Samstag, 26. Mai 2018

Rezension: The Taste: Die besten Rezepte aus Deutschlands größter Kochshow - Das Siegerbuch 2017

Das Schwierige bei Kochshows im Fernsehen ist ja immer, dass über den Geschmack von Essen berichtet wird, man selbst kann es leider nicht schmecken. Diesem Umstand geschuldet und meiner Neugierde, wie man diese winzigen Löffelportionen in vernünftige Rezepte umsetzt, haben mich gereizt mich mit dem Buch "The Taste: Die besten Rezepte aus Deutschlands größter Kochshow - Das Siegerbuch 2017" zu beschäftigen.




Dieses Kochbuch erscheint immer erst nach der Ausstrahlung der letzten Sendung einer Staffel, weil es dem Sieger gewidmet ist und der soll ja vorher nicht verraten werden. Letztes Jahr hat die sympathische Lisa Angermann, eine Profiköchin aus Thüringen gewonnen. Mit ihren 21 Rezepten startet das Buch. Gleich im Anschluss werden Lisa und ihre bunte, fröhliche Kochwelt in Wort und Bild vorgestellt. Es haben aber auch die besten Rezepte aus allen vier Teams der Koch-Coaches Alexander Herrmann, Cornelia Poletto, Frank Rosin und Roland Trettl Einzug ins Buch gehalten.

Jedem Rezept ist eine Doppelseite gewidmet, auf der die (oft sehr umfangreiche) Zutatenliste und der ausführliche Rezepttext zu finden sind. "Gewürzt" sind die Rezepte mit vielen Fotos aus der Sendung, der Erwähnung des jeweiligen Gastjurors und des Themas. Selbstverständlich fehlt auch das Foto vom fertigen Löffelgericht nicht. Bei diesen Fotos hätte ich mir mehr Deutlichkeit gewünscht. Das liegt aber auch daran, dass ich es beim Sehen der Sendung nie schaffe gleichzeitig den langen Titel des Gerichts zu lesen und den eingeblendeten Löffel im Detail anzuschauen. Ich habe mir schon angewöhnt, die Sendung aufzuzeichnen, um dann die Stellen mit interessanten Löffeln nochmal sehen zu können.

Die Struktur des Buchs folgt konsequent der Sendung und das finde ich auch richtig. Es macht es halt nur leider etwas schwierig Gerichte zum Nachkochen auszuwählen. Hier hätte ich mir ein Register mit einer Einteilung der Gerichte in Kategorien gewünscht. Großen Spaß macht es, wenn man die Sendung gerne sieht, durch das Buch zu blättern und anhand der vielen eingestreuten Zitate und Fotos aus der Sendung in Erinnerungen zu schwelgen.

Wer sich an die Gastjuroren, die alle aus der Spitzengastronomie kommen, und ihre mitgebrachten Aufgaben erinnert, der kann sich vorstellen, dass in den Rezepten Zutaten enthalten sind, die nicht so einfach zu bekommen sind. Auch die Zubereitung ist eher aufwändig. Wenn ich es so im nachhinein betrachte, wächst bei mir der Respekt, wie die Kandidaten in so kurzer Zeit solche Ergebnisse kochen können. Wenn es ans Nachkochen geht, könnte ich mir vorstellen, dass man eher einzelne Komponenten herauspickt. Dann hat man einen großen Fundus an kreativen Ideen.

Ich habe mich entschieden, ein Rezept der Gewinnerin auszuprobieren und habe auch eines gefunden, bei dem die Zutaten für mich einfach einzukaufen waren. Hier wird Mini-Fenchel verlangt. Das sind keine kleinen Fenchelknollen, sondern wirklich winzige Gemüse, wie für die Puppenküche. Da ich regelmäßig im Frischeparadies München einkaufe, wusste ich, dass sie immer verschiedene Mini-Gemüse vorrätig haben. Ich war überrascht, wie toll die Textur dieser winzigen Dinger ist, kann mir aber dieses Rezept genauso gut mit einem normalen Fenchel vorstellen. In der Sendung macht es natürlich Sinn, alles in Mini zu verwenden, sonst passt es nicht auf den Löffel. Im Kochbuch wurden die Rezepte grundsätzlich für 4 Personen umgesetzt. Das finde ich auch sehr sinnvoll, da niemand daheim 6 - 8 winzige Löffel von einem Gericht kocht. Die Umsetzung dieses Kochshow-Rezepts daheim hat sehr gut geklappt und das Gericht hat uns ausgezeichnet geschmeckt.



Wolfsbarsch mit Fenchelsalat und Avocadocreme


















Fazit:
 "The Taste: Die besten Rezepte aus Deutschlands größter Kochshow - Das Siegerbuch 2017" ist ein absolutes Muss für die Fans der Sendung. Es ist sehr gut gelungen, die Stimmung und einzelne Szenen einzufangen. Gut gelungen ist auch, die Rezepte als übliche 4-Personen-Menge umzusetzen und trotzdem nah am Original Löffelgericht zu bleiben. Ambitionierte Hobbyköche finden besonders bei der Aromenwelt von Lisa schöne Anregungen. Für unerfahrene Köche ist es eher weniger geeignet.

2 Kommentare:

  1. Hallo, ich habe auch ein Buch von The Taste aus einer Vorgängerstaffel. Damit habe ich die gleichen Erfahrungen gemacht, dass die Löffel sehr aufwändig und teils mit nicht so einfach zu beschaffenden Zutaten ist. Daher stand (lag) das Buch zwei Jahre unbenutzt im Regal, mittlerweile nehme ich es als Ratgeber hin und wieder zur Hand. Mein Buch zeichnete sich allerdings durch sehr schlechte Fotos aus. Da wurde sich für ein würdiges Bild zu wenig Zeit genommen.
    Ergo: Summa summarum kann ich deine Kritik unterstreichen, für mich ist es wenig nutzbar.
    Georg

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    1. Lieber Georg, vielen Dank für Deinen fundierten Kommentar. Es freut mich, dass Du meine Sichtweise nachvollziehen kannst und Dank Dir weiß ich jetzt, dass es auch bei anderen Büchern so ist.

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1. Ich freue mich darüber.
2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
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4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.