Er gründete den Ahrtrüffel e. V., dessen Vorsitzender er heute noch ist. Ziel des Vereins ist es den Trüffelanbau in der Region zu fördern und einem interessierten Publikum den Zugang zu Trüffel zu erleichtern. Einmal im Jahr steht die aromatische Knolle, auf den Trüffelsymposium im Schloss Sinzig, ganz im Mittelpunkt. Wir haben unsere kulinarische Reise (Link zur Übersicht) so organisiert, dass wir zur rechten Zeit am rechten Ort sein konnten. So erlebten wir einen sehr lehrreichen und genussvollen Tag.
Nach der Begrüßung durch den Sinziger Bürgermeister, Andreas Geron, und den Präsidenten des Vereins, Jean-Marie Dumaine, eröffnete Ralf Bos den Reigen der fachkundigen Referenten. Er gilt als deutscher Trüffelpapst und hat es sich zur Aufgabe gemacht, jederzeit Trüffel anbieten zu können. Dazu bereist er weltweit Trüffelanbaugebiete und stellte diesmal die spanischen Trüffel vor.
Mit viel Leidenschaft sprach Francesco Dall'Argine über den Trüffel aus seiner Heimatregion Fragno. Er ging auf die Besonderheiten des Terroir ein und erläuterte, wie es gelungen ist, den frischen Trüffel länger haltbar zu machen. Dafür werden Trüffel und Parmesan gerieben, vermischt und eingefroren. Damit die Zuhörer das auch praktisch erleben können, kochte er im Anschluss an seinen Vortrag Gnochetti mit dieser Trüffelpaste. Und das hat wirklich köstlich und sehr intensiv nach Trüffel geschmeckt.
Nach der Pause referierte Gérald Chevalier über die neuesten Erkenntnisse im Trüffelanbau. Der Franzose gilt als renommierter Experte und hat auch den Ahrtrüffel e.V. beim Anlegen der Truffière beraten. Abschließend zeigte der Essigbrauer Theo Berl auf, wie er mit den Ahrtrüffeln einen Deutschen Balsamico herstellte. Auch dieses intensive Aroma konnten wir in der Pause kosten.
Das schöne Ambiente des Schlosses bildete einen sehr schönen Rahmen für das Trüffelsymposium |
In der Pause versorgte das Team des Restaurants Vieux Sinzig die Gäste mit Kostproben. Natürlich stand auch hier der Trüffel im Fokus und so gab es, zusätzlich zu den spontan eingeschobenen Gnochetti, vier kleine Gänge:
- Eifelrind-Carpaccio auf Rösti mit Trüffel und Johanniskrautöl- Geflammter Fjordlachs, Truffièrehonig und gehobelter Trüffel
- Trüffelspätzle aus dem Parmesanlaib
- Weisse Mousse au Chocolat von Valrhona Ivoire Schokolade mit Trüffel
Wer noch nicht genug vom Trüffel hatte, der konnte sich frische Trüffel bei Ralf Bos oder eingemachte Trüffel von der eigenen Truffère des Vereins nach Hause mitnehmen.
Das große Herzblut der Protagonisten war am Ende der Veranstaltung nochmals deutlich zu spüren, als, unter der Moderation von Dr. Nikolai Wojtko, dem zweiten Vorsitzenden des Vereins, eine engagierte Podiumsdiskussion in Gange kam. Da spielten die unterschiedlichen Sprachen keine Rolle mehr. Man merkte, wie die Leidenschaft für den Trüffel alle vereinte.
Nach der Veranstaltung ging es in Jean-Maire Dumains Restaurant "Vieux Sinzig" mit einem Trüffelmenü weiter. (Link zum Detailbericht)
Besonders spannend für mich war der abschließende Besuch der Truffière. Ich hatte mir vorher wenig Gedanken gemacht, wo es Trüffel gibt und es war mir auch nicht klar, dass sie gezielt angebaut werden. Seit 2006 hegt und pflegt der Verein den Trüffelanbau auf einem eigenen Grundstück. Jetzt schlug die Stunde der Hunde, die bis dahin den ganzen Tag still sein mussten. Und der kleine Pudel war besonders geschickt und hat tatsächlich einen Trüffel entdeckt.
Abendstimmung in der Truffière |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Was passiert, wenn Du hier einen Kommentar hinterlässt?
1. Ich freue mich darüber.
2. Ich versuche ihn in den nächsten Tagen zu beantworten.
3. Dein Kommentar und Dein Kontakt wird gespeichert. Das ist ein Standard von Blogger, dem Tool, das ich nutze, um diesen Blog zu schreiben.
4. Ich mache sonst nichts. Die Kommentare stehen einfach so unter dem Blog-Beitrag.
5. Wenn Du das nicht willst, nimm' einfach die Finger von der Tastatur.
6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.