Manuela Rüther machte eine Ausbildung als Köchin und verdiente sich die ersten Sporen in der Sternegastronomie. Darunter waren das Vau in Berlin von Kolja Kleeberg und das Restaurant Zur Krone in Herxheim von Karl-Emil Kuntz. Danach tauschte sie die Kochschürze mit der Kamera und dem Computer. Sie begann Rezepte zu schreiben und die Fotos dazu zu machen. Mittlerweile ist sie etablierte Food-Journalistin und Kochbuch-Autorin.
Bitter ist ein spezieller Geschmack, den wir fast verlernt haben. Dementsprechend vorsichtig nähert sich die Autorin dem Thema und nimmt uns gleich bei der Einleitung an die Hand und gibt grundsätzliche Informationen. Hier erkennt man schon, dass es sich nicht nur um ein Kochbuch mit einer Rezeptesammlung handelt. Es ist mehr, es ist ein Fachbuch zum Thema "Bitter". Diesem Grundgedanken folgt der Aufbau der Kapitel:
- "Bitter für Anfänger"
- "Aromatisch Bitter"
- "Bitter für Fortgeschrittene"
- "Bitter-süß und salzig"
- "Trink bitter"
- "Bitter-Apotheke"
Jedes Kapitel stellt also nicht nur Rezepte vor, sondern vermittelt auch grundsätzliches Fachwissen zu diesem speziellen Geschmack und zum Einsatz der Zutaten, deren Geschmack bitter beinhaltet. Dazu gibt es passende Fotos von den besprochenen Lebensmitteln. Alle Rezepte sind auf einer Doppelseite zu finden. Auf der einen Seite ist das Rezeptfoto, auf der gegenüber liegenden Seite die Zutatenliste und die Zubereitungsbeschreibung. Mich freut es immer, wenn die Angabe für die Personenzahl direkt beim Rezept zu finden ist. Und das ist hier erfüllt.
Ungewöhnlich für ein Kochbuch ist es, wenn auch noch Informationen zu gesundheitlichen Aspekten vorhanden sind. Ich bin überzeugt davon, dass die richtige Ernährung viele Medikamente und Arztbesuche überflüssig macht und deshalb ist das Kapitel "Bitter-Apotheke" nur konsequent, um das Sachbuch zum Thema "Bitter" rund zu machen. Die Rezepte in diesem Kapitel enthalten auch Angaben zur Wirkungsweise der Inhaltsstoffe.
Hilfreich sind auch die Bezugsquellen für Zutaten und das alphabetische Rezeptverzeichnis.
Bei der Auswahl von Rezepten, die ich nachkoche, lasse ich mich von völlig unterschiedlichen Motiven leiten. Wichtig ist mir immer, dass die Zutaten saisonal sind. Diesmal fiel die Wahl auf ein Dessert, weil ich die bittere Fruchtigkeit der Kumquats sehr gerne habe und auf diesem Blog viel zu wenig süße Gerichte stattfinden. Gerade bei Desserts kommt es auf präzise Rezepte an und das hat hier sehr gut funktioniert. Die Teecreme mit dem Kumquatkompott hat gut funktioniert und war genau nach unserem Geschmack.
Teecreme mit Limette, Ingwer und Kumquats
Fazit:
"Bitter - der vergessene Geschmack" von Manuela Rüther ist ein sehr sorgfältig gemachtes Buch. Wer Freude an diesem Geschmack hat, findet darin viel Wissenswertes und schöne Rezeptanregungen.
Interessant dass bitter mal wieder zurückkommt. Ich bedaure schon seit langer Zeit dass die gelben Grapefruits nicht mehr da sind. Als Fan von allen bitter Speisen konnte ich noch nie nachvollziehen warum man den Geschmack wegzüchten sollte. Es gibt auch noch ein interessantes Buch über das ich in einem Food Podcast gehört hatte: http://www.jennifermclagan.com/portfolio/bitter
AntwortenLöschenDie Teecreme sieht lecker aus :)
Liebe Claudia, vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Ja, es ist schade, dass uns das Bittere aberzogen wurde. Das Buch, das Du erwähnt hast, ist ein Klassiker zu diesem Thema.
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