Freitag, 5. August 2016

Sommer in der Stadt:
Pop-up Restaurant RiminiRimini im Eataly München

Als meine Mutter, in den 50igern, die Welt entdeckte, da reiste sie mit ihrer Freundin nach Italien. Sie ist heute 89 Jahre alt und wenn ich sie besuche, dann bringe ich ihr einen Bildband von Italien mit. Das macht sie glücklich und sie telefoniert danach mit ihrer ebenfalls hochbetagten Freundin und die Damen erinnern sich an gemeinsame Reisen.

Als Teenager war meine erste Auslandsreise nach Italien (o.k. eigentlich war es Österreich, aber für eine Münchnerin ist Österreich kein Ausland....). Meine Mutter wollte ihren Kindern "ihr Italien" zeigen. Es ging mit dem Nachtzug über den Brenner, durch Südtirol, an die Adria. Rimini, Cesenatico, Milano Marittima, Cattolica - ich kenne alle Strände und die "italianità", die sie in den 70igern versprühten.

Meine Erinnerungen wurden geweckt, von einer Einladung von Eataly zum Pre-Opening des Pop-up-Restaurants RiminiRimini. Und zu meiner größten Freude servierte der Küchenchef Alex Sallustio als erstes eine Piadina. Das ist sozusagen "die kleine Schwester der Pizza" und für mich untrennbar mit den Italien-Urlauben verbunden. Es war damals eine höchst exotische Speise, die es wirklich nur dort gab und auf die wir uns jedes Jahr gefreut haben. Außerhalb von Italien habe ich noch nie eine gegessen, ein bisserl aus Prinzip, um den Mythos nicht zu zerstören. Der Mythos lebt weiter und ist jetzt ganz nah und greifbar für mich.


Die typische italienische Menüfolge besteht aus vier Gängen. Antipasti, Primo Piatto, Secondo Piatto, Dolci. Genauso baut sich die Karte auf und man kann aus unterschiedlichen Antipasti wählen, die jeden Tag frisch zusammengestellt werden, je nachdem, was auf dem Markt angeboten wird. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Antipasti alle selbstgemacht und von excellenter Qualität waren. Als "ersten Teller" probierten wir ein Meeresfrüchte-Risotto aus dem Parmesanlaib.


Die gute-Laune-machenden bunten Keramikteller verführten natürlich dazu, alles kreuz und quer zu probieren. Irgendwann war dann doch der Hauptgang dran. Ein großer, im ganzen gegarter Wolfsbarsch mit Zucchini und Kartoffeln. Beim ersten Biss dachte ich mir, wie die Italiener es schaffen, so perfekte Zucchini zu servieren. Sie sind für mich immer der Gradmesser für die Qualität einer italienischen Küche. Da wo die Zucchini noch Biss haben und ein konzentriertes Aroma, da wird gut gekocht.


Die lockere Stimmung des schönen Abends setzte sich am Nachtisch-Buffet fort. Bei so einer Präsentation macht es doch gleich viel mehr Spaß auszuwählen. Die Desserts waren ebenfalls hausgemacht und nicht so klebrig süß, wie man es aus so mancher italienischen Vitrine kennt.


Zu meiner Überraschung gab es einen ausgezeichneten Lambrusco. Also nicht diesen Kopfschmerzen-Wein von früher, sondern einen leicht süßen und herrlich moussierenden Rotwein. Unbedingt probieren!!!

Das Pop-up Restaurant RiminiRimini befindet sich im Obergeschoss der Schrannenhalle in München und es wird bis zum 31. Oktober geöffnet sein. Damit endet meine kleine Reihe über den kulinarischen Sommer in der Stadt. Die nächsten Tage soll es kalt werden und viel Regen. Das RiminiRimini wäre die perfekte Alternative für "Indoor-Sommer".

Herzlichen Dank an Eataly Deutschland für die Einladung und den sehr charmanten Abend.

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