Die Autorin entwickelte sehr früh ihr Interesse am Journalismus und arbeitete bereits während des Studiums als freie Journalistin. Danach machte sie sich in Osnabrück mit einer Agentur für Kommunikation, Text und Marketing selbständig. Sie spezialisierte sich auf Themen rund um Kochen und Gastronomie. Seit 2014 betreibt sie auch den Foodblog schmecktwohl.de. Der Standort Osnabrück war ideal für das Angebot von Thomas Bühner, in seinem damaligen 3-Sterne-Restaurant La Vie ein zweiwöchiges Praktikum zu absolvieren. Daraus entstand die Idee zu dem Buch "Aufgedeckt – Die Geheimnisse der Spitzenküche".
Das Prinzip des neuen Kochbuchs "Koch was draus" ist einfach: 1 Spitzenkoch, 5 Zutaten, 3 Gerichte und 2 Bonuszutaten je Gericht. Das ist die Basis für 10 Kapitel, in denen nicht nur die Gerichte ausführlich in Wort und Bild vorgestellt werden. Mir hat es sehr gut gefallen, dass eine Reportage vorangestellt ist, in der informativ und kurzweilig zu lesen, die Entwicklung und Produktion dieser drei Gerichte beschrieben wird. Dazu gibt es kleine Einschübe, in denen Fachlichkeiten kurz und knapp erklärt werden. In diesem Stil wird der Leser auch an das Konzept des Buchs herangeführt. Vor den Rezeptkapiteln stehen allgemeine Erklärungen über die Anwendung der Rezepte und Grundlagen über Sous-Vide für zu Hause.
Die Rezepte sind sehr klar und übersichtlich auf einer Doppelseite strukturiert. Um diese Reihenfolge nicht zu durchbrechen, wurde bei Rezepten, die zwei Seiten Text benötigen, ein zweites Foto eingefügt. Das kommt bei mir sehr gut an, da ich auch schon Bücher gesehen habe, wo das versäumt wurde und dadurch die Fotos nicht mehr zum Text passen. Alles ist genau und verständlich beschrieben und das Nachkochen gestaltet sich problemlos. Es lohnt sich, immer wieder im Buch zu schmökern, da viele kleine Kniffe aus der Praxis der Spitzenköche verraten werden. Die können sofort im Alltag umgesetzt werden, ohne ein komplettes Rezept nachzukochen.
Mit viel Sorgfalt wurde auch das alphabetische Register am Schluss des Buchs erstellt. Es ist eine Kombination aus Rezepttiteln und Zutaten. Bei jeder Zutat sind bereits die passenden Rezepttitel angegeben und nicht nur die Seitenzahl.
Um dem Konzept des Buchs Rechnung zu tragen, habe ich mich entschieden zwei Rezepte eines Kochs auszuprobieren. Damit kann ich zeigen, dass sich mit den gleichen Zutaten völlig unterschiedliche Gerichte zaubern lassen. Meine Wahl fiel auf den Sternekoch Sascha Stemberg, der Salatgurke, Gewürzgurken, Dill, Hafer-Crunchy und Ziegenfrischkäse zur Verfügung hatte Er machte daraus eine Vorspeise, eine Suppe und ein Dessert. Die Suppe habe ich ausgelassen, da ich besonders das Gurkendessert sehr spannend fand. Das Nachkochen war einfach und ging mir gut von der Hand. Beide Gerichte haben ausgezeichnet und sehr unterschiedlich geschmeckt. Wenn ich es nicht gewusst hätte, dass sie fast die gleichen Zutaten enthalten, hätte ich das nicht vermutet.
Gurkentatar mit Ziegenfrischkäse und knusprigem Hafer
Fazit:
"Koch was draus" von Stefanie Hiekmann ist ein schön gemachtes und sehr interessantes Kochbuch. Für einzelne Zutaten braucht es einen Spezialladen oder eine Internet-Bestellung. Die große Zahl der Zutaten sind im Supermarkt erhältlich. Es bietet für ambitionierte Hobbyköche viel Anregung, besonders in den "Randnotizen". Aber auch weniger erfahrene Hobbyköche können ihr Wissen vertiefen und sich an aufwändigere Rezepte heranwagen.
Danke Dir, Dorothee, für diese Rezension. Hm. Dann werde ich das wohl erwerben müssen. Dabei wollte ich doch "Kochbuch-Diät" halten.
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