Die Teilnahme an Zorras kulinarischem Adventskalender auf ihrem Blog Kochtopf, ist für mich eine schöne Adventstradition geworden und ich freue mich, dass ich auch heuer ein Türchen beisteuern darf. So wie jedes Jahr, gibt es dort auch heuer wieder viele schöne Preise zu gewinnen. Man muss nur ein paar Fragen beantworten und schon ist man im Lostopf, also schaut vorbei.
Weihnachtstraditionen gibt es viele, das ist in jeder Familie anders und etwas besonderes. Bei uns war es immer das Aufstellen der Krippe. Mein Großvater war Krippenschnitzer im Sudetenland und mein Vater hat seine Familie dort jedes Jahr besucht und ein paar Figuren der Familienkrippe mitgebracht. Diese Krippe ist so außergewöhnlich, dass ich sie bereits einmal als Türchen bei Zorra vorgestellt habe. Sie ist wunderschön, aber leider zu groß, dass man sie zu Weihnachten komplett aufstellen kann.
Als ich auf die Welt gekommen bin, hat das meinen Großvater sehr beschäftigt und er hat begonnen eine kleine Krippe für mich zu schnitzen, damit wir sie an Weihnachten unter den Christbaum stellen können. Mir bedeutet diese Krippe sehr viel und ich stelle sie jedes Jahr auf. Leider konnte ich meinen Großvater nie kennenlernen, er starb ein Jahr und einen Tag nach meinem Geburtstag bei einem schweren Autounfall. Da mein Vater kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs aus dem Sudetenland alleine, ohne Familie, nach Bayern geflohen ist, waren Besuche hinter den "Eisernen Vorhang" nicht möglich. Und so ist mir die Krippe immer eine besondere Erinnerung an meine Familie väterlichseits.
Zu den Traditionen meiner Familie mütterlicherseits gehört es, dass am Heiligen Abend ein Essen auf den Tisch kommt, das wenig Arbeit macht. Am ersten und zweiten Weihnachtsfeiertag fanden die Besuche bei den Verwandten statt und dort gab es dann ein festliches Menü. Daran anknüpfend habe ich Euch ein Gericht mitgebracht, dass man vorbereiten und mit wenig Handgriffen servieren kann.
Die Menge ist ausreichend für ein Hauptgericht für zwei Personen oder eine Vorspeise für 4 Personen. Ich habe Euch auch unterschiedlich angerichtete Varianten mitgebracht.
Sahnemeerrettich-Parfait:
1 Blatt Gelatine
200 gr. Sahne
2 EL Zucker
2 Eigelb
125 gr. Sahnemeerrettich
Meersalz
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen.
Die Sahne mit einem EL Zucker steif schlagen.
Die Eigelbe mit 1 EL Zucker und einer Prise Salz über dem Wasserbad schaumig schlagen. Die Gelatine abtropfen lassen und in der warmen Eimasse, unter rühren, auflösen.
Den Sahnemeerrettich dazugeben und verrühren. Die Sahne unterheben und die Masse mit Salz abschmecken.
Das Parfait kann in unterschiedlichen Formen eingefroren werden, das bleibt dem individuellen Geschmack vorbehalten. Ich habe verschiedene Varianten ausprobiert. Einmal habe ich es in einer Sternform für Eiswürfel eingeforen, dann auch in ein paar kleinen Guglhupfformen aus Elsässer Keramik und die größte Menge in einer kleinen, schmalen Parfaitform. Nehmt einfach, was Ihr habt und was Euch gefällt.
Das Parfait kann ein paar Tage vorher gemacht werden. Zum entspannten Servieren empfehle ich das Parfait einen Tag vorher oder am Vormittag vorzubereiten. Dazu einen TK-Plastikbehälter mit Alufolie auskleiden und das Parfait aus den Formen nehmen und darauf setzen, mit Alufolie bedecken und wieder in den Tiefkühler geben. Am einfachsten lässt sich das Parfait auslösen, wenn man eine passende Form mit lauwarmen Wasser füllt und die Parfaitform kurz hineinstellt. Man kann das Parfait auch aus der Parfaitform nehmen, in Scheiben schneiden und diese Scheiben einzeln in den Behälter geben. Das hat den Vorteil, dass man dann das fertige Parfait nur entnehmen und auf den Teller geben muss.
Geräucherte Entenbrust:
1 geräucherte Entenbrust (Man kann diese vorher selbst räuchern, aber es gibt auch
hochwertige, fertig geräucherte Entenbrüste im Handel.
Die kann man mit guten Gewissen kaufen.)
4 EL eingemachte Preiselbeeren
1 Stück Ingwer, daumengroß (am besten ist junger, frischer Ingwer)
Olivenöl
Meersalz
Die Entenbrust einige Stunden vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen. Den Backofen auf 80 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Entenbrust auf der Hautseite in einer beschichteten Pfanne, bei mittlerer Hitze, anbraten. Dadurch tritt das Fett unter der Haut aus und die Haut wird knusprig. Sie darf leicht gebräunt sein. Im Backofen warm halten. Grundsätzlich gilt, dass geräucherte Lebensmittel leicht erwärmt am besten schmecken.
Die Preiselbeeren in einem kleinen Topf, bei kleiner Temperatur, erwärmen.
Den Ingwer schälen und in sehr feine Würfel schneiden. In etwas Olivenöl, bei großer Hitze, unter ständigem Rühren, frittieren. Sobald die Ingwerwürfel anfangen leicht braun zu werden. durch ein Sieb abgießen und auf Küchenpapier zum entfetten geben, leicht salzen. Dies kann man auch einige Stunden vorher erledigen. Das Öl kann für andere Gerichte aufgebraucht werden.
Die Entenbrust in Scheiben schneiden. Je nach Vorliebe kann sie auch längs in breitere Streifen geschnitten werden.
Anrichten:
Bei diesem Gericht kommt es darauf an, die beiden Hauptkomponenten so auf den Teller zu bekommen, dass das Parfait noch gefroren und die Entenbrust noch lauwarm ist. Deshalb empfehle ich folgende Vorgehensweise:
Den frittierten Ingwer bereitstellen.
Die warmen Preiselbeeren bereitstellen.
Das Parfait aus dem Tiefkühler holen und auf die Teller geben.
Die warme Entenbrust aufschneiden und auf die Teller legen
Mit Preiselbeeren und Ingwer dekorieren.
Sofort servieren.
Mein Beitrag zum kulinarischen Adventskalender
Ich kann sehr gut verstehen, dass du die Krippe hoch in Ehren hältst, was für eine wunderschöne Erinnerung! Danke für das tolle Türchen.
AntwortenLöschenLiebe Jenny, danke Dir für Deinen lieben Kommentar. Ja, meine Krippen sind mir sehr wichtig.
LöschenDie Krippenfiguren bewundere ich jedes Mal. Die sind so schön und für dich mit den besonderen Erinnerungen natürlich besonders wertvoll. Danke für schöne Türchen und natürlich das köstliche Rezept.
AntwortenLöschenDanke Dir, liebe Zorra. Ich bin immer gerne dabei und versuche etwas besonderes zu machen, was Deinem Adventskalender würdig ist.
LöschenParfaits mag ich sehr. Deines macht mich richtig an. Auch deine Krippengeschichte berührt mein Herz.
AntwortenLöschenLiebe Regina, vielen Dank für Deinen schönen Kommentar. Würde mich freuen, wenn Du das Parfait ausprobierst. Es schmeckt auch gut zu Räucherfisch. Wir haben die Reste mit einer geräucherten Lachsforelle gegessen und das war sehr fein.
LöschenWas für eine schöne Erinnerung und Tradition. Es ist ein sehr schönes Türchen, vielen Dank dafür.
AntwortenLöschenLiebe Britta, vielen Dank für Deinen lieben Kommentar. Ich bin immer gerne dabei.
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