Das Delikatessenhaus Dallmayr gehört für mich, als geborene Münchnerin, zu den ganz besonderen Genussplätzen in der Stadt. Schon als Kind habe ich mir immer die Nase an den Schaufenstern platt gedrückt und der Anblick der schönen Dinge hat mich sehr verzückt. Ein Schaufenster habe ich immer ausgelassen, das vom Tabakladen.
Der Tabakladen ist Geschichte und nach einer kleinen Umbauphase hat dort das neue
Dallmayr Bar & Grill seine Heimat gefunden. Was jetzt hinter diesem Schaufenster zu sehen ist, ist so schön, dass die Passanten reihenweise draußen stehen bleiben und schauen. Gleich in der ersten Woche haben wir ausprobiert was der neue Küchenchef Marco Kaluscha und sein Team auf die Teller zaubern.
Die kleine Karte ist nicht nur außen sehr schön gestaltet, sie zeigt auch, dass es völlig ausreichend ist wenig Gerichte anzubieten, wenn die sorgfältig ausgewählt wurden. Der Schwerpunkt liegt auf Fisch und Meeresfrüchten, aber auch Fleischliebhaber und Vegetarier werden fündig. Bei Dallmayr gehören erstklassige Produkte zur Philosophie des Hauses und Marco Kaluscha gelingt es daraus elegante Gerichte zuzubereiten. So kann er den guten Eigengeschmack optimal in Szene setzen und verzichtet auf unnötiges Chi-Chi.
Zum Auftakt haben wir uns für zwei sehr unterschiedliche Vorspeisen entschieden. Das Wolfsbarsch Sashimi mit Apfel, Yuzu, Basilikumsamen, Tosaka Alge und Wasabi steht für eine moderne und leichte Küche. Der Shrimps Cocktail gehört zu den Vorspeisen-Klassikern schlechthin und es ist ein großes Glück dieses Gericht in dieser Qualität essen zu können.
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Wolfsbarsch Sashimi |
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Shrimps Cocktail |
Bei den Hauptgängen kann man nach Herzenslust kombinieren. Zur Auswahl stehen Lachs, Kabeljau, Hummer oder ein Flank Steak, die auf einem ganz besonderen Grill zubereitet werden. Der japanische Robata Grill wurde extra für das neue Restaurant gebaut. Gegrillt wird auf dicken Salzblöcken, die bis zu 800 Grad erhitzt werden. Zum perfekt gegrillten Stück Fleisch oder Fisch findet jeder seine Lieblingsbeilage oder Sauce. Wir haben uns beide für den Hummerspieß entschieden und die Beilagen unterschiedlich kombiniert. Einmal gab es Kartoffelschaum und Hollandaise und einmal Süßkartoffeln mit scharfem Honig und Ananas-Mango-Chutney.
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Hummerspieß mit Kartoffelschaum und Hollandaise |
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Hummerspieß mit Süßkartoffeln und Ananas-Mango-Chutney |
Mit der gleichen Konsequenz ein kleines, aber sehr gutes Angebot auf der Karte stehen zu haben, wurde auch die Weinkarte gestaltet. Es gibt vier Weißweine, einen Rosé und zwei Rotweine. Alle Weißweine und der Rosé werden glasweise aus der Magnum ausgeschenkt. Zu meiner großen Freude sind drei der Weißweine von Winzern, die ich besonders kenne, darunter auch der von mir sehr geschätzte
Christian Stahl aus Franken. Nicht unterschlagen möchte ich den Champagner, den gibt es natürlich immer noch, genauso wie die Austern, die auf sensationell schönen Silberplatten serviert werden. Damit führt Dallmayr nahtlos die 30-jährige Tradition der beliebten Champagner- und Austernbar fort.
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Silvaner vom Winzerhof Stahl |
Beim süßen Abschluss kann Marco Kaluscha nochmal sein Können und seine Erfahrungen aus der Sternegastronomie zur Geltung bringen. Zu seinen voran gegangenen Stationen zählen u. a. die Küchenchef-Position in Geisel's Vinotheque und fünf Jahre im Küchenteam des Drei-Sterne-Kochs Kevin Fehling.
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Buttermilchcreme, Mandarine, Mandel, Shiso - als glutenfreie Variante ohne den Kuchen |
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Gin Tonic - Gurke, Joghurteis, Basilikum |
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Der Robata-Grill mit den heißen Salzblöcken und den unterschiedlichen Ebenen,
auf denen das Grillgut perfekt nachziehen kann. |
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Der Küchenchef Marco Kaluscha mit Kollegin |
Schön ist es geworden, das neue Bar & Grill von Dallmayr. Das Ambiente ist elegant und trotzdem gemütlich. So wie im
Gourmet-Restaurant Dallmayr im ersten Stock, wo Diethard Urbansky mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnet ist, ist es auch im Dallmayr Bar & Grill gelungen mit kleinen Details für einen unverwechselbaren Charme zu sorgen. Dem aufmerksamen Beobachter fallen sofort die liebevollen Muschel-Dekorationen ins Auge. Normalerweise schreibe ich nicht über Toiletten, aber in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen. Die wunderschöne Toilette hat das Zeug dazu, die am meisten erwähnte zu werden und damit dem Tantris den Rang abzulaufen. Wie im Tantris gilt auch hier, sorry, meine Herren - kein Zutritt.
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.