Rund um den Marienplatz finden sich in der Münchner Altstadt jede Menge historischer Wirtshäuser. Jedes hat eine eigene Geschichte, manches ist witzig, manches tragisch, aber immer schwingt etwas mit, was den Münchner mit diesen Wirtshäusern besonders verbindet. Und im Falle des Donisl ist das die unmittelbare Nähe zur Frauenkirche.
Bereits seit 1715 wird im Donisl Bier ausgeschenkt und der Name leitet sich von dem Wirt Dionysius Haertl ab, der von 1760 bis 1775 dort Wirt war. Das hat wiederum Parallelen zum Stachus, der nach dem dort ansässigen Gastwirt Eustachius Föderl benannt ist. Der Münchner hat also den Hang zur charmanten Verkürzung und eine besondere Liebe zur Frauenkirche, die immer die Silhouette der Stadt prägen wird.
Einen ganz besonderen Blick auf die beiden Türme der beliebten Kirche hat man im Obergeschoss des Donisl. Dort kann das Dach geöffnet werden und gibt einen unglaublichen Blick frei. Wenn ich an der besten Position stehe, dann muss ich kurz innehalten. Obwohl ich es weiß, dass hinter dem Donisl die Frauenkirche steht, packt mich der Blick jedes Mal wieder.
Es gibt ein historisches Foto, das diese Nähe noch stärker demonstriert, auch wenn die Entstehungsgeschichte höchst tragisch ist. Der Donisl wurde im Zweiten Weltkrieg vollständig zerstört und erst 1954 wieder aufgebaut. Dieses Foto habe ich Euch an das Ende des Beitrag gestellt.
Von 2012 bis 2015 wurde der Donisl komplett neu errichtet, nur die Fassade blieb stehen. So präsentiert er sich heute als schönes Wirtshaus mit der Besonderheit, dass im ersten Stock die Frauenkirche zu sehen ist. Diese Räumlichkeiten bieten den optimalen Rahmen für das Kulinarium, bei dem jeden Monat ein anderer Gastkoch ein Menü präsentiert und ein Gastwinzer dazu seine Weine vorstellt.
Schirmherr ist der Münchner Spitzenkoch Karl Ederer, der viele Köche in seinen ehemaligen Restaurants Glockenbach und Ederer in den 5 Höfen ausgebildet hat. Und nun kehren seine Schüler für einen Tag zurück, um im Donisl ein Menü zu kochen. Den Auftakt der Veranstaltung machte Karl Ederer selbst. Danach folgte sein langjähriger Weggefährte Thomas Thielemann. Wir besuchten die dritte Veranstaltung mit Martin Rehmann vom Rait'ner Wirt im Achental am Chiemsee.
Ein perfektes Duo Franz Loacker, Weingut Loacker und Martin Rehmann, Rait'ner Wirt |
Brot mit Aufstrichen |
Rehleberkas Kartoffel-Wildkräutersalat | süßer Senf-Jus |
Lauwarmer Saibling Gurke | Sauerrahm | Dill | Meerrettich |
Pochiertes Ei Spinat | Trüffel | Nussbutter-Hollandaise |
Sauerbraten vom Waginger Reh Topfen-Tortellini | Pfifferlinge |
Dunkle Schokolade Kirsche |
Fotonachweis: Bildarchiv der bayerischen Staatsbibliothek Fotoarchiv Georg Fruhstorfer |
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6. Ich verkaufe keine Daten, ich mache keine Auswertungen damit und ich lösche nichts. Ich lebe ein ganz normales Leben und habe Freude am Kochen und am Teilen meiner Erfahrungen. Für alles andere habe ich keine Zeit, keine Nerven und keine Erfahrung.