Essen gehen sollte nicht nur ein Genuss sein, sondern auch Spaß machen. Mir macht es viel Spaß, dass sich die Gastro-Szene in München anfängt zu bewegen. Die Grenzen verschwimmen und es gibt immer mehr Restaurants, in denen man zwanglos gut essen kann und sich als "externes Wohnzimmer" in der Nachbarschaft versteht. Das hat nichts mit früheren Versuchen zu tun, ein Restaurant wie eine Kommune zu führen. Im Gegenteil es wird großen Wert auf gut ausgebildete Mitarbeiter und professionelle Gastronomie gelegt.
Ein solches Restaurant durfte ich vor kurzem, anlässlich eines Pressedinners, kennenlernen. Das "
La Bohème" liegt mitten im neuen Gebäudekomplex "
Schwabinger Tor". Dort, wo früher die Metro, die alte Münchner immer noch den Hurler nennen, entsteht eine völlig neue Welt, die endlich den nördlichen Teil der Leopoldstraße aufwertet. Sie unterliegt dem Leitsatz "Benutzen statt Besitzen" und soll die erste Sharing-Stadt der Welt werden. Was das in der Praxis bedeuten wird, kann ich mir auch noch nicht richtig vorstellen. Den Ansatz finde ich sehr reizvoll und werde das im Auge behalten. Den geplanten Mix aus Wohnungen, Büros, Einzelhandelsgeschäften, Restaurants und einem Hotel finde ich richtig und sehr zukunftsweisend. Ähnliche Konzepte kenne ich aus Zürich und diese Quartiere haben sich sehr positiv zu lebenswerten Orten entwickelt.
Beim Betreten sind mir als erstes die Lounge mit einer gemütlichen Couch-Landschaft und die ungewöhnlichen Stühle aufgefallen. Am liebsten wollte ich gleich als erstes ausprobieren, wie man darin sitzt. Sie sehen so flauschig aus und man sitzt wirklich gut darin. Ein toller Kontrast zu dem großen und offenen Raum, der an ein Loft erinnert. Das Understatement setzt sich bei den Tischen fort. Alles sehr reduziert und edel. In der Mitte funkelt die Bar wie ein Edelstein, dessen Facetten die dekorativ aufgereihten Spirituosen-Flaschen sind. Kleine feine Details, wie in französischen Restaurants üblich, gibt es noch zu entdecken: die "Wägen". Digestif- und Dessertwagen stehen bereit. Für mich neu war ein "Trüffelwagen" auf dem die edle Knolle bestens präsentiert wurde.
Dies alles trägt die Handschrift von Michael Urban, dem Geschäftsführers des "La Bohème". Aufgewachsen in einer Gastronomenfamilie, sein Vater Alexander betreibt in Andechs den "Klostergasthof", hat er sich die ersten kulinarischen Sporen bei Johannes King im "Sölring Hof" und bei Martin Fauster im "Königshof" verdient. Nach der Kochausbildung studierte er in München Betriebswirtschaftslehre. Nun hat es ihn in die Gastronomie zurück gezogen.
Seine Lebenspartnerin
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Amuse Bouche: Rosenkohlsalat mit confierter Tomate |
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Schwarzwurzel | Picandou | Herbsttrompeten | Wildkräuter |
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Kokos-Madrascurry-Suppe | Pikantes Garnelentatar | Red Dhofar | Koriander |
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Geräuchertes Stunden-Ei | Babyspinat | Nussbutterhollandaise | Schwarzer Trüffel |
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Meeräsche | Perlgraupenrisotto | Champagnerschaum |
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Rinderfilet | Bohnenbündchen | Macaire-Kartoffeln | Demi-Glace |
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Mi-Cuit au Chocolat | Glasierte Kirschen | Tonkabohneneis |
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Weinbegleitung zum Abendmenü |
Gut, dass Du das schon mal vorgetestet hast! Ist ja für uns quasi gleich um die Ecke. Wobei - das Tantris ist schon noch ein klein wenig näher...:-))
AntwortenLöschenIch habe beim Test auch immer an Euch gedacht. Wir sollten uns da mal treffen :-)
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