Mit dem Begriff "asiatische Küche" trifft man ungefähr genauso ins Schwarze, wie mit "europäischer Küche". Es gibt nur einen kleinen Unterschied: Asien ist deutlich größer als Europa und somit ist das auch die kulinarische Vielfalt. Ich erinnere mich gerne daran, dass meine Mutter immer neugierig war und wir in meiner Kindheit die ersten chinesischen Restaurants in München besucht haben. Nun ja, es gab Schweinefleisch süß-sauer und knusprige Ente. Ich glaube es, es gibt keinen Chinesen, der das jemals in diesem Stil gegessen hat. Jahre später konnte ich meinen kulinarischen Horizont deutlich erweitern, als ich bei Kochkursen mit einer chinesischen Kursleiterin wenigstens die vier Grundrichtungen dieser Küche erlebt habe. So ziemlich zur selben Zeit, habe ich einige Kurse bei einer Koreanerin gemacht und eine völlig neue Küche für mich entdeckt.
Die chinesische Küche hat sich in Deutschland, zu meinem Leidwesen, nicht so richtig weiterentwickelt. Japanisch und vietnamesisch erlebt großes Interesse und ermöglicht somit auch mehr Authentizität. Ganz anders ist es bei der koreanischen Küche, hier scheint das Augenmerk auf Kimchi und Bulgogi reduziert zu sein. Wie schön, dass der Koreaner Mun Kim, hier in seinem
Restaurant MUN, einen anderen und sehr leidenschaftlichen Weg geht.
Sein berufliches Leben startete er als Investmentbanker in New York, doch das konnte ihn nicht ausfüllen. Er machte seine Leidenschaft für Kochen, Essen und Wein zum Beruf. Gemeinsam mit seinem Partner Cary Gilbert ging er nach Argentinien um sein erstes Restaurant zu eröffnen. Dort trafen sie einen Münchner Manager, der ihnen aufgezeigt hat, dass ein Restaurant in diesem Stil hier fehlt. Sie waren offen und wagten den Sprung nach "good old europe".
Bereits kurz nach der Eröffnung konnten Sie 2018 den Gourmet Award der Süddeutschen Zeitung gewinnen. Besonders überzeugt hat die Juroren, unter Vorsitz des Münchner 3-Sterne-Kochs Jan Hartwig, die Liebe zum Detail, die darin gipfelt, dass Mun sogar die Sojasauce selbst macht. Auch die Kritiker des Gault Millau waren überzeugt und zeichnen Mun aktuell wieder mit 15 Punkten aus.
Die Küche seiner Mutter hat Mun nie aus den Augen verloren, auch wenn einige Gerichte auf der Karte japanische Einflüsse haben und es bei ihm das beste Sushi der Stadt gibt. Er hat sich wieder neu orientiert und arbeitet mit einer Koch-Akademie in Korea zusammen. Aktuell stehen drei frisch gebackenen Absolventen in seiner Küche und gemeinsam bringen sie fine-dining-Interpretationen der Küche Koreas auf den Teller. Es lohnt sich sehr diese, für uns eher unbekannte Küche, zu entdecken.
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Knusprige Reis-Sushi |
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Sorgfältig ausgewählt - der eigene Riesling in Zusammenarbeit mit dem Weingut Grünhaus zu den Sushi |
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Sushi mit selbst gemachter Soja-Sauce |
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Gu Jeol Pan 구절판 Königliche Delikatesse am Hofe der Joseon Dynastie: Alaska King Crab, Shitake und Austernpilze, sautierte hauchdünne Gemüsejuliennes auf einem Dreierlei von koreanischen Crêpes |
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Black Tiger Shrimp Taco |
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Heilbutt mit Natto (fermentierte Sojabohnen) & Dashi-Sud |
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Schwarzes Sesameis, Maronenpüree, Maracuja-Sahne |
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.