Mit Teig stehe ich ganz schwer auf Kriegsfuß. Aber, ich probiere immer wieder gerne glutenfreie Rezepte aus. Da ist die Herausforderung noch größer und ich mache das gerne, um Herrn bushcook eine Freude zu machen.
In dem Sri Lanka Kochbuch aus dem Christian Verlag entdeckte ich ein Rezept für glutenfreie Waffeln, die in Fett frittiert werden. Da in diesem Kochbuch nicht "Trend Food" das Thema ist, sondern traditionelle und authentische Rezepte vorgestellt werden, war ich guter Hoffnung, dass es klappt. Vorher musste ich noch ein paar kleine Hürden nehmen. Hier könnt Ihr meine Rezension lesen.
Im Rezept wird beschrieben, dass es dafür spezielle Kokis-Eisen gibt und ich hatte keine Ahnung, woher ich das bekomme. Da fiel mir ein, dass es auch bei uns Waffeleisen am Stiel gibt, die man erst in den Teig und dann in das Fett taucht. Ich hatte nur leider keine Ahnung, wie die heißen. Also durchforstete ich das Internet mit dem Suchbegriff "Waffeleisen am Stiel". Das Ergebnis waren absurde Rezepte, bei denen man aus Waffeln so eine Art Steckerleis macht. Ich versuchte andere Kombinationen der Wörter und durch Zufall landete ich bei dem youtube-Kanal von Sally.
Dort lernte ich, das die Dinger Rosetteneisen heißen und ich bestellte mir dann dieses (das war auch das Günstigste). Vorsichtshalber habe ich mir auch noch das Video von Sally angesehen und ich muss sagen, dass sie das sehr gut erklärt und vorführt. Ich fühlte mich gut gerüstet für die ungewohnte Arbeit und war selbst ganz überrascht, wie gut mir die Waffeln gelungen sind. Es kommt auf viele kleine Details an. Ich empfehle, vor dem Ausprobieren, das Video von Sally anzusehen.
Die Teigmenge soll für 50 Stück reichen. Ich vermute, dass das Original-Kokis-Eisen kleiner ist. Davon abgesehen, wollte ich nicht so viele Waffeln haben und beschloss die Hälfte des Teigs einzufrieren. Eine Halbierung der Zutaten machte keinen Sinn, da nur ein Ei zum Einsatz kommt. Das mit dem Einfrieren und Auftauen funktioniert wunderbar. Der Teig wird etwas dicker. Wer ihn dünnflüssiger haben möchte, kann noch etwas Kokosmilch unterrühren.
Und weil ich gerade so im Experimentiermodus war, habe ich etwas Teig in ein Waffeleisen gegeben und kurz backen lassen. Die halbgaren, aber festen, Waffeln habe ich danach frittiert. Somit ist das eine gute Alternative, wenn sich jemand dieses spezielle Waffeleisen nicht zulegen möchte. Den restlichen Teig habe ich als Ausbackteig für dicke Zucchinischeiben verwendet. Davon war ich sehr begeistert, da die Zucchini innen weich und saftig werden und außen sehr knusprig.
Im Originalrezept wird sehr liebevoll beschrieben, wie aufwändig es ist, die Reiskörner zu mahlen und zu sieben. Ich habe es mir einfach gemacht und den Thermomix für mich arbeiten lassen. Dreimal hintereinander habe ich den Reis auf höchster Stufe für 4 bis 5 Minuten gemahlen. Zwischendurch habe ich den Deckel geöffnet, um den Reis von der Gefäßwand nach unten zu schaben. Das hat perfekt funktioniert. Weil ich so zufrieden war, habe ich auch die restlichen Zutaten in den Thermomix gegeben und verrühren lassen. So war der Teig in kürzester Zeit fertig.
Mit Sallys Tipps im Gepäck, ist mir das Frittieren der Waffeln sehr gut gelungen. Ich hatte sehr knusprige, optisch attraktive und gut schmeckende glutenfreie Waffeln produziert. Meine Vermutung stimmte, wenn es sich um ein traditionelles Rezept handelt, dann macht das einen Sinn, da es schon immer so gemacht und nicht für die Gluten-Intoleranz entwickelt wurde.
330 gr. weißer Mittelkornreis (ich habe einen sog. Sushi-Reis verwendet)
270 ml Kokoscreme
1,5 TL gemahlenes Kurkuma
2 TL Zucker
1 TL Meersalz
1 Ei
500 ml Kokosöl zum Frittieren
Den Reis in eine Schüssel geben und mit kaltem Wasser waschen. Das Wasser vorsichtig abgießen und den feuchten Reis in den Thermomix geben. Auf höchster Stufe 4 bis 5 Minuten mixen. Dann mit dem Spatel die Masse an der Wand nach unten schaben. Den gesamten Vorgang noch zweimal wiederholen. Das Ergebnis sollte ein mittelfeines Mehl sein.
Kokoscreme, Kurkuma, Zucker und Salz dazugeben und verrühren. Das Ei leicht verschlagen und ebenfalls unterrühren. Der Teig sollte etwas dicker als ein Pfannkuchenteig sein. Bei Bedarf mehr Kokoscreme hinzufügen.
Das Kokosöl in einem Wok auf etwa 180 Grad erhitzen. Das Waffeleisen einige Sekunden in dem heißen Öl erhitzen und dann in den Teig tauchen. Es sollte nur soweit eingetaucht werden, dass an den freien Stellen eine Art Oberflächenspannung entsteht, aber auf keinen Fall darf der Teig über die Kante schwappen. Sonst löst sich die Waffel nicht im Fett. Nun alles sofort in das heiße Fett tauchen und kurz warten, bis sich die Waffel löst. Frittieren lassen und zwischendurch die Waffel einmal auf die andere Seite drehen. Die fertige, goldgelbe Waffel mit einem Schaumlöffel herausheben und auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Es empfiehlt sich zwei Teller mit Küchenkrepp auslegen. Somit kann die Waffel gut abtropfen und die trockenen Waffeln kann man dann auf dem zweiten Teller stapeln.
Falls das Eisen zu heiß ist, kann es passieren, dass das Ei stockt und der Teig zu dick wird. Dann kurz abwarten und den Teig mit einem Schneebesen durchrühren. Damit möglichst viel Teig verwendet werden kann, den Teig gegen Ende in eine kleine Schüssel geben.
Alternativ den Teig dünn in ein Waffeleisen geben und ausbacken. Die halbfertigen Waffeln dann in dem Fett frittieren. Der Teig kann auch als eine Art Tempurateig verwendet werden. Wer nicht so viel auf einmal machen möchte, kann den Teig auch portionsweise einfrieren.
Damit die Waffeln knusprig bleiben sollten sie vor Feuchtigkeit geschützt werden. Die beste Aufbewahrung ist in einer Blechdose.
Verwendung als Ausbackteig für Zucchini:
Freitag, 14. September 2018
2 Kommentare:
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1. Ich freue mich darüber.
2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
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4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.
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Um so eine Eisen schleiche ich schon eine ganze Weile rum ...
AntwortenLöschenIch habe es speziell für dieses Rezept gekauft und den Kauf nie bereut. Ich bin sehr zufrieden damit und ich hätte nie gedacht, dass es so gut funktioniert.
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