinken. Vereinzelt gibt es auch Anbieter, bei denen man Weihnachtsgeschenke kaufen kann. Es macht viel Spaß dort zu bummeln und dabei auch noch die herrlichen Häuser zu betrachten.


Ein besonderes Highlight für uns war der Kunsthandwerker-Weihnachtsmarkt in der Nikolaikirche. In den 70ern wurde die Kirche umgewidmet und Wohnungen in das Dach und Büros in den Turm eingebaut. Gottesdienste finden keine mehr statt. Dafür wird die Kirche für verschiedene Veranstaltungen genutzt. Es ist schon ungewöhnlich, in einer Kirche Geflügel und Wurstwaren zu kaufen. Das mit dem Geflügel wäre im Flugzeug sicher problematisch geworden, aber ein paar Würste vom Bauernhof Kliewe, von der Insel Rügen, haben wir mitgenommen.


Gegenüber der Nikolaikirche entdeckten wir das Cafe in der Likörfabrik und probierten den Mittagstisch aus. Dort gibt es zu zivilen Preisen einfache Gerichte, die frisch gekocht sind und sehr gut schmecken. Besonders verführerisch war auch das Kuchenbuffet und ich konnte bei den hausgemachten Kuchen nicht widerstehen.


Typisch für die Region ist der Sanddorn, dessen säuerlicher Geschmack mir sehr gut gefällt. Bei der Touristen-Information gibt es verschiedene Köstlichkeiten aus Sanddorn, aber auch lokales Bier und Gin zu kaufen. Besuchen sollte man sie auf jeden Fall, denn dort startet der kleine Bus zur Stadtrundfahrt. Die kann ich sehr empfehlen. Man bekommt einen sehr guten Eindruck von der Altstadt und dem Stadthafen. Wir haben die Fahrt durch die schönen Straßenzüge sehr genossen und fühlten uns auch sehr gut informiert.


Von der Touristen-Information sind es nur noch ein paar Schritte zum Kloster zum Heiligen Kreuz. Im Klostergarten findet der Historische Weihnachtsmarkt statt, der Nachts besonders reizvoll ist.

Im Klosterhof befindet sich der Klosterladen, in dem man kulinarische Mitbringsel kaufen kann. Es gibt Kräuter, Gewürze, Salze, Likör, Essig, Senf und vieles mehr.


Immer, wenn wir so nah am Meer sind, möchten wir unbedingt frischen Fisch essen. Das haben wir im Restaurant Borwin ausgiebig getan. Die Karte ist umfangreich, aber wir haben uns auf die Fischkarte konzentriert. Dabei kann man den gewünschten Fisch auswählen und zwei Beilagen nach Geschmack dazu nehmen. Wir entschieden uns für Steinbutt bzw. Kabeljau. Beide waren sehr frisch und saftig zubereitet. Zum Dessert teilten wir uns eine Crème-Brulée-Variation und dann schmeckte hinterher ein Kümmel auch noch gut. Ich war sehr überrascht, wie mild der war.


Die Weihnachtsstimmung in Rostock war wunderbar und überraschte uns sehr. Wir hatten nicht damit gerechnet, dass der Weihnachtsmarkt bereits eine Woche vor dem ersten Advent geöffnet hatten. So sind war ganz unverhofft zu einem Weihnachtsausflug gekommen, der heuer gar nicht auf dem Plan stand.

Kulinarisch haben wir in Rostock schöne Plätze entdeckt, aber auch Enttäuschungen erlebt. Dazu gehörte leider auch die Weinwirtschaft im Steigenberger Hotel "Sonne". Trotz der gepflegten Weinkarte ist das Essen leider kein Genuss.

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