Donnerstag, 18. Mai 2023

Rezension: Shalom Kitchen von Florian Gleibs

Über manche Bücher stolpert man eher zufällig und ist dann besonders froh, dass man es entdeckt hat. So ging es mir mit dem Kochbuch "Shalom Kitchen" von Florian Gleibs. Als Münchnerin ist er mir kein Unbekannter. Viele Jahre betrieb er das jüdische Restaurant Schmock in der Augustenstraße bis er es 2014 schließ. Schon damals wusste er mit provokanter, aber witziger Werbung die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Sein Plakat mit dem Slogan "Deutsche esst bei Juden!" ist mir heute noch in guter Erinnerung. Er übernahm die Gastronomie im alten Volkstheater mit einem neuen Konzept und nannte sein Restaurant Meschugge. Das Volkstheater ist im Schlachthofviertel in neue Räume gezogen und Florian Gleibs betreibt auch dort die Gastronomie und hat das Schmock wieder aus der Versenkung geholt.

Es ist selten, dass es gelingt den kulinarische Esprit und den Witz eines Restaurants zwischen zwei Buchdeckeln zu bringen. Hier ist das der Fall. Wer die Bücher des EMF-Verlags kennt und über den Preis von 45.- Euro staunt, so wie ich es anfangs auch getan habe, der sollte wissen, dass es sich um ein großformatiges und richtig dickes Buch handelt. In diesem Format kenne ich kein anderes Kochbuch aus diesem Verlag und die Fülle an Rezepten ist es auch wert.



Bereits mit seinen provokanten Sprüchen im Marketing seiner Restaurants spürt man, Florian Gleibs hat was zu sagen und er sagt er zum Auftakt grundsätzliches und wie er mit dem jüdischen Glauben umgeht. Und dann geht es schon mit den Rezepten los. Hier kann man wirklich aus dem Vollen schöpfen, von einfachen Rezepten für Mezze, über israelisches Streetfood bis hin zu ambitionierten Gerichten ist alles dabei. Auch die vegetarische Küche und Desserts kommen nicht zu kurz. Mir ist die Auswahl zu kochen sehr schwer gefallen, weil mich viel zu viel angesprochen hat. Und so habe ich versucht mich zu konzentrieren und trotzdem bei weitem nicht alles geschafft, was ich ausprobieren wollte.

Ich kenne die orientalische Küche sehr gut und war bisher kein großer Fan von der israelischen Länderküchen. Wobei ich zugeben muss, dass ich nur wenig kenne und von NENI nicht überzeugt bin. Hier ist das ganz anders. Das macht Lust zum Ausprobieren und alles was auf den Tisch kam hat uns ausgezeichnet geschmeckt.

Die Rezepte sind genau beschrieben und gut strukturiert. Bei aufwändigeren Gerichten wird jeder Bestandteil extra mit Zutatenliste und Zubereitungsanleitung beschrieben, so wie ich das sehr schätze. Fast jedes Rezept hat ein sehr stimmungsvolles Rezeptbild und im Anhang findet man noch ein alphabetisches Zutaten- und Rezeptregister.


Marinierter Zitronen-Feta

















Gebeizter Sumach-Spargel mit Tahin Hollandaise


































Orangen-Geschnetzeltes mit arabischem Reis und Kumquats









Spicy Zhoug Chicken Wings mit Orangen-Kardamom-Salsa, Pinkem Kohlrabi und Koriander-Ziegenkäse-Dip








Gefüllte Aubergine mit Parmesan-Pinienkern-Sauce und Knoblauch-Zitronen-Kartoffeln
















Orangenreduktion

















Chicken Ginger Curry


















Rote-Bete-Salat mit Feta, Granatapfel und Minze


















Fazit:
Wer die orientalische Küche schätzt und bereits einige Kochbücher zu diesem Thema besitzt, findet dort immer noch viele neue Inspirationen. Wer noch keine Erfahrung damit gemacht hat, wird mit "Shalom Kitchen" einen guten Einstieg finden und sich von den einfachen Rezepte bis zu den komplexen durchkochen können.

Vor ein paar Wochen war ich zum ersten Mal im "neuen Schmock". Hier ein paar Impressionen von dem Abend.





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