Mittlerweile hat sich bei uns das Verständnis durchgesetzt, dass es keine asiatische Küche gibt. Nicht nur die einzelnen Länderküchen sind völlig unterschiedlich, bereits einzelne Regionen haben spezifische Gerichte. Ich habe wenig Reiseerfahrung in diesem Ländern, aber mich mit der unterschiedlichen Stilistik auseinander gesetzt. Was in Sri Lanka gegessen wird und wie es schmeckt war mir vor der Rezension des "Sri Lanka Kochbuchs" nicht bekannt. (Link zur Rezension).
So entschied ich mich für ein Gericht mit Huhn, Reis und Sauce. Eigentlich ein "Klassiker", der in vielen asiatischen Ländern auf den Tisch kommt. Die erste Überraschung war, dass die Sauce mit pürierten Kichererbsen gebunden wird und sogar Joghurt hineinkommt. Die zweite, dass das Huhn erst in Wasser gekocht und dann frittiert wird. Die sonstige Zutatenliste liest sich gar nicht so ungewöhnlich, aber der Geschmack war wirklich neu für uns. Die Sauce ist würzig, aber nicht scharf.
Der Reis hat mich vor eine kleine Herausforderung gestellt, da im Original die Sorte Samba verwendet wird. Dieser Reis hat ein spezielles Aroma und wird nur im Land angebaut. Ich habe versucht ebenfalls einen Reis mit einem kleinen Korn zu verwenden und bin bei einem Sushi-Reis gelandet.
Das ganze Gericht hat uns sehr gut gefallen, wobei ich es bei der Nachbetrachtung nicht mehr mit einem ganzen Huhn zubereiten würde. Es ist so perfekt für Hühnerkeulen geeignet und diese sind, auch in Bio-Qualität, oft günstig zu bekommen. Mit dem doppelten Garen wird die Brust leicht trocken, dafür sind die Keulen perfekt. In der nachstehenden Abwandlung habe ich das Rezept für vier Personen ausgelegt. Wenn man am Vortag die Keulen kocht und die Sauce zubereitet, dann ist es sogar ideal für Gäste. Am Einladungstag muss man nur noch den Reis kochen (zur Not kann man diese Aufgabe einem Reiskocher übertragen), die Sauce erwärmen und die Keulen frittieren. Bei entsprechender Aufstockung ist es sogar sehr gut geeignet mehrere Gäste mit wenig Aufwand zu bewirten.
Gebratenes Hähnchen mit würziger Sauce
für 4 Personen
4 Hähnchenkeulen
2 TL Kurkuma gemahlen
Meersalz
1 Bio-Zitrone (die Schale für den Reis verwenden)
1 Zitronengras
2 Knoblauchzehen
1 Stück Ingwer ca. 2 cm
60 ml und ein EL Rapsöl
1 rote Zwiebel
1 lange grüne Chili
15 Curryblätter
8 grüne Kardamomkapseln
1 Zimtstange
1 TL Bockshornkleesamen
500 gr. Roma-Tomaten
350 ml Hühnerbrühe
240 gr. Kichererbsen aus der Dose (Abtropfgewicht)
2 TL Garam Masala
1/2 TL gemahlene Koriandersamen
1/2 TL gemahlene Kreuzkümmelsamen
2 TL geröstetes Currypulver
125 gr. cremiger Joghurt
2 TL Minze, fein gehackt
2 TL Korianderblätter, fein gehackt
500 gr. Kokosöl zum Frittieren
Die Hühnerkeulen in einen großen Topf legen und mit Wasser bedecken. Kurkuma und einen TL Salz hineingeben und alles aufkochen lassen. Die Temperatur verringern und 30 Minuten zugedeckt köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist. Etwas abkühlen lassen, dann die Keulen vorsichtig aus dem Topf nehmen, beiseite stellen und auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
Die Kichererbsen mit 100 ml Hühnerbrühe pürieren. Minze- und Korianderblätter von den Stielen zupfen und in feine Streifen schneiden. Die Schale der Zitrone fein abreiben und für den Reis aufheben. Den Saft auspressen.
Das Zitronengras schälen (das geht am besten, wenn man von der Spitze startend die Schale mit dem Messer abzieht) und nur den weißen Teil in sehr feine Ringe schneidet. Die Knoblauchzehen schälen und in dünne Scheiben schneiden. Ingwer schälen und in dünne Scheiben schneiden. Die Zwiebel schälen, halbieren und in dünne Scheiben schneiden. Die Chili längs in Scheiben schneiden. Die Kardamomkapseln zerdrücken. Die Zimtstange in Stücke brechen. Die Tomaten sehr fein würfeln.
Koriander und Kreuzkümmel in einem Mörser fein mahlen. Dann herausnehmen und Zitronengras, Knoblauch und Ingwer mit 2 TL Salz in dem Mörser zu einer Paste reiben und beiseite stellen.
Das Pflanzenöl in einem Topf mit schwerem Boden bei mittlerer Temperatur erhitzen, die Zwiebel und Chilischote hineingeben und 2 Minuten garen, bis die Zwiebel goldgelb wird. Die Curryblätter unterrühren und 2 Minuten garen. Kardamomkapseln, Zimtstange und Bockshornkleesamen hinzufügen und 1 Minute weitergaren. Einen zusätzlichen EL Öl hineingeben. Wenn das Öl heiß ist, die Paste aus Zitronengras, Knoblauch und Ingwer in den Topf geben und unter ständigem Rühren 2 Minuten erhitzen. Nun die Tomaten unterrühren und 2 Minuten bei mittlerer Hitze, dann 200 ml Hühnerbrühe und das Kichererbsenpüree hinzufügen und weitere 10 Minuten köcheln lassen, von Zeit zu Zeit umrühren.
In einer kleinen Schüssel das Garam Masala, die Koriandersamen, den Kreuzkümmel, das Currypulver und mit 50 ml Hühnerbrühe zu einer dicken Paste verrühren. Zu der Sauce hinzufügen und dann bei niedriger Temperatur 3 Minuten köcheln lassen. Den Joghurt, sowie gehackte Minze und Koriander unterrühren und alles aufkochen. Die Temperatur verringern und zugedeckt 15 bis 20 Minuten köcheln lassen, bis die Sauce reduziert und leicht dick geworden ist. Von Zeit zu Zeit umrühren, damit die Sauce nicht am Topfboden ansetzt. Mit Zitronensaft abschmecken und bei Bedarf nachsalzen (falls sie zu scharf ist, etwas mehr Joghurt hineingeben). Falls sie zu dick ist, noch etwas Hühnerbrühe dazugeben.
Kurz vor dem Servieren das Kokosöl in einem großen Wok auf etwa 160 Grad erhitzen. Die Keulen rundum salzen und vorsichtig in das Öl hineingleiten lassen und frittieren. Zwischendurch umdrehen. Wenn die Keulen goldbraun sind und knusprige Ränder haben, vorsichtig aus dem Wok nehmen und auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Mit der Sauce und Reis servieren.
Duftender Reis
für 4 Personen
240 gr. Reis
1/2 TL Salz
1/2 EL Ghee
1 Lorbeerblatt
1/2 Zimtstange
2 grüne Kardamomkapseln zerdrückt
abgeriebene Zitronenschale
Den Reis in ein Sieb geben und gut unter fließendem Wasser waschen, bis das Wasser ziemlich klar ist. Den Reis mit 500 ml Wasser und den übrigen Zutaten in einen Topf geben und aufkochen. 1 Minute kochen lassen, dann die Temperatur verringern und zugedeckt 30 Minuten köcheln lassen, bis der Reis weich und das Wasser vollkommen aufgesogen ist. Kurz vor dem Servieren, die Zitronenschale unterrühren.
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