Mittwoch, 24. April 2019

Rezension: al forno - alles aus dem Ofen von Claudio Del Principe

Auch bei Kochbüchern muss man mich manchmal zu meinem Glück zwingen. Von dem aktuellen Kochbuch "al forno", also aus dem Ofen, von Claudio del Principe hatte ich schon gehört. Obwohl ich ihn und seine Rezepte sehr schätze, hatte ich beschlossen einen Bogen um das Buch zu machen, da ich nur Gluten im Kopf hatte und er auch, mein Vorurteil unterstützend, diese prächtige Lasagne auf dem Titel ins Bild hält. Es kam, wie es kommen musste, meine Blog-Freundin Susanne besuchte seine Kochbuch-Präsentation und hat mir gleich einen kleinen Gruß in Form des signierten Kochbuchs mitgebracht. Heute bin ich froh darum.


Claudio Del Principe ist ein in der Schweiz lebender Italiener. Ich habe gelernt, dass das einen Unterschied macht zum Tessiner, also einem Schweizer in der italienischen Schweiz :-). Dort widmet er sich seiner größten Leidenschaft, dem Kochen. Als Texter, Foodautor und Rezeptentwickler lebt er diese Leidenschaft beruflich aus. Parallel betreibt er seit vielen Jahren seinen Blog "Anonyme Köche". Das Thema Kochen betreibt er nicht nur mit Lust und Leidenschaft, sondern auch mit viel Akribie und Geduld. Seit Jahren lebt er an der Seite einer Mutterhefe und kümmert sich rührend um sie. Bei seinen Rezepten kann man sich darauf verlassen, dass er es genau nimmt und sie auch funktionieren.

Erst jetzt habe ich verstanden, dass "al forno" zu einer Kochbuch-Reihe gehört, die gerade im Aufbau ist. Davor erschien "a casa" (hausgemacht) und im Herbst kommt "a mano" (handgemacht). Für die Wiedererkennung stehen nicht nur die ähnlichen Titel, sondern auch der schöne Leineneinband und das handliche Format. Ich bin ein großer Freund von Kochbuch-Reihen, bei denen es einen roten Faden gibt und wünsche Claudio noch viele Ideen für ein Buch in diesem Kontext.

Wie eingangs erwähnt sind in diesem Buch nicht nur Nudelrezepte oder Aufläufe, es geht um Gerichte aus dem Ofen und die decken die ganze Bandbreite von Gemüse, Fisch, Fleisch, Süssem und Snacks ab. Natürlich sind auch Pasta und Gebäck dabei. Im Alltag nutze ich den Backofen auch sehr oft für unser Essen. Ein Ofen hat einfach den Vorteil, dass man das Essen hineinschieben kann und in der Zwischenzeit etwas anderes erledigen. Und genau dafür bietet das Buch sehr viel Anregung, wie man gelingsicher und mit überschaubarem Zeitaufwand gutes Essen mit etwas Anspruch kochen kann. Die Rezepte sind sehr ausführlich und genau beschrieben. Wenn man sich daran hält, kann fast nichts schief gehen. Alle Rezepte und Rezeptkomponenten sind sorgfältig im alphabetischen Rezeptregister aufgelistet.

Neben den sehr schönen und natürlichen Fotos der Zutaten bzw. Gerichte gibt es auch immer viel zu lesen. Und das lohnt sich, egal ob man einfach etwas schmökern oder etwas lernen will. Da merkt man natürlich Claudios Professionalität als Texter. 

Beim Nachkochen habe ich mich für zwei sehr unterschiedliche Rezepte entschieden. Einmal gab es weiße Bohnen aus dem Ofen, da ich noch sehr viele getrocknete Ahrbohnen aus dem eigenen Garten hatte. Als zweites Rezept probierte ich den glasiger Kabeljau mit Beurre Blanc. Beides hat uns sehr gut geschmeckt und war unkompliziert zuzubereiten.


Glasiger Kabeljau
Weiße Bohnen aus dem Ofen:
Die Bohnen werden 12 Stunden in Wasser eingeweicht, dann abgegossen und 90 Grad im Ofen ein paar Stunden gegart, bis sie weich sind. Als Aromaten kommen Hühnerbrühe, Salz, schwarzer Pfeffer, Salbei und Knoblauch dazu. Serviert werden sie abgegossen mit Fleur de Sel und Olivenöl.











Fazit:
"al forno" von Claudio Del Principe ist ein sehr schön gestaltetes Kochbuch mit feinen Rezepten, die sich gut umsetzen lassen. Zusätzlich lässt sich darin auch gut schmökern und lesen. Die Rezepte sind sehr gut ausgearbeitet und deshalb auch für weniger erfahrene Hobbyköche geeignet, die ihr Können erweitern wollen.



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