Dienstag, 9. August 2016

Rezension: Zu Gast in Griechenland

In meiner umfangreichen Kochbuch-Sammlung ist die griechische Küche kaum vertreten. Weshalb das so ist, weiß ich selbst nicht. Dabei gibt es einige griechische Gericht, die ich sehr gerne esse. Allen voran gefüllte Weinblätter (vorzugsweise in Zitronensauce) und Pulpo in allen Variationen. Da kam es mir gerade recht, dass in dem neuen Kochbuch-Programm von teNeues auch ein griechisches Kochbuch erschienen ist.


"Zu Gast in Griechenland" ist mehr als nur ein Kochbuch. Prinzessin Tatiana von Griechenland hat, gemeinsam mit Diana Farr Louis, der Gründerin von BOROUME, viele Prominente gewinnen können, griechische Rezepte zu veröffentlichen. BOROUME ist eine Nichtregierungsorganisation und ist die einzige gemeinnützige Hilfsorganisation in Griechenland, die sich dem Kampf gegen Lebensmittelverschwendung und Mangelernährung verschrieben hat. Alle Gewinne aus dem Verkauf dieses Buches werden an BOROUME gespendet.

Über dreißig Persönlichkeiten aus der ganzen Welt haben ihre griechischen Lieblingsrezepte für dieses Buch zur Verfügung gestellt. So ist eine buntes Mischung aus traditionellen und modernen, sowie einfachen und anspruchsvollen Rezepten entstanden. Mir ist sofort aufgefallen, dass viele, sehr unterschiedliche, Pulpo-Rezepte dabei sind. Und zu meiner großen Freude gibt es auch ein Rezept für gefüllte Weinblätter mit Zitronensauce.

Die beteiligten Prominenten werden kurz mit Foto, Lebenslauf und drei Fragen rund um Griechenland vorgestellt. Gleich im Anschluss daran kommen die beigesteuerten Rezepte. Das können bis zu drei Rezepte sein. Durch diese Struktur wird man zum Blättern und Schmökern angeregt. Eine gezielte Suche nach Zutaten, Zubereitungsmethoden oder Art des Gerichts ist so nicht möglich, wird aber sehr gut durch den Index am Schluss des Buches ersetzt.

Die Rezepttitel sind in deutsch und griechisch angegeben. Es wurde sogar darauf geachtet, den griechischen Titel in lateinischen Buchstaben anzugeben. Das ist hilfreich, wenn man die griechische Schreibweise nicht lesen kann, es aber trotzdem griechisch aussprechen möchte. Zu jedem Rezept gibt es eine kleine Geschichte, die Zutatenliste mit Personenangabe und die Zubereitungsschritte auf einer Seite. Die Rezepttexte sind klar strukturiert und gut zu verstehen. Nicht jedes Rezept ist mit einem Foto illustriert. Hier bleibe ich bei meiner Meinung: das ist auch nicht immer notwendig.

Bei der Auswahl der Rezepte zum Nachkochen für die Rezension, wollte ich der Rezeptvielfalt gerecht werden. Deshalb habe ich ein eher traditionelles Rezept, ein modern interpretiertes und ein sehr einfaches ausgesucht. Alle drei haben sich unkompliziert kochen lassen und sind sehr gut gelungen.

Besonders interessant fand ich die kleine Geschichte zum Fenchelrezept. Marathon bedeutet übersetzt "Fenchelfeld" und in der Region rund um diesen Ort wächst sehr viel Fenchel.


Gebackener Fenchel

Das Rezept ist einfach, aber sehr wirkungsvoll. Der Fenchel wird mit Balsamico und Olivenöl mariniert und im Backofen gebacken.
 Langsam geschmorte Lammkeule
Smoothie à la Baklava

Die Aromen des Baklava in einem Smoothie. Das schmeckt zum Frühstück, oder als leichtes Dessert im Sommer. Verschiedene Nüsse und Honig werden mit Buttermilch und Joghurt gemixt.












Fazit:

"Zu Gast in Griechenland" bietet auch für weniger erfahrene Hobbyköche schöne Anregungen für die griechische Alltagsküche. Auch die etwas anspruchsvolleren Rezepte lassen sich gut umsetzen. Bis auf wenige Ausnahmen sind die Zutaten im normalen Supermarkt gut erhältlich. Das Buch lädt zum Lesen und zum Nachkochen ein.


Prinzessin Tatiana von Griechenland hat vor ein paar Wochen das Kochbuch selbst in München präsentiert. Die Küche des Charles Hotels hat dazu einige Kleinigkeiten aus dem Buch gekocht. Hier sind ein paar Impressionen von der Veranstaltung.




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