Samstag, 10. Dezember 2016

Erinnerungen rund um die vietnamesische Hühnersuppe

Als ich das neue Suppenset Soup Passion von Villeroy und Boch zum ersten Mal auf einem Foto sah, hat es mich sofort in seinen Bann gezogen. Es besteht aus Suppenschale mit Deckel, Keramiktablett, Suppenlöffel und Stäbchen. Die Möglichkeit, die Brühe in der asiatischen Schale zu servieren, und die Beilagen im Deckel und auf dem Tablett optimal anzurichten, erinnerte mich an eine ganz besondere Suppe, die ich schon ewig nicht mehr gekocht habe. Das lag vielleicht auch daran, dass ich kein passendes Geschirr dafür hatte.




Es ist mindestens 20 Jahre her, als ich mit meinen Freundinnen Kochkurse bei der VHS München gemacht habe. Wir besuchten sehr gerne Kurse über Länderküchen mit einer Kursleiterin von dort, native cookers, sozusagen. An einen Kurs bei Frau Dr. Kim Lan Thai erinnere ich mich besonders gut. Sie ist Vietnamesin und hatte in München ein vietnamesisches Restaurant. Darüber hinaus schrieb sie Kochbücher und war Dozentin an der Münchner Universität. Bei ihr lernte ich diese Suppe kennen, die ich, mit dem kulinarischen Wissen von heute, etwas anders gekocht habe. Die Erinnerungen daran waren so schön, dass es mir in den Sinn kam, so ein Suppenset auch an meine Freundinnen zu verschenken. Bestimmt fällt den beiden auch diese Vietnamesische Hühnersuppe wieder ein.




Die Einlage für diese Suppe lässt sich so schön vorbereiten und beim Herrichten, sind mir noch so viele Gelegenheiten eingefallen, an wen man das Set, am besten mit diesem Rezept, verschenken könnte. Es wäre ideal, für einen Hobbykoch, der lernen möchte, ein Huhn zu zerlegen. Das geht mit einem gegarten Huhn besonders gut, da man es ausschließlich mit den Händen zerteilen kann. Dann versteht man auch, weshalb man am Ende der Brust nicht durchschneiden kann. Dort sitzt der Y-Knochen. Dafür wird klar, dass man Fleisch parieren sollte, wenn man die etwas festere Haut abzieht. Die unterschiedlichen Fleischpartien werden deutlich. Das weiße Fleisch der Brust und das eher rötliche Fleisch der Keule. Deshalb eignen die sich auch gut zum Schmoren. Man sollte immer ein ganzes Huhn kaufen und niemals nur Teile davon. Das Zerteilen ist nicht so schwer und man kann es üben.




Ich mag beim Kochen sehr den Kreislauf, alles zu verwerten. Auch wenn ich ein rohes Huhn zerteile und die Fleischteile brate oder schmore, so koche ich immer aus der Karkasse noch ein Brühe und löse das restliche, gegarte Fleisch aus. Daraus kann man einen Geflügelsalat machen. Aus einem Huhn mache ich normalerweise vier bis fünf verschiedene Gerichte. Dazu gibt es meistens unterschiedliche Gemüse und deren Schalen wandern auch in die Suppe. Genauso habe ich es hier gemacht. Karotten- und Ingwerschalen, Korianderstiele und die Reste der Frühlingszwiebeln geben der Suppe noch mehr Geschmack. Hier zitiere ich gerne Hans Haas, der immer sagt: "Aus einer guten Brühe müssen mehr Augen herausschauen, als hinein".




für 4 Personen


1 Huhn, kein Suppenhuhn!
Wasser
2 EL Zucker
1 Zwiebel
1 Huhn
5 TL Fischsoße
Meersalz

Das Wasser in einem großen Topf mit dem Zucker zum kochen bringen. Die Zwiebel schälen, vierteln und zugeben. Das Huhn im Ganzen hinein geben und 45 Minuten köcheln lassen. Dann herausheben. Das geht am besten mit zwei Kochstäbchen, oder zwei Schaumlöffeln. Das Huhn etwas abkühlen lassen, damit man es mit den Händen anfassen kann. Zuerst die Haut ablösen, dann alles Fleisch von den Knochen lösen. Die Haut, die Knochen und weniger schöne Fleischstücke zurück in die Suppe geben und weiterkochen lassen. Die Suppe nun salzen. Alle Gemüseabfälle ebenfalls in die Brühe geben und mitköcheln lassen. (Karotten- und Ingwerschalen, Korianderstiele und die Reste der Frühlingszwiebeln). Zum Schluss, die Suppe durch ein großes Sieb gießen und mit Fischsoße und Salz abschmecken.


Einlage:
50 gr. Glasnudeln
Hühnerfleisch
150 gr. Sojasprossen
1 Daumen Ingwer
2 Karotten
1/2 Bund Koriander
4 Frühlingszwiebeln

Die Glasnudeln für 15 Minuten in warmen Wasser einweichen und danach abtropfen lassen. Das Hühnerfleisch mit den Händen in Streifen zupfen. Von den Sojasprossen den Keim und die braunen Stellen entfernen. Den Ingwer schälen und in feine Streifen schneiden. Die Karotten schälen, längs einkerben und in Scheiben schneiden. So entstehen die Karottenblumen. Den grünen Teil der Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden. Die Korianderblätter abzupfen und in feine Streifen schneiden. Alle Einlagen anrichten..

Die heiße Brühe in die Suppenschalen füllen und mit den Einlagen servieren.


Gestern hat sich Kathrin vom Blog Innenleben-Design Gedanken zum Schenken gemacht. Morgen könnt Ihr bei Juliane und Evi auf Crafty Neighbours Club lesen, wen die beiden beschenken wollen.

4 Kommentare:

  1. Liebe Dorothée,

    wow, was für ein geniales Geschirr. Danke für die Idee.

    Liebe Grüße

    Andrea

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Liebe Andrea, es freut mich sehr, dass es Dir auch so gut gefällt.

      Löschen
  2. Das sind schöne Erinnerungen! Und mir geht's ähnlich, damals in den 80er oder 90ern gab's hierzulande halt noch nicht alle Zutaten, so ganz orignial ging damals einfach nicht. Die Brühe liest sich gut, und auch, dass Du möglichst alles vom Tier verarbeitest.

    Mir gefallen sowohl die Suppe als auch das Geschirr, das ist echt hübsch dafür.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Danke Dir, liebe Barbara. Wir haben die Suppe früher öfters und sehr gerne gegessen. Aber beim Servieren musste ich immer improvisieren. Da wären diese Teller ideal gewesen.

      Löschen

Was passiert, wenn Du hier einen Kommentar hinterlässt?
1. Ich freue mich darüber.
2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
3. Dein Kommentar und Dein Kontakt wird gespeichert. Das ist ein Standard von Blogger, dem Tool, das ich nutze, um diesen Blog zu schreiben.
4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.