Nenad Mlinaevic ist als Sohn serbischer Eltern in der Schweiz geboren. Sein Vater arbeitete als Lokführer bei der Dolderbahn. Wer Zürich nicht kennt, das ist eine Zahnradbahn mit der man aus der Altstadt den Zürichberg hochfahren kann, zum Grandhotel Dolder. Auf halber Stecke kommt man am Hotel Dolder Waldhaus vorbei. Dem Engagement seines Vaters verdankt es Nenad, dass er dort ein Praktikum in der Küche machen konnte und seine Leidenschaft für den Beruf wurde geweckt. Während seiner "Lehr- und Wanderjahre" wurde Andreas Caminada zu seinem wichtigsten Mentor. Als Küchenchef im Park-Hotel Vitznau erkochte er sich in kürzester Zeit zwei Michelin-Sterne und 18 Punkte.
Ich habe Nenad vor ein paar Jahren bei einem CookTank der
Sternefresser im Restaurant Dallmayr in München kennengelernt. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Stadt Land Fluss" und von seiner Umsetzung in eine kulinarische Trilogie war ich sehr begeistert (
Link zum Bericht). Seitdem stand er ziemlich weit oben auf meiner Liste, wo ich gerne essen möchte. Leider liegt Vitznau nicht gerade auf unseren üblichen Wegen. Meine Freude war sehr groß, als ich erfuhr, dass er in seine Heimatstadt Zürich zurück gekommen ist und dort das Traditionslokal Bauernschänke übernommen hat.
Unsere erste kulinarische Reise in diesem Jahr hat uns in die Schweiz geführt. Ich habe immer versucht regelmäßig nach Zürich zu kommen, da es meine Lieblingsstadt ist, leider ist mir das in den letzten Jahren, aus zeitlichen Gründen, sehr schwer gefallen. Endlich war es wieder möglich und zur Feier des Wiedersehens haben wir uns zwei schöne Abende gegönnt. Den Auftakt machte die Bauernschänke. Bereits bei der Reservierung wurde ich aufmerksam gemacht, dass man große Tische hat (siehe oben - Traditionslokal!) und deshalb auch Gäste gemeinsam an einem Tisch platziert. Wir waren an einem Mittwoch da und es war nicht auf den letzten Platz reserviert. So bekamen wir einen Platz an einem 4-er-Tisch, den wir den ganzen Abend für uns alleine hatten. Vom Gefühl her, wäre es kein Problem gewesen, wenn dort noch zwei Gäste Platz genommen hätten. Die ganze Atmosphäre ist sehr angenehm und entspannt, aber trotzdem hoch professionell.
Auf der kleinen Karte stehen wenig Gerichte, die trotzdem die Auswahl unglaublich schwer machen. Serviert wird im neumodischen "sharing". Das bedeutet, dass man sich Gerichte aussucht und die kommen in die Mitte des Tisches zum Teilen. Bei solchen Konzepten ist es fast immer ein Fehler nur zu zweit zu kommen, weil man dann auch nur ein paar Gerichte probieren kann. In der Bauernschänke ist es ein großer Fehler. Wir haben uns ausgesucht, was uns am meisten interessiert hat und was am besten geeignet war, um es glutenfrei auf den Tisch zu bringen. Im Laufe des Abends wurden einige Schüsseln und Teller an unserem Tisch vorbei getragen und da war nichts dabei, was nicht die Probierlust geweckt hätte. Auch für unseren nächsten Zürichbesuch steht die
Bauernschänke ganz weit oben auf der to-do-list.
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Statt Weinbegleitung - ein Müller Thurgau aus der Amphore,
der uns zu allen Gerichten und den ganzen Abend sehr gut gefallen hat |
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Schneekrabbentatar | Algen | Ajo blanco |
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Weißkohl gegrillt | Joghurt | Dill |
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Entenbrust gebraten | Pilze | Pastinake |
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Topinambur | Perigord-Trüffel | Nussbutter |
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Bolivianische Schokolade | Tonkabohne |
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Zwetschgentrüffel zum Espresso |
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.