Freitag, 24. Juni 2016

Old-fashioned Rhabarber-Kompott nach Myrtle Allen

Für einen Leistungssportler ist die richtige Ernährung genauso wichtig, wie das Training. Nach diesem Grundsatz kocht Holger Stromberg für unsere Fußball-Nationalmannschaft. So ist es fast schon ein guter Brauch geworden, dass Peter zum Foodblog-Event aufruft. Diesmal gilt das Motto "EuropaKochen 2016" und die Zusammenfassung ist aufgebaut, wie der Spielplan. Erste "Ergebnisse" sind schon zu lesen. Wer passend zum Spiel kochen will, findet hier viele Anregungen.

Meine letzte kulinarische Reise nach Irland ist gerade einen Monat her und ich habe wundervolle Tage auf dem Ballymaloe Lit Festival verbracht. Mit dieser Erinnerung habe ich mich spontan für Irland entschieden.

Ballymaloe ist untrennbar mit dem Namen Myrtle Allen verbunden. Sie ist inzwischen 92 Jahre alt und lebt immer noch dort. Man kann sagen, dass sie die irische Küche revolutionierte. Sie hat verstanden, dass die beste Qualität durch kurze Wege erzielt werden kann. Viele Zutaten, die sie in ihrem Restaurant auf den Teller brachte, stammten von der eigenen Farm. Dort wurden schon immer Gemüse, Obst, Salat und Kräuter angepflanzt. Auch Nutztiere leben dort und das Meer ist nicht weit, sodass auch Fisch und Meeresfrüchte schnell in der Küche waren. Für ihre kulinarische Leistung hatte sie auch einen Michelin-Stern.



Als ich wieder daheim war, konnte ich nicht widerstehen und habe mir antiquarisch ihr Kochbuch "Cooking at Ballymaloe House" gekauft. Darin habe ich ein Rhabarber-Kompott entdeckt über das sie schreibt, dass sie den Rhabarber immer von einer Pflanze erntet, den ihr Großvater schon vor über 100 Jahren gepflanzt hat. Unser Rhabarber ist nicht so alt, aber er hat schon einiges erlebt. Zwei Jahre hintereinander ist er jedes Jahr im Frühjahr umgezogen und tapfer wieder angewachsen. Leider kenne ich die Sorte nicht, aber wir haben einen Rhabarber, bei dem man sofort versteht, weshalb er ein Obst, sondern Gemüse ist. Die Stangen werden sehr breit, er ist grün und sauer. Deshalb eignet er sich auch gut für pikante Gerichte.

Myrtle Allen empfiehlt den Sirup mit Hollunderblüten zu aromatisieren. Das hat gut gepasst, weil hier in der Gegend unzählige Hollerbüsche in schönster Blüte stehen und ich beim Nachbarn ein paar abschneiden durfte.

Wenn das deutsche Team ein Spiel gewinnt, dann gibt es hinterher Eiscreme zur Belohnung. Vielleicht gibt es für das irische Team ein Rhabarber-Kompott nach einem Rezept von Myrtle Allen. Verdient hätten sie es auf jeden Fall.




500 gr. Zucker
500 ml Wasser
3 große Holunderblüten
1 kg Rhabarber

Schlagsahne
Zucker
1 große Holunderblüte

Aus dem Zucker und dem Wasser einen Läuterzucker kochen. Dazu beides in einen Topf geben und sprudelnd aufkochen lassen, bis sich der Zucker gelöst hat. Dann den Herd abschalten und die Holunderblüten (den großen Stiel vorher entfernen) hineingeben und umrühren. Den Sirup ungefähr 30 Minuten ziehen lassen.

In der Zwischenzeit den Rhabarber schälen und in Stücke schneiden. Den Sirup durch ein Sieb in einen großen Topf gießen und die Rhabarberstücke zugeben. Den Rhabarber für 6 bis 10 Minuten sanft dünsten lassen. Er sollte weich sein, aber seine Form noch behalten. Abkühlen lassen und bei Raumtemperatur oder gekühlt mit Schlagsahne servieren.

Von der letzten Holunderblüte nur die kleinen Blüten abzupfen und über Rhabarberkompott und Sahne als Deko streuen.



Mein Beitrag zum Blog-Event "EuropaKochen 2016"


Blogevent EuropaKochen 2016 - Wir kochen uns durch Europa

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